Menschen sollen angeblich jährlich rund acht Spinnen im Schlaf essen. Was wirklich an diesem Mythos dran ist? Wir haben für dich nachgeforscht.
Die Vorstellung, eine oder mehrere Spinnen im Schlaf zu essen, ist für die meisten Menschen nicht unbedingt schön oder sogar ekelerregend. Laut einem Mythos, der sich hartnäckig hält, sollen Menschen im Jahr rund acht Spinnen im Schlaf verschlucken, so die Washington Post. Quellen findet man für diese Aussage aber keine. Denn es handelt sich dabei um ein Gerücht, was Anfang der 90er-Jahre absichtlich in Umlauf gebracht wurde.
Spinne im Schlaf essen: Was ist dran?
Spinnen im Schlaf zu essen, ist keine schöne Vorstellung. Doch du kannst beruhigt sein, denn an dem Mythos ist tatsächlich nichts dran. Folgende Punkte beweisen, dass es sich dabei um eine Falschinformation handelt und Spinnen, wenn möglich, einen grossen Bogen um uns Menschen machen:
- Spinnen bauen Netze: Die meisten Spinnen, die in deinen vier Wänden leben, sind harmlos und bauen Netze. Sie warten also darauf, dass ihnen etwas ins Netz geht und haben kein Interesse daran, in der Nacht herumzulaufen.
- Mensch als Gefahr: Spinnen sind sehr feinfühlige und vibrationsempfindliche Lebewesen. Sie machen also eher einen grossen Bogen um schlafende Menschen, die womöglich auch schnarchen und damit eine potenzielle Gefahr bedeuten.
- Feuchte Mundhöhle: Noch dazu ist die warme, feuchte Mundhöhle, der Kohlendioxid und Wasserdampf entströmt, laut der Washington Post nicht besonders attraktiv für eine Spinne.
- Aufwachen vom Gekrabbel: Höchstwahrscheinlich würdest du – insbesondere bei einem leichten Schlaf – wach werden, wenn eine Spinne in deinem Gesicht herumlaufen würde.
Eine Spinne im Schlaf zu essen, ist also ein extrem unwahrscheinliches Szenario. Doch wie hat sich der Mythos überhaupt etabliert?
Woher stammt das Gerücht?
Der Mythos von den acht Spinnen, die Menschen im Schlaf essen, soll auf eine Kolumne von Lisa Birgit Holst im Magazin "PC Professional" aus dem Jahr 1993 zurückgehen. Faktisch aber existierten weder die Autorin noch das Magazin.
Tatsächlich stammt das Gerücht nämlich von der Seite "Snopes", die sich als Fact-Checking-Website der Überprüfung von Fakten verschrieben hat. Mit der Story wollte die Seite aufzeigen, wie leichtgläubig Menschen im Internet sind und wie schnell sie Falschinformationen zum Opfer fallen. Der Name der erfundenen Autorin Lisa Birgit Holst stellt dabei ein Anagramm für "tHis is a Big troLl" (auf Deutsch so viel wie "Das ist ein grosser Scherz") dar.
Falschinformationen im Internet vermeiden
Die Seite Snopes hat mit ihrer veröffentlichten Kolumne gezeigt, wie schnell sich Falschinformationen im Internet verbreiten und dazu auch noch hartnäckig halten. Vor allem auch im Kontext von Deepfakes ist es wichtig, dass du Informationen im Internet immer kritisch hinterfragst und mittels des Zwei-Quellen-Prinzips oder Lateral Reading überprüfst. Mehr Informationen dazu findest du in unserem Artikel: Digitale Kompetenz: So bist du erfolgreich online unterwegs. Auch Faktenