Magen-Darm-Grippe ist ein unangenehmer Infekt, der sich mit Hausmitteln lindern lässt. Welche wirklich helfen, welche Lebensmittel du besser meidest und welche Symptome typisch sind, erfährst du hier.
Magen-Darm-Grippe ist weltweit verbreitet und kann jeden treffen. Obwohl der Name anderes vermuten lässt, hat die Magen-Darm-Grippe (fachsprachlich Gastroenteritis) nichts mit der umgangssprachlich Grippe genannten Influenza zu tun. Im Gegensatz zur Influenza, die durch Viren übertragen wird, können bei der Magen-Darm-Grippe verschiedene Erreger verantwortlich sein.
Auch die Symptome der beiden Erkrankungen sind sehr unterschiedlich: Während bei einer Grippe erkältungsähnliche Symptome auftreten, beschränken sich die Beschwerden einer Gastroenteritis hauptsächlich auf den Magen und Darm. Auch sorgen bei den Krankheiten unterschiedliche Hausmittel für Linderung. Man spricht auch vom Magen-Darm-Infekt, da die Schleimhäute von Magen und Dünndarm entzündet sind. Auf diese Beschädigung der Schleimhäute reagiert unser Körper häufig mit Erbrechen und Durchfall. Erbrechen ist eine Schutzfunktion des Körpers, mit der er versucht, die Erreger loszuwerden. Durchfall tritt auf, weil durch die eingeschränkte Funktion der Darmschleimhäute mehr Wasser im Nahrungsbrei enthalten bleibt.
Durchfall kann viele Ursachen haben, nicht immer steckt ein Magen-Darm-Infekt dahinter. Auch Sportler:innen kennen die Beschwerden. Hier erfährst du mehr über den sogenannten Läufer-Durchfall: Läufer-Durchfall: So begegnest du Magen-Darm-Beschwerden beim Sport
Magen-Darm-Infekt – Das sind die Symptome
Meist treten die Beschwerden sowohl im Magen wie im Darm schon einige Stunden nach der Infektion auf. Typische Symptome sind:
- Übelkeit
- Erbrechen
- starker Durchfall
- Bauchschmerzen
- Bauchkrämpfe
Sehr typisch für einen Magen-Darm-Infekt ist, dass diese Symptome aus heiterem Himmel und sehr heftig auftreten können. Durch den Durchfall und das Erbrechen verliert der Körper grosse Mengen an Flüssigkeit und auch wichtige Salze (Elektrolyte). In extremen Fällen kann dieser Flüssigkeitsverlust zu Austrocknung führen.
Ausserdem können weitere Symptome auftreten:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Gliederschmerzen
- Kopfschmerzen
- Fieber
- Blut im Stuhl
Wie stark diese Beschwerden auftreten und wie lange sie andauern, hängt stark von der Art der Erreger ab.
Zwar stellt eine Magen-Darm-Grippe in den seltensten Fällen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar. Doch ein ärztlicher Besuch ist in jedem Fall ratsam, wenn Kinder, alte Menschen, Schwangere oder Stillende sowie Personen mit Immunschwäche betroffen sind.
Wer nicht zu diesen Risikogruppen gehört, sollte ebenfalls Hilfe suchen, falls folgende Symptome dazukommen:
- starke Kreislaufprobleme, Schläfrigkeit, Verwirrtheit oder Muskelkrämpfe
- blutiger Durchfall
- das Erbrechen ist nicht zu stoppen und eine Flüssigkeitsaufnahme dadurch nicht möglich
- der Durchfall hält länger als drei Tage an
- Anzeichen einer Austrocknung bestehen (trockene Schleimhäute, stehende Hautfalten, trockener Mund)
- Fieber über 40 Grad Celsius.
Hausmittel gegen Magen-Darm – das richtige Essen
Das Wichtigste und Einfachste, das du bei einer Magen-Darm-Grippe tun kannst, ist genug zu trinken. Versuche in kleinen Schlucken immer wieder Wasser oder Kräutertees zu dir zu nehmen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Neben dem Trinken ist es auch wichtig, etwas Nahrung aufzunehmen. Auch wenn es schwierig ist, viel bei sich zu behalten, braucht dein Körper das Essen für die Regeneration. Ausserdem kann der Körper über Nahrung den Elektrolytmangel ausgleichen. Dabei solltest du folgende Tipps beachten:
Leichte Nahrung
Fettige Lebensmittel, die die Verdauung zusätzlich belasten, sind bei einer Magen-Darm-Grippe fehl am Platz. Wir haben einigeEmpfehlungenaufgelistet (hier findest du weitere Tipps zu magenschonendem Essen):
- Gemüsebrühe
- Nudeln
- Reis
- Weissbrot (zum Beispiel Toastbrot und Zwieback)
- Kartoffeln
- Porridge (Rezept für magenschonende Haferschleimsuppe)
- fein geriebener Apfel
- zerdrückte Bananen
Schonkost bei Durchfall: Rezepte für leichtes Essen bei Magen-Darm
Auf folgende Lebensmittel solltest du verzichten:
- Zucker- und koffeinhaltige Getränke (etwa Fruchtsäfte, Cola oder Kaffee)
- Getränke mit Kohlensäure
- Milchprodukte
- Alkohol
Entgegen der landläufigen Meinung sind Cola und Salzstangen eher nicht zu empfehlen. Zwar sind Salzstangen gut bekömmlich, enthalten jedoch nur Natrium und kein Kalium. Kalium ist aber ein ebenso wichtiges Salz. Cola liefert zwar viel Wasser, aber der hohe Zucker- und Koffeingehalt können den Magen zusätzlich reizen. Hier erfährst du mehr über den Mythos: Salzstangen bei Durchfall: Hilft das wirklich?
