Rosmarin ist nicht nur ein Klassiker in der mediterranen Küche: Rosmarin-Wasser kannst du auch als natürliche Haarpflege einsetzen. Wir erklären, wie es wirkt und wie du es selbst herstellen kannst.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

Rosmarin-Wasser werden für die Haarpflege viele positive Wirkungen nachgesagt: Glanz- und wachstumsfördernd und hilfreich gegen Haarausfall soll es sein. Wir erklären, was wirklich dran ist und wie du das duftende Haarwasser ganz leicht selbst herstellst.

Rosmarin-Wasser selber machen: Mit frischem oder getrocknetem Rosmarin

Für die Zubereitung benötigst du etwa eine halbe Stunde und brauchst dafür nur Rosmarin und gängige Küchenutensilien.

Das brauchst du für eine Flasche Rosmarin-Wasser:

  • etwa fünf Zweige Rosmarin / zwei Esslöffel getrockneter Rosmarin
  • ein Liter Wasser
  • einen Topf
  • optional: ein Teelöffel pflanzliches Glycerin (eine weitere besonders feuchtigkeitsspendende pflanzliche Zutat)
  • Trichter zum Abfüllen
  • Saubere Sprühflasche zur Aufbewahrung

So bereitest du es zu:

  1. Fülle das Wasser in den Topf und gib die Rosmarinzweige dazu.
  2. Lass alles aufkochen und 15 bis 30 Minuten lang im köchelnden Wasser ziehen.
  3. Nimm das Rosmarin-Wasser vom Herd und lass es vollständig abkühlen.
  4. Entferne die Zweige und/oder giesse das Wasser durch ein sauberes Tuch oder ein Sieb.
  5. Optional: Gib jetzt den Teelöffel Glycerin hinzu.
  6. Fülle das Rosmarin-Wasser durch einen kleinen Trichter in die Sprühflasche.
  7. Lagere es gut verschlossen im Kühlschrank.

Rosmarin-Wasser mit ätherischem Rosmarinöl selber machen

Alternativ kannst du Rosmarin-Wasser auch ganz ohne Hitze aus Wasser und ätherischem Rosmarinöl herstellen. Das kannst du im Reformhaus oder in der Apotheke** kaufen. Die Herstellung auf diese Weise ist denkbar einfach: Vermische fünf bis zehn Tropfen Rosmarinöl mit einem Liter Wasser. Vorsicht: Verwende nicht mehr und sei bei der Herstellung vorsichtig, weil pure ätherische Öle hochkonzentriert sind und hautreizend wirken können.

Bedenke, dass selbstgemachtes Rosmarinöl (wie im unten verlinkten Ratgeber zu Rosmarinöl) kein ätherisches Öl ist. Es ist weniger stark, weil es hauptsächlich aus einem neutralen pflanzlichen Trägeröl besteht. Du musst damit also weniger vorsichtig umgehen als mit echten ätherischen Ölen.

Rosmarin-Wasser richtig anwenden: Der Unterschied zu Rosmarinöl ist wichtig

Die positiven Wirkungen von Rosmarin-Wasser lässt sich hauptsächlich auf die enthaltenen Öle zurückführen – dazu unten mehr. Wieso also nicht direkt das Öl verwenden? Die beiden Mittel wirken sehr ähnlich, haben jedoch unterschiedliche Vor- und Nachteile:

Rosmarin-Wasser

  • Du kannst es jederzeit in die Haare einarbeiten und zum Beispiel auch über Nacht einwirken lassen. Nach einer Kopfmassage und unter einer Nachthaube kann sich die Wirkung besonders gut entfalten.
  • Es duftet gut, aber unaufdringlich.
  • Einige Empfehlungen besagen, es nach einer Einwirkzeit von etwa 30 Minuten auszuspülen, andere raten dazu, es einfach bis zur nächsten Haarwäsche im Haar zu lassen. Finde für dich heraus, was deinen Haaren und deiner Kopfhaut guttut.
  • Eignet sich besser für Haar, das ohnehin leichter fettet.

Rosmarinöl

Wichtig: Gemeint ist hier nicht pures ätherisches Rosmarinöl, das niemals unverdünnt angewendet werden sollte, sondern ein Trägeröl mit Rosmarin nach dem hier enthaltenen Rezept:

  • Lässt das Haar schnell fetten und du musst es öfter waschen.
  • Du kannst es während der Herstellung oder direkt bei der Anwendung mit anderen Ölen vermischen, die gut für die Haare sind, wie zum Beispiel hochwertigem nativen Olivenöl.
  • Auch Rosmarinöl könntest du bis zur nächsten Haarwäsche im Haar lassen. Je nachdem, wie viel du verwendest, und wie gut deine Haare das Öl aufnehmen, werden sie ohnehin schnell fettig, sodass du sie vielleicht waschen möchtest.
  • Eignet sich besonders gut für trockenes Haar, das nicht schnell fettig wird.

Vorteile von Rosmarinwasser fürs Haar

Die Wirkung von Rosmarin-Wasser auf das Haar ergeben sich hauptsächlich aus den darin enthaltenen Ölen. Rosmarinöl enthält zum Beispiel die ätherischen Öle Cineol, Campher, Borneol, Bornylacetat, Carnosol und Terpineol, aber auch Bitterstoffe und Saponine.

Die angeblichen Wirkungen der Inhaltsstoffe von Rosmarin beziehungsweise dessen ätherischem Öl haben wir in einem anderen Artikel genauer beleuchtet:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rosmarin zwar bei Glanz, Wachstum und Kämmbarkeit hilfreich sein kann, Haarausfall jedoch wohl nur in einem Fall wirksam bekämpfen kann: Bei dem sogenannten androgenetischen, also anlagebedingtem hormonellem, Haarausfall. In dem Fall wirkt es Studien zufolge nicht besser als herkömmliche Mittel gegen Haarausfall. Da es aber dennoch funktioniert, kann es eine Alternative für diejenigen sein, die die herkömmlichen Mittel nicht anwenden können oder sich über deren mögliche Nebenwirkungen Sorgen machen.

Wichtig: Für eine Wirkung des Rosmarin-Wassers bei Haarausfall aus anderen Gründen – zum Beispiel übermässiges Stylen oder Färben der Haare oder durch eine Krankheit – gibt es bisher keine verlässlichen Belege.

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Weiterlesen auf Utopia.de:

English version available: How to Make Rosemary Water for Hair: DIY Hair Growth Solution for Strong, Shiny Locks  © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.