IEA-Chef Fatih Birol befürwortet ein staatliches Eingreifen bei zu schweren SUV. Diese, so die Internationale Energie-Agentur, würden im Schnitt 20 Prozent mehr CO2 ausstossen als Limousinen.
Der Chef der Internationalen Energie-Agentur (IEA), Fatih Birol, hat ein staatliches Eingreifen gegen die wachsende Verbreitung von Stadtgeländewagen (SUV) gefordert.
"Es ist von entscheidender Bedeutung, die Probleme zu lösen, die sie in Bezug auf den zusätzlichen Energiebedarf, den beanspruchten öffentlichen Raum und die zusätzliche Gefährdung von Fussgängern mit sich bringen", sagte Birol am Montag der Zeitung Les Échos in Paris.
Staaten sollten Kund:innen vom Kauf eines SUV abraten und angesichts des Trends zu den schweren Wagen regulierend eingreifen. Das könne in Form einer höheren Besteuerung oder höherer Parkgebühren geschehen.
IEA-Chef verweist auf "zwei sehr starke Trends"
"Wenn man den Verkehrssektor im Allgemeinen betrachtet, sieht man zwei sehr starke Trends: die zunehmende Bedeutung von Elektrofahrzeugen, aber auch den immer wichtigeren Platz, den SUV einnehmen", sagte Birol.
Nach IEA-Angaben haben SUV 2023 mit 48 Prozent fast die Hälfte der weltweiten Neuwagenverkäufe ausgemacht. In Europa hätten sie sogar die 50 Prozent-Marke überschritten. Dabei stiessen SUV wegen ihres höheren Gewichts und ihrer weniger aerodynamischen Form im Schnitt 20 Prozent mehr CO2 aus als Limousinen. Die IEA mit Sitz in Paris ist ein Interessenverband, der Industriestaaten in Energiefragen berät.
Am Sonntag gibt es in Paris eine Bürgerbefragung zum Plan, für grosse Stadtgeländewagen dreimal so viel Parkgebühren wie für gewöhnliche Autos zu verlangen. Mit dem Sondertarif von 18 Euro pro Stunde im Zentrum und 12 Euro in den Aussenbezirken sollten die von SUV verursachten Belästigungen begrenzt werden, argumentiert die Stadt.
Zugleich gehe es um eine Botschaft an die Automobilindustrie, die mit den grossen Wagen den ökologischen Wandel gefährde. © UTOPIA
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