Das Handy über Nacht zu laden ist in jedem Fall praktisch. Aber was ist mit der Brandgefahr, dem Energieverbrauch und der Akkuleistung? Wir sind drei Mythen rund ums nächtliche Smartphoneladen auf den Grund gegangen.

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Beim Schlafengehen den Wecker stellen – und das Handy ans Ladekabel hängen. Für viele gehört das zu den allabendlichen To Dos. Aber ist das eine gute Idee? Wie sieht es mit der Brandgefahr aus, wenn das Handy über viele Stunden an der Steckdose hängt? Wie viel Energie frisst unser Smartphone beim Laden in der Nacht? Und wie wirkt sich das nächtliche Laden auf die Akkuleistung und -lebensdauer des Handys aus? Hier die Antworten:

Mythos 1: Brandgefahr durch nächtliches Laden

Stimmt allermeist nicht. Lange Zeit wurde vor der Brandgefahr gewarnt, wenn Handys viele Stunden am Strom hängen. Die Gefahr ist jedoch heute kaum noch gegeben: Der Ladeschutz moderner Geräte sorgt dafür, dass keine Brandgefahr mehr durch Überhitzung besteht. Minderwertige oder defekte Handyladegeräte können aber durchaus ein Risiko darstellen. Daher ist es wichtig, immer originale Ladegeräte zu verwenden und keine minderwertigen, billigen Netzteile zu kaufen.

Mythos 2: Handy über Nacht laden schadet dem Akku

Stimmt. Auch wenn moderne Akkus nicht mehr überladen werden können: Dauerhaftes Laden bedeutet Stress für dein Handy, die Lebensdauer und die Akkulaufzeit leiden.

Denn jedes Mal, wenn der Wert unter 100 Prozent fällt, beginnt der Ladevorgang von Neuem. "Wenn ein Handy nachts geladen wird, findet keine Beendigung des Ladevorgangs auch bei vollem Akku statt", erklärt uns Martin Brandis, Referent Energieberatung von der Verbraucherzentrale. "Viele Hersteller sprechen von einer Erhaltungsladung, die die Selbstentladung des Akkus ausgleicht. Die Erhaltungsladung verkürzt die Lebensdauer."

Mittlerweile haben einige Smartphone-Hersteller die Möglichkeit des optimierten Ladens über Nacht als Schutzfunktion in ihre Geräte integriert. Je nach Handy findest du diese Schutzfunktion unter "Optimiertes Aufladen der Batterie", "Optimiertes Laden" oder "Adaptives Laden".

Mythos 3: Handy nachts laden kostet Energie – und Geld

Stimmt. Wo ein Handy in der Steckdose steckt, fliesst auch weiterhin Strom. Allerdings liegen die Kosten im niedrigen Centbereich.

"Das Mobiltelefon über Nacht aufzuladen ist bei einem neuen und funktionstüchtigen Ladekabel grundsätzlich unkritisch", erklärt uns Michael Silva von den Stadtwerken München (SWM).

Er rechnet vor: "Hochgerechnet liegt der Stromverbrauch bei ca. 1 kWh im Jahr, wenn man das Handy über Nacht nicht absteckt [- gemessen anhand eines iPhone 13 Mini]. Neuere Handys sind ohnehin mit einer Ladeschaltung ausgerüstet und stoppen somit den Ladevorgang, wenn der Akku 100 Prozent erreicht hat. Somit wird über Nacht lediglich eine minimale Strommenge nachgeladen."

Eine Kilowattstunde Strom kostet derzeit durchschnittlich 28 Cent/kWh.

Aber: Auch wenn es sich für den:die Einzelne:n nur um Cent-Beträge handelt: Wenn jede:r nur ein klitzekleines bisschen Strom spart, wird daraus in Summe eine grosse Menge, die durchaus ins Gewicht fällt.

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Handyakku schonen: eine nachhaltige Entscheidung

  • Das Smartphone am besten vor dem Schlafengehen aufladen, dann vom Ladegerät trennen – und ausschalten.
  • Wenn du dein Handy nachts aufladen möchtest, solltest du das Handy dazu besser ausschalten. Das verhindert das kontinuierliche Nachladen und schont den Akku.
  • Die gängige Empfehlung lautet: Der Akkustand sollte immer zwischen 30 und 70 Prozent liegen.

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Wer seinen Akku schont, schont auch die Umwelt, die Rechnung ist einfach: Denn ein Akku, der in Mitleidenschaft gezogen wird, muss schneller ersetzt werden. Das kostet Geld und wertvolle Ressourcen.

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Handy-Akkus enthalten unter anderem Lithium und Kobalt. In den Abbauländern belastet der Abbau der begehrten Rohstoffe Mensch und Umwelt gleichermassen durch Schadstoffe und Schwermetalle. In der Gegend um Kobaltminen sind die Böden und das Wasser oft verseucht. Die Arbeiter:innen arbeiten weitgehend ohne Einhaltung sozialer, gesundheitlicher und ökologischer Standards.

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