Heimische Pflanzen bereichern deinen Garten nicht nur optisch, sondern sind oft auch eine gute Nahrungsquelle für Insekten. Wir stellen dir einige Pflanzenarten vor, mit denen du deine grüne Oase verschönern kannst.
Importierte Pflanzen erfreuen sich grosser Beliebtheit und gelten als aussergewöhnlicher, da man sie in der heimischen Natur nicht finden kann. Doch auch Pflanzenarten, die in Deutschland beheimatet sind, überzeugen durch ihre Vielfalt. Der grosse Vorteil: Bei heimischen Pflanzen ist die Öko-Bilanz besser. Samen oder fertige Pflanzen mussten keine weiten Transportwege zurücklegen oder aufwendig gezüchtet werden.
Ausserdem sind heimische Pflanzen besser an hiesige klimatische Bedingungen und die Beschaffenheit des Bodens angepasst. Daher sind sie auch zumeist resistenter gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Das schlägt sich in der Pflege deines Gartens nieder. Nicht zuletzt schonst du auch deinen Geldbeutel, da einheimische Pflanzen in der Regel günstiger sind als ihre exotischen Verwandten.
Neophyten
Einige Pflanzen, die mittlerweile als heimisch betitelt werden, wurden importiert. Dazu gehören zum Beispiel die Kartoffel und Mais. Teilweise werden aber auch Pflanzen importiert, die sich in der Natur ausbreiten. Solche Pflanzen werden Neophyten, "Neu-Pflanzen", bezeichnet. Einige gliedern sich in das heimische Ökosystem ein und sorgen für mehr Artenvielfalt. Andere wiederum breiten sich invasiv aus und gefährden heimische Arten. Dazu gehören zum Beispiel das Drüsige Springkraut, auch Indisches Springkraut genannt, oder die Herkulesstaude, auch Riesen-Bärenklau genannt.
Heimische Pflanzen: Stauden, Blumen & Giftpflanzen
Wildstauden
Heimische Wildstauden, wie die gemeine Schafgarbe und die grossblütige Königskerze sind sehr widerstandsfähige Pflanzen. Sie sind nicht nur leicht zu pflegen, sondern auch eine beliebte Nahrungsquelle für Insekten. Natürlicherweise kommen sie meist an Waldrändern, auf Feldern und Wiesen vor. Du solltest sie aber nicht der Natur entnehmen, sondern im Gartenfachhandel kaufen.
Blumen
Für einen insektenfreundlichen Garten bieten sich auch heimische Orchideen an. Die Blumenart ist in vielen Regionen auf der Welt anzutreffen. Von den sogenannten Waldorchideen gibt es in Deutschland etwa 60 bis 70 Arten. Da sie leider immer seltener geworden sind, stehen sie unter Naturschutz. Deshalb darfst du sie keinesfalls draussen pflücken oder ausgraben. Weitere attraktive heimische Blumen sind zum Beispiel der Elfenschuh, heimische Wildrosen oder die Schwanenblume.
Giftpflanzen
Manch Pflanze mag schön aussehen, ist aber nicht für den Verzehr geeignet. Einige heimische Pflanzen sind nämlich giftig. So zum Beispiel der blaue Eisenhut. Dieser ist giftig für Menschen und Haustiere, jedoch eine gute Nahrungsquelle für Insekten, zum Beispiel Hummeln. Weitere regionale Giftplanzen sind Maiglöckchen, und Seidelbast und die Tollkirsche. Diese kannst du ohne Bedenken im Garten anpflanzen. Essen oder zu Tee verarbeiten solltest du sie nicht. Weitere Giftpflanzen stellen wir dir hier vor: Heimische Giftpflanzen: Diese 10 solltest du kennen
Heimischer Garten: Heilpflanzen, Obst & Gemüse
Heilpflanzen
Pflanzen sind nicht nur schön für das Auge, sondern können Heilkräfte entfalten. Heimische Heilpflanzen helfen gegen verschiedene Beschwerden, indem sie zum Beispiel entzündungshemmend wirken. Johanniskraut ist zum Beispiel ein natürliches Antidepressivum, Löwenzahn ist gut für Galle und Leber. Oft kannst du die Heilpflanzen als Tinktur oder Tee anwenden.
Obst, Beeren und Gemüse
In einem Naturgarten kannst du auch Obst und Gemüse anpflanzen. Der Klassiker bei den heimischen Obstpflanzen ist natürlich der Apfelbaum. Weitere Obstsorten, die du im Garten anbauen kannst, sind unter anderem Zwetschgen, Aprikosen, Birnen und Kirschen. Auch verschiedene Beerensorten (wie Himbeeren, Brombeeren oder Erdbeeren) kannst du anpflanzen. Zu den heimischen Gemüsesorten gehören zum Beispiel Möhren, Kartoffeln, Bohnen, Radieschen oder Grünkohl.
Heimische Pflanzen ökologisch pflegen
Neben heimischen Pflanzen ist auch die richtige Pflege entscheidend für einen ökologisch nachhaltigen Garten.
- So kannst du auf organischen Dünger zurückgreifen. Dieser besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und ist damit in der Herkunft deutlich energiesparender, als dies bei mineralischem Dünger der Fall ist. Empfehlenswerte Produkte stellen wir dir in unserer Dünger-Bestenliste vor. Alternativ kannst du Dünger selber machen, wie zum Beispiel Brennnesseljauche.
- Vermeide synthetisch-chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Diese wirken sich nicht nur auf die Schädlinge, sondern auch auf viele Insektenarten (z.B. Bienen) aus. Natürliche Alternativen stellen wir dir hier genauer vor: Schädlinge im Garten natürlich bekämpfen: 4 Tipps
- Wenn du im Einklang mit der Natur gärtnern willst, solltest du ein gesundes Chaos in Kauf nehmen und wilde Ecken zulassen. Das mögen zum Beispiel die Raupen von Schmetterlingen, die nach ihrer Entwicklung den Nektar deiner Blumen mit ihren Rüsseln aussaugen. Aber auch andere Insekten (wie Hummeln und Bienen) profitieren davon.
- Je besser es den Insekten in deinem Garten geht, desto besser geht es auch den Vögeln. Denn für diese sind wiederum die Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Weitere Tipps für einen vogelfreundlichen Garten findest du hier: Vogelfreundlicher Garten: Das kannst du zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen
- Auch die Prinzipien der Permakultur kannst du für deinen Garten nutzbar machen und so verschiedene ökologische und achtsame Ansätze miteinander verbinden. Mehr Informationen bekommst du in diesem Artikel: Die 12 Prinzipen der Permakultur: So kannst du sie umsetzen
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Überarbeitet von Lena Kirchner © UTOPIA
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