Küchenkräuter bereichern deine Gerichte und haben wertvolle Inhaltsstoffe. Hier bekommst du einen Überblick über verschiedene Küchenkräuter, ihre Verwendung und den Anbau.
Küchenkräuter bereichern deine Gerichte nicht nur geschmacklich, sondern sie enthalten auch etliche gesundheitsfördernde Stoffe. Dazu gehören unter anderem:
Den Stoffen werden unter anderem entzündungshemmende und antikanzeröse Eigenschaften zugeschrieben. Dem Bundeszentrum für Gesundheit zu Folge wirken sich die Kräuter zudem positiv auf unseren Magen-Darm-Trakt aus. So wirken die Inhaltsstoffe appetitanregend, beruhigen Magen und Darm, können Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl vorbeugen und können dir zudem helfen, Salz zu sparen.
Küchenkräuter zuhause anbauen
Die meisten Küchenkräuter kannst du ganz einfach bei dir zuhause anbauen. Sie benötigen kaum Pflege und wenig Platz.
Diese Tipps solltest du beachten, damit sich deine Küchenkräuter gut entwickeln:
- Die meisten Kräuter benötigen einen hellen und warmen Platz. Eine südwestliche Fensterbank ist gut dafür geeignet.
- Giesse deine Kräuter regelmässig, aber in Massen. Staunässe solltest du unbedingt vermeiden.
- Deine Kräuter benötigen ausreichend Platz. Wähle die passende Grösse für die Töpfe und pflanze die Kräuter, wenn es notwendig ist, in grössere Töpfe.
- Damit deine Kräuter dich mit wertvollen Nährstoffen versorgen können, benötigen auch sie ausreichend Nährstoffe. Greife zu organischem Dünger, da du die Kräuter ja später essen möchtest, wie etwa Brennesseljauche.
- Auch wenn die Blüten der meisten Kräuter schön anzusehen sind, rauben sie der Pflanze Energie und damit geht auch Aroma verloren. Schneide die Blütenansätze daher regelmässig ab.
- Ernte deine Kräuter immer frisch, wenn du sie benötigst. Getrocknete Kräuter verlieren an Geschmack und wertvolle Inhaltsstoffe, trockne daher am besten nur kleinere Mengen nach Bedarf.
- Möchtest du Kräuter länger haltbar machen, beispielsweise nach einem Rückschnitt, kannst du Kräuter einfrieren. So bleiben die Inhaltsstoffe und der Geschmack bestmöglich erhalten.
Klassiker unter den Küchenkräutern
Petersilie
Die Petersilie zählt in Mitteleuropa zu den beliebtesten Küchenkräutern. Sie ist reich an Vitamin C. Da das wertvolle Vitamin hitzeempfindlich ist, solltest du Petersilie erst am Schluss hinzufügen.
Verwendung in der Küche:
- Kartoffelgerichte
- Reisgerichte
- Salate
- Sossen
- Dips
- Pesto
- Hier findest du Inspiration: Gerichte mit Petersilie: So kannst du das Kraut verwenden
Anbau zuhause:
Petersilie ist genügsam. Die zweijährige Pflanze benötigt kein direktes Sonnenlicht und auch nur wenig Wasser.
Schnittlauch
Verwendung in der Küche:
- Kräuterquark
- Schnittlauchpesto
- Kräuterpolenta
- Südtiroler Krautsalat
- Haferflockenbratlinge
- Crunchy Kartoffelsalat
Anbau zuhause:
- Verwende immer frische Samen für Schnittlauch, da die Samen schnell ihre Fähigkeit zu keimen verlieren
- Entferne welke und gelbe Stiele. Ein regelmässiger Schnitt regt das Wachstum an.
- Du kannst auch die Blüten verwenden, beispielsweise um Salate zu garnieren.
Liebstöckel wird auch Maggikraut genannt. Das liegt an seinem unverwechselbaren Geschmack, der sofort an Suppe erinnert.
Verwendung in der Küche:
- Suppen, wie die Fastensuppe oder Weisse Bohnensuppe
- Pesto
- Salate
- Liebstöckel-Salz
- Kräuterlikör
Anbau zuhause:
- Liebstöckel bildet tief reichende Wurzeln und benötigt daher einen grossen Topf. Er sollte mindestens 30 Zentimeter tief sein.
- Die Pflanze braucht einen humosen Boden, da sie viele Nährstoffe benötigt.
- Verfärben sich die Blätter gelb, braucht die Pflanze entweder mehr Platz oder mehr Nährstoffe.
Mediterrane Küchenkräuter
Basilikum
Basilikum zählt wohl zu den beliebtesten Kräutern aus der italienischen Küche. Dort wird es meist in Stücke gezupft, anstatt geschnitten.
Verwendung in der Küche:
- Nudelgerichte
- Pizza
- Salate, besonders Tomatensalat oder Caprese
- Basilikumpesto
- Basilikum-Tee
- Basilikum-Eis
- Blätterteigstangen
- Gnocchi alla Sorrentina
Anbau zuhause:
- Die Pflanze benötigt viel Wärme und überlebt in unseren Breiten daher meist nur eine Saison.
