Im Utopia-Podcast erklärt Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel sechs Glücksfaktoren für ein zufriedenes Leben und gibt Tipps, wie sich das eigene Wohlbefinden steigern lässt.
Wie werde ich glücklich? Diese Frage stellt sich fast jede:r irgendwann mal im Leben. Doch die Antwort darauf ist nicht leicht zu finden. Schliesslich ist allein schon das Wort "Glück" im Deutschen eine mehrdeutige Angelegenheit. Das sieht auch Karlheinz Ruckriegel so. Der Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Hochschule Nürnberg widmet sich seit 2005 der Glücksforschung. Die Erkenntnisse aus seiner fast 20-jährigen wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Thema teilt er im Utopia-Podcast.
Dabei geht es unter anderem um die Frage, was ein zufriedenes, glückliches und erfüllendes Leben ausmacht. Ruckriegel fasst die eigentlich komplexe Antwort zu sechs übersichtlichen Glücksfaktoren zusammen.
Wie wird man glücklich? Experte Ruckriegel nennt 6 Faktoren
Laut dem Glücksforscher sind die folgenden Faktoren für ein glückliches Leben am wichtigsten:
- Gelingende soziale Beziehungen
- Gesundheit (körperlich und psychisch)
- Eine sinnstiftende Tätigkeit (egal ob Hobby, Beruf oder Ehrenamt)
- Persönliche Freiheit (die Möglichkeit, sein Leben selbst zu gestalten)
- Die eigene Einstellung (Optimismus vs. Pessimismus)
- Ausreichend hohes Einkommen (zur Deckung der materiellen Grundbedürfnisse)
Die Faktoren bieten eine gute Hilfe, um das eigene Wohlbefinden zu analysieren. Denn mit Ihnen lässt sich leichter herausfinden, in welchem Bereich es noch Probleme gibt, die dem eigenen Glück im Wege stehen. Eine allgemeingültige Glücksformel lässt sich daraus aber nicht ableiten. Denn was etwa jemand als sinnstiftende Tätigkeit versteht, ist individuell und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.
Ruckriegel empfiehlt daher, sich zunächst über die eigenen Ziele klar zu werden, um den Weg für mehr Lebensglück zu ebnen: "Es macht Sinn, seine Ziele danach auszurichten, nach persönlichem Wachstum zu streben", so der Glücksforscher. Ziele wie Geld, Schönheit und Popularität seien dagegen weniger sinnvoll.
Wie wichtig ist Geld für das Glück?
Vor Kurzem sorgte eine neue, von Nobelpreisträger Daniel Kahneman mitverfasste Studie für Aufsehen, die zu dem Schluss kommt, dass mehr Geld sehr wohl glücklicher macht – und zwar bis zu einem Jahreseinkommen von 500.000 US-Dollar. Der Effekt sei allerdings deutlich stärker bei Menschen, die ohnehin schon glücklich sind. Diese werden dann noch glücklicher. Wer hingegen unglücklich ist, könne sein Leid nur bis zu einem Jahreseinkommen von 100.000 US-Dollar mindern.
Dennoch solle man sich laut Ruckriegel davor hüten, nur etwas zu tun, weil man damit das meiste Geld verdient: "Damit ist man glücksmässig nicht optimal unterwegs." Zwar kann sich ein hohes Einkommen positiv auf Glücksfaktoren auswirken. Doch gelingende soziale Beziehungen, und somit der laut Ruckriegel wichtigste Faktor, lassen sich nicht kaufen. © UTOPIA
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