Mit Stecklingen kannst du ganz einfach Hibiskus vermehren und dich so an einer Vielzahl der farbenfrohen Pflanzen erfreuen oder sogar eine Hecke züchten. Wir zeigen dir, wie es geht.
Hibiskus ist eine beliebte Pflanze, die so manchen Garten oder Balkon verziert. Je nach Art ist Hibiskus ein- oder mehrjährig und winterhart oder nicht. Bekannt ist er auch als Nationalblume von Hawaii. Hibiskus zu vermehren lohnt sich übrigens nicht nur für dich – die Pflanze zählt auch zu den bienenfreundlichen Sträuchern.
Hibiskus vermehren mit Stecklingen: Triebe abschneiden
Hibiskus zu vermehren, funktioniert am besten über Stecklinge. Diese schneidest du idealerweise im Sommer zwischen Mai und Juli.
- Wähle einen geeigneten Trieb aus. Dieser sollte gesund und kräftig sein. Am besten entscheidest du dich für einen eher neuen Ast.
- Der Trieb sollte bestenfalls (noch) keine Blüten oder Blütenknospen aufweisen. Falls er doch welche hat, entferne diese.
- Schneide einen etwa zwölf Zentimeter langen Trieb in einem schrägen Winkel (etwa 45 Grad) ab. Möchtest du mehrere Stecklinge haben, schneide mehrere Triebe ab. Benutze ein scharfes Messer oder eine Gartenschere.
- Entferne die unteren Blätter des abgeschnittenen Triebes.
Die Triebe solltest du sofort nach dem Abschneiden einpflanzen. Du hast zwei Möglichkeiten, wie du Wurzeln heranziehen und so den Hibiskus vermehren kannst.
Variante 1: Hibiskus vermehren in Wasser
Für die erste Möglichkeit, Hibiskus zu vermehren, stellst du den Steckling zum Bewurzeln in Wasser.
- Fülle ein Gefäss (zum Beispiel ein Glas oder eine Vase) etwa fünf Zentimeter hoch mit Wasser und stelle den frisch abgeschnittenen Trieb hinein. Hast du mehrere Stecklinge, stelle sie einzeln in separate Gefässe.
- Platziere das Gefäss an einem hellen Ort. Direkte Sonne solltest du allerdings vermeiden.
- Bedecke den Steckling mit einer Haube. Das kann eine Schüssel, ein Glas oder eine alte Plastiktüte sein, die du bereits zu Hause hast. Hinweis: Kaufe nach Möglichkeit keine neuen Plastiktüten dafür, da Plastikmüll für die Umwelt ein Problem darstellt. Mehr dazu: Plastikmüll – die 5 schlimmsten Folgen.
- Besprühe den Steckling täglich mit Wasser, damit sich unter der Haube Luftfeuchtigkeit bilden kann.
- Wechsle alle zwei bis drei Tage das Wasser. Verwende am besten Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser.
- Nach mehreren Wochen wachsen dem Steckling Wurzeln.
- Sobald die Wurzeln drei bis fünf Zentimeter lang sind, kannst du die Stecklinge in die Erde pflanzen.
- Bereite dafür einen kleinen Topf mit humoser Erde vor und pflanze den bewurzelten Steckling hinein.
- Vor allem am Anfang solltest du die Erde gut feucht halten und die Pflanze nicht direkter Sonne aussetzen.
Variante 2: Hibiskus vermehren in Erde
Um Hibiskus zu vermehren, kannst du den Steckling auch direkt in die Erde setzen.
- Bereite einen kleinen Topf mit Humus vor. Du kannst auch Anzuchterde und einen Anzuchttopf verwenden.
- Feuchte die Erde ordentlich an.
- Setze den frisch geschnittenen Trieb etwa fünf Zentimeter tief in die Erde.
- Setze ein Gefäss aus Glas über den Steckling oder stülpe wie oben beschrieben eine alte Plastiktüte darüber. Wenn du ein Minigewächshaus hast, kannst du den Topf stattdessen dort abstellen.
- Halte die Erde immer leicht feucht. Nimm hin und wieder die Haube ab, damit sich kein Schimmel bildet.
- Stelle den Topf an einen hellen Ort. Direkte Sonne solltest du jedoch vermeiden.
- Nach etwa zwei bis drei Monaten haben sich Wurzeln gebildet. Dann kannst du die Hibiskusstecklinge in einen grösseren Topf setzen.
- Im ersten Jahr solltest du den selbstgezogenen Hibiskus drinnen überwintern.
- Im folgenden Frühjahr kannst du den Steckling dann nach draussen setzen.
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Überarbeitet von Luise Rau © UTOPIA
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