Höre beim Essen immer auf dein Bauchgefühl. Menschen wissen oft intuitiv sehr genau, was sie gut vertragen und somit zu sich nehmen können.

Magen-Darm: Was tun gegen Durchfall?
Bei den Mitteln gegen Durchfall wird zwischen Adsorbentien und Quellstoffen unterschieden. Während Adsorbentien die Keime binden und sie so zusammen ausgeschieden werden, binden Quellstoffe das Wasser im Darm. So wird der Stuhl fester, nimmt an Volumen zu und der Körper kann auch Bakterien und Giftstoffe leichter ausscheiden. Quellstoffe helfen übrigens nicht nur bei Durchfall, sondern sind auch ein wirksames Mittel gegen Verstopfung.
Adsorbentien:
- Pektine: Viele Früchte enthalten Pektine, zum Beispiel: Äpfel, Karotten, Aprikosen, Zitrusschalen oder Quitten. Tipp: Damit ein Apfel Pektin bildet, musst du ihn roh reiben.
- Heilerde: Dabei handelt es sich um sehr feinen Sand. Das Pulver aus Lössablagerungen kann Giftstoffe binden.
- Aktivkohle: Der poröse Kohlenstoff kann Giftstoffe binden. Dieses alte Arzneimittel findest du in der Apotheke. Allerdings solltest du die Einnahme immer mit dem Apothekenpersonal oder einer anderen medizinischen Fachperson besprechen, da das Mittel möglicherweise auch Einfluss auf die Wirksamkeit anderer Medikamente haben kann.
Quellstoffe:
Hausmittel gegen Magen-Darm: Weitere Tipps
Tee eignet sich sehr gut, um den Flüssigkeitshaushalt in Balance zu halten und Dehydrierung vorzubeugen. Achte dabei auf magenschonende Teesorten wie:
- Fenchel– und Kamillentee: Diese Tees wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt.
- Grüner und schwarzer Tee: Die enthaltenen Gerbstoffe schützen die Darmschleimhaut.
- Tee aus getrockneten Blaubeeren: Zerstosse zwei Teelöffel getrocknete Blaubeeren und giesse sie mit 150 Millilitern kochendem Wasser auf. Dieser Aufguss enthält ebenfalls Gerbstoffe, die die Darmschleimhaut unterstützen. Er hilft allerdings nur bei leichtem Durchfall.
Wärmflasche für den Bauch: Gerade bei Bauchkrämpfen ist Wärme ein sehr einfaches, aber wirkungsvolles Mittel.
Ingwer und Zitrone: Sie helfen gegen Übelkeit und Erbrechen.
Magen-Darm-Infekt – Tipps zum Vorbeugen
Die Erreger der Magen-Darm-Grippe sind hartnäckig und schnell übertragen, jedoch kannst du dennoch mit einfachen Massnahmen dein Risiko für eine Ansteckung senken:
- Auf Hygiene achten: Wasche dir gründlich die Hände.
- Kontakt mit Erkrankten vermeiden: Das heisst auch, dass du als Erkrankter selbst zu Hause bleiben solltest. Wenn es möglich ist, sollten Erkrankte eine eigene Toilette nutzen.
- Rohe Lebensmittel auf Fernreisen meiden: In Ländern mit geringeren Hygienestandards kann der Verzehr von rohen Lebensmitteln den Darm von Reisenden schnell reizen. Daher solltest du rohes Obst und Gemüse vor dem Verzehr schälen, Wasser abkochen und besonders tierische Nahrungsmittel immer komplett garen.
Magen-Darm-Erreger und Infizierung
Die Magen-Darm-Grippe ist eine sehr ansteckende Erkrankung und wird durch unterschiedliche Krankheitserreger übertragen (Viren, Bakterien, Salmonellen oder Parasiten). Einmal infiziert, ist man sofort ansteckend und bleibt es auch einige Tage bis Wochen nach Abklingen der Symptome. Meist steckt man sich über eine sogenannten "Schmierinfektion” an.
Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Erregern: Neben Viren (vor allem Noro- und Rotaviren) können auch Bakterien (zum Beispiel Salmonellen) und Parasiten für die Erkrankung verantwortlich sein. Je nach Art der Erreger gibt es auch andere Wege der Infizierung:
- Tröpfcheninfektion (etwa bei Noroviren): Viren befinden sich in der Luft und werden eingeatmet.
- Salmonellen sind zudem vom Tier auf den Menschen übertragbar. Beispiele sind nicht ausreichend gekühlte rohe Eier oder Milch- und Fleischprodukte
Je nach Art der Erreger variiert das Ansteckungsrisiko stark. Generell gilt aber, je mehr Keime der Erkrankte ausscheidet, desto ansteckender ist er für andere.
Überarbeitet von Adriana Jodlowska
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