- Generell benötigt Basilikum einen warmen und sonnigen Standort.
- Basilikum ist sehr empfindlich auf Pilzerkrankungen. Vermeide Staunässe und sorge dafür, dass die Pflanze ausreichend Platz zur Verfügung hat.
- Ausserdem kannst du ganz einfach Basilikum vermehren.
Oregano
Ein weiterer Klassiker aus der mediterranen Küche ist Oregano. Er wird auch als wilder Majoran oder Dost bezeichnet und ist eng mit Majoran verwandt.
Verwendung in der Küche:
- Pizzagewürz
- Tomatensuppe
- Salate
- Kartoffelgerichte
- Kräuterreis
- Nudelpfanne
- Griechische Bohnen
- Champignonspiesse vom Grill
Anbau zuhause:
- Die wilde Pflanze ist recht pflegeleicht und genügsam. Giesse sie regelmässig, aber nicht zu viel.
- Wilder Majoran erreicht eine stattliche Grösse von 30 bis 70 Zentimetern. Daher benötigst du einen grossen Topf.
Rosmarin
Rosmarin stammt ebenfalls aus dem Mittelmeerraum. Sein unverwechselbarer Geschmack bereichert unzählige Gerichte. Zusätzlich haben die enthaltenen ätherischen Öle eine positive Wirkung auf deine Gesundheit. Davon profitierst du am besten mit Rosmarintee oder ötherischem Rosmarinöl.
Verwendung in der Küche:
- Kartoffelgerichte wie Rosmarinkartoffeln
- Tomatengerichte
- Reisgerichte
- Rosmarinsirup
- Schiacciata mit Rosmarin
- Rosmarin-Plätzchen
- Focaccia-Rezept
Anbau zuhause:
- Rosmarin benötigt kalkhaltige Erde und einen warmen, sonnigen Standort.
- Da er tiefe Wurzeln ausbildet, eignet sich ein grosser Tontopf am besten. Der Ton vermeidet Staunässe.
- Schneide deinen Rosmarin regelmässig, so hältst du ihn in Form und regst neues Wachstum an.
- Du kannst Rosmarin vermehren. Am besten klappt das mit Stecklingen.
- Willst du mehr über den Anbau von Rosmarin wissen? Lies hier weiter: Rosmarin schneiden, pflegen und überwintern
Besonders gesunde Küchenkräuter
Besonders in der Volksheilkunde werden Kräuter nicht nur verwendet, um Speisen zu würzen, sondern vielmehr wegen ihrer heilsamen Eigenschaften. Heute ist die Wirkung vieler Kräuter auch wissenschaftlich belegt. Die folgenden Kräuter stellen nicht nur eine geschmackliche Bereicherung dar, sie dienen auch als pflanzliche Apotheke.
Thymian überzeugt durch sein unverkennbares Aroma. Er eignet sich hervorragend als Erkältungstee. Von seinen gesundheitlichen Vorteilen profitierst du am besten durch Thymianöl oder indem du Thymiantee zubereitest. Ausserdem kannst du auch Thymian-Hustensaft herstellen.
Anwendung in der Küche:
- Kartoffelgerichte
- Salate
- Ziegen- oder Schafskäse
- Grillmarinaden
- Bratensosse
- Manakish: Libanesisches Fladenbrot
- Smashed Potatoes
- Pizzasemmeln
- Rosenkohl-Pfanne
Salbei
Salbei ist primär als Heilkraut bekannt. Viele Menschen schwören bei Halsschmerzen auf Salbeitee. Das Kraut hat eine schmerzlindernde, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.
Anwendung in der Küche:
- Nudelgerichte wie z.B. Pasta mit Kürbis
- Sossen
- Süssspeisen
- Salbeibutter
- Salbeitee
- Gnocchi mit Salbei
- Süsskartoffelsuppe
Anbau zuhause:
- Salbei benötigt einen grossen Topf.
- Er kann auch ins Freiland gepflanzt werden.
- Scheide die alten Triebe im Frühjahr grosszügig zurück. Wie das am besten funktioniert, kannst du hier nachlesen: Salbei schneiden: So machst du es richtig
- Wie du Salbei richtig erntest und trocknest, liest du hier: Salbei richtig ernten und trocknen – darauf solltest du achten
Informationen zu weiteren Küchenkräutern findest du hier:
- Bohnenkraut: Anbau, Verwendung und Wirkung
- Dill: Anbau, Wirkung und Verwendung
- Kresse pflanzen und pflegen: So erntest du die gesunde Pflanze zu Hause
- Minze anpflanzen: So wird es eine reiche Ernte
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Kräutersalz selber machen: Einfache Anleitung für aromatisches Salz
- Kräuterbutter selber machen: Rezept mit veganer Variante
- Kräutergarten auf dem Balkon anlegen: So klappt es
Überarbeitet von Lena Kirchner © UTOPIA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.