Leinsamentee ist ein wirkungsvolles Hausmittel bei Verdauungsproblemen und aufsteigender Magensäure. Wie du den heilsamen Tee zu Hause selbst zubereitest, erfährst du hier.
Leinsamen sind die Samen des Flachs. Das Gewächs wird etwa einen Meter hoch und gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Du kannst Leinsamen zum Kochen und Backen verwenden, aber nicht ausschliesslich: Du kannst ebenfalls daraus Leinsamentee zubereiten.
Allerdings ist die Bezeichung "Tee" irreführend – es handelt sich bei Leinsamentee nämlich um einen kalten Aufguss. Demnach wäre der Name "Leinsamendrink" treffender. Trotzdem kannst du den Leinsamentee nach dem Quellen erwärmen, wenn du ihn warm trinken möchtest.
Darum ist Leinsamentee gesund
Leinsamen enthalten unter anderem Ballaststoffe, Eiweiss, Omega-3-Fettsäuren und Öle. In Form von Leinsamentee können sie gegen verschiedene Beschwerden helfen:
- Die enthaltenen Schleimstoffe quellen im Darm auf und regen die Verdauung an.
- Auch Ballaststoffe wirken sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus: Sie können beispielsweise Verstopfung vorbeugen beziehungsweise lösen.
- Leinsamen können dabei helfen, Krankheitserreger effektiv aus dem Darm abzutransportieren.
- Leinsamen können auch gegen Sodbrennen helfen. Die Schleimstoffe legen sich als Film auf die Schleimhäute der Speiseröhre, wodurch sie durch aufsteigende Magensäure geschützt werden.
Leinsamentee zubereiten: So einfach geht's
Leinsamentee kannst du selbst zu Hause zubereiten und bei Verstopfung und Sodbrennen anwenden. Dafür brauchst du nur zwei Zutaten:
- 2 EL Leinsamen
- 200 ml Wasser
Tipp: Achte beim Kauf der Leinsamen auf Bio-Qualität. Du erhältst die Samen beispielsweise in gut sortierten Drogeriemärkten, Bio-Läden und Reformhäusern.
Leinsamen entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn die Schale aufgebrochen wird. Dann können die Wirkstoffe austreten. Am besten bearbeitest du die Samen also kurz mit einem Mörser, mahlst sie in einer Getreidemühle/-quetsche oder gibst sie in einen Mixer, bevor du den Leinsamentee zubereitest. Die verschiedenen Möglichkeiten findest du hier: Leinsamen schroten: So klappt’s mit unterschiedlichen Hilfsmitteln. Alternativ kaufst du die Samen gleich in geschroteter Form.
Und so funktioniert die Zubereitung des Leinsamentees:
- Fülle zwei Esslöffel zerstossene oder geschrotete Leinsamen in eine grosse Tasse oder in eine kleine Schale.
- Giesse etwa 200 Milliliter Wasser über die Samen und lasse sie für eine halbe Stunde quellen.
- Rühre dabei ab und zu um.
- Giesse die Mischung durch ein Sieb und fange die Flüssigkeit in einer Tasse auf.
- Trinke den Leinsamentee kalt oder erwärme ihn in einem Topf.
Das solltest du bei Leinsamentee beachten
Generell ist Leinsamentee gut verträglich. Das Landeszentrum für Ernährung in Baden-Württemberg (LErn) empfiehlt bei Beschwerden eine Dosierung von täglich drei Tassen Leinsamenflüssigkeit. Auch für Schwangere, die an Verdauungsproblemen leiden, sind Leinsamen nach allgemeiner Einschätzung unbedenklich.
Vorsichtig solltest du allerdings sein, wenn du Medikamente einnimmst: Die in Leinsamen enthaltenen Schleimstoffe können die Aufnahme medizinischer Inhaltsstoffe über die Darmschleimhaut erschweren oder verhindern. Es empfiehlt sich deshalb, Leinsamentee und Medikamente nicht zusammen einzunehmen, sondern mit zwei bis drei Stunden Abstand. Das Gleiche gilt auch für Flohsamenschalen.
Wichtig: Weil Leinsamen quellen, solltest du immer viel trinken, wenn du sie verwendest. Grundsätzlich ist es wichtig, täglich genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen (am besten Wasser oder ungesüssten Tee). Mehr Informationen findest du hier: Wasser trinken: Müssen es wirklich 2 Liter am Tag sein?
Wie gesund ist es, jeden Tag Leinsamen zu essen?
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Überarbeitet von Philipp Multhaupt
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