Kakaozeremonien sollen innere Blockaden lösen und dich in einen harmonischen Zustand bringen. Wir erklären dir, was es mit der spirituellen Zeremonie auf sich hat.
Kakaozeremonien sind ursprünglich ein spirituelles Ritual der Inka und Maya, das von Generation zu Generation überliefert wurde. Mittlerweile wird die Kakaozeremonie in vielen Ländern auf der ganzen Welt praktiziert – nicht nur zum bewussten Genuss, sondern auch als Mittel der inneren Ruhefindung.
Was ist eine Kakaozeremonie?
Kakaozeremonien sind ein schamanisches Ritual mit dem ursprünglichen Ziel, das Ungleichgewicht zwischen Mensch und Natur auszugleichen. Heute dient es vor allem dazu, den Menschen zu mehr Klarheit oder Selbstbestimmung zu verhelfen sowie innere Blockaden zu lösen. Ausserdem soll die Kakaozeremonie diejenigen, die sie durchführen, in einen harmonischen Zustand versetzen, sodass sie oder er mehr Wertschätzung für die Natur und "Mutter Erde" erfahren kann.
Kakaozeremonien liegen seit einigen Jahren im Trend. Vor allem in Grossstädten haben sich Kakaozeremonien etabliert. Besonders viele Anhänger der Kakaozeremonie finden sich in Kalifornien. Inzwischen gibt es geführte Kakaozeremonien aber überall auf der Welt, auch in einigen deutschen Grossstädten wie Berlin oder Hamburg. Du kannst aber ebenso gut eine eigene Kakaozeremonie im privaten Rahmen durchführen. Weiter unten im Text verraten wir dir, wie.
Woher stammt die Kakaozeremonie?
Ursprünglich ist die Kakaozeremonie ein uraltes schamanisches Ritual. Die Ureinwohner:innen Südamerikas verehrten mit der Kakaozeremonie die Göttin Cacao oder Ixcacao. Die Kakaobohne wurde aber nicht nur für schamanische Zwecke verwendet, sondern auch als Währungsmittel und als Medizin.
So funktioniert eine Kakaozeremonie
Kakaozeremonien können – je nach Belieben – unterschiedlich gestaltet werden. Es gibt aber einige Punkte, die bei einer Kakaozeremonie immer ähnlich sind:
- Geniesse Kakao in seiner ursprünglichen Form (zeremonieller Kakao beziehungsweise Kakaomasse). Das heisst, dass dein Kakao aus 100 Prozent Kakaobohnen bestehen sollte.
- Kakao für deine Kakaozeremonie ist simpel zubereitet: Schneide dafür eine kleine Portion der Kakaomasse ab. Verwende eine halbe Tasse Wasser und eine halbe Tasse Pflanzenmilch und erhitze die Flüssigkeit mit der Kakaomasse, etwas Zucker und Gewürzen deiner Wahl.
- Lege ein Thema oder eine Zielsetzung für deine Kakaozeremonie fest. Das kann zum Beispiel ein bestimmtes Problem oder eine konkrete Frage sein. Es kann aber auch um die Wahrnehmung eines bestimmten Gefühls gehen.
- Meditiere. Die Meditation ist unabdingbar für deine Kakaozeremonie. Dabei können entspannende Klänge oder Gesänge, aber auch freie Bewegung oder Tanz helfen. In Kombination mit dem Kakao kann das zu einem Trancezustand führen, da der Genuss von Kakao Glückshormone wie Serotonin und Dopamin freisetzen kann.
- Schliesse dich einer Gruppe an. Bei einer Kakaozeremonie geht es vor allem darum, sich achtsam zu begegnen, ähnlich wie bei Achtsamkeitsübungen. Das Gemeinschaftsgefühl soll die Erfahrung unterstützen. In der Gruppe zusammenzukommen gilt als die ursprünglichste Form der Kakaozeremonie.
Beachte: Bei einer Kakaozeremonie gibt es keine vorgeschriebene zeitliche Länge. Einige Rituale dauern wenige Stunden, während andere Kakaozeremonien sich über mehrere Tage erstrecken. Für die meisten traditionellen Kakaozeremonien, die in der Gruppe angeboten werden, solltest du aber mindestens einen Tag einplanen. So soll sich die spirituelle Wirkung besser einstellen können.
Tipps für deine eigene nachhaltige Kakaozeremonie
Bei einer Kakaozeremonie ist es wichtig, auf die Qualität des Kakaos zu achten. Kakao ist nämlich nicht gleich Kakao. Für deine Kakaozeremonie solltest du "zeremoniellen Kakao", also Kakaomasse verwenden. Zeremonieller Kakao besteht aus purem Kakao aus hochwertigen Criollo- oder Trinitario-Bohnen. Diese Sorten enthalten wirkungsvolle Stoffe wie Tryptophan (die Vorstufe von Serotonin) oder Theobromin, eine stimulierende Substanz, die mit Koffein verwandt ist.
Auch für eine Zeremonie solltest du darauf achten, dass der Kakao ethisch gehandelt und biologisch angebaut ist.
Zeremonieller Kakao wird aus ganzen fermentierten Kakaobohnen hergestellt. Diese werden besonders schonend geröstet und fein gemahlen, sodass eine einheitliche Masse entsteht. Kakaomasse besteht also zu 100 Prozent aus Kakaobohnen. Zeremoniellen Kakao findest du zum Beispiel bei Caobali oder Cacaomama.
Auf klassisches Kakaopulver solltest du für deine Kakaozeremonie verzichten. Kakaopulver ist meist nur ein Nebenprodukt aus der Gewinnung von Kakaobutter, die häufig in der Kosmetik verwendet wird. Er wird in Blockform verkauft.
Achte bei der Auswahl deines zeremoniellen Kakaos darauf, dass du Bio- und Fairtrade-Kakao kaufst – so wie auch beim Kauf von Backkakao und Schokoladenprodukten. Die ökologische Landwirtschaft verzichtet auf chemisch-synthetische Pestizide und schont so die Umwelt. Durch Fairtrade-Produkte unterstützt du andererseits einen fairen Handel und trägst dazu bei, dass Arbeiter:innen innerhalb der Produktionskette einen angemessenen Lohn enthalten. Lies mehr zu den Siegeln von Fairtrade-Schokoladenprodukten hier:
Fairtrade-Schokolade: die wichtigsten Siegel
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Überarbeitet von Philipp Multhaupt © UTOPIA
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