Kochen macht Spass – die teils starken Gerüche, die in der Wohnung zurückbleiben, weniger. Eine Dunstabzugshaube befördert Gerüche und Wasserdampf nach draussen. Aber was, wenn die Küche keinen Abzug hat? So lüftest du richtig beim Kochen ohne Dunstabzug.
Nach dem Kochen von Curry oder dem Anbraten von Gemüse bleibt der Geruch oft in der Küche hängen, beim Abschütten von Nudelwasser bildet sich viel Wasserdampf. Ohne eine Dunstabzugshaube ist es nicht ganz einfach, Gerüche und Feuchtigkeit aus der Küche zu bekommen. Wir haben einen Experten gefragt, wann und wie lange du ohne Dunstabzug lüften solltest.
Wofür brauche ich eine Dunstabzugshaube?
Eine Dunstabzugshaube verhindert, dass sich die Gerüche beim Kochen in der Küche festsetzen. Je nach Gerätetyp saugt sie die Ausdünstungen, die beim Kochen entstehen, ein und leitet sie dank Abluft nach draussen (Ablufthaube). Bei einer Umlufthaube dagegen bindet ein Filter die Gerüche. Diesen solltest du regelmässig wechseln.
Zudem zieht der Dunstabzug die Fettpartikel aus der Luft bzw. bindet der Filter in der Umlufthaube die Fettbestandteile. Dies verbessert nicht nur den Geruch in der Küche, sondern verhindert auch, dass sich Fett an Armaturen, Oberflächen und Wänden absetzen kann. Zuletzt beugt die Dunstabzugshaube einer zu hohen Luftfeuchtigkeit vor.
Wenn du viel brätst oder frittierst oder viel Wasserdampf etwa durch Nudelwasser entsteht, kann ein deshalb Dunstabzug sinnvoll sein. Wenn du ein Fenster in der Nähe deines Herds hast und dieses vollständig öffnen kannst, musst du den Dunstabzug aber nicht unbedingt einschalten.
Den Dunstabzug auszulassen, spart ein wenig Energie. Zudem hat eine Dunstabzugshaube einige Nachteile: Sobald du sie anschaltest, verbraucht sie Strom. Bei den Modellen, die mit Abluft funktionieren, entsteht zusätzlich ein Wärmeverlust. Teils spürt man an kalten, windigen Tagen sogar einen leichten Luftzug in der Nähe der Abzugshaube.
Wie lüfte ich beim Kochen ohne Dunstabzug?
Wichtig ist zunächst beim Kochen ohne Dunstabzug, überhaupt zu lüften. Nur durch einen Luftaustausch strömt frische Aussenluft in deine Wohnung und die Gerüche und Feuchtigkeit können nach draussen abziehen.
Martin Brandis, Referent bei der Energieberatung des Verbraucherzentrale Bundesverbands, empfiehlt das Lüften bereits während des Kochens. So verhinderst du, dass die Luftfeuchtigkeit in der Küche zu hoch wird.
Und wie lange sollte man lüften, damit die Feuchtigkeit weg ist? Martin Brandis sagte gegenüber Utopia: "Wie viel Feuchtigkeit herausgelüftet wird, ist praktisch nicht vorherzusagen, sondern hängt von vielen Einflussfaktoren ab. Dazu gehören die Öffnungsgrössen der verwendeten Fenster und/oder Türen, Innen- und Aussentemperatur und Windstärke und -richtung."
Diese Luftfeuchtigkeit in der Küche ist optimal
Eine pauschale Angabe zur Lüftungsdauer könne man deshalb schwer machen. Doch der Energieexperte hat einen Tipp: Haushalte können die relative Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messen.
Wenn du kein Hygrometer zur Hand hast, lies auch: Luftfeuchtigkeit messen: Auch ohne Hygrometer
An kalten Tagen sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen laut Martin Brandis nicht dauerhaft mehr als 60 Prozent betragen. Das hat einen bestimmten Grund: Bei niedrigen Aussentemperaturen besteht das Risiko, dass sich Feuchtigkeit an kalten Flächen, zum Beispiel Aussenecken oder -kanten niederschlägt und dort Schimmel bildet.
"Das Risiko ist umso höher, je höher die relative Luftfeuchtigkeit ist", ordnet Herr Brandis ein. Durch das Lüften kannst du an kalten Tagen die relative Luftfeuchtigkeit in der Küche senken. Ein Dunstabzug hat die selbe Funktion.
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Zusatztipp: Wenn du deinen Backofen benutzt hast, kannst du die Ofentür nach dem Backen offen lassen und mit der Restwärme deine Küche heizen. © UTOPIA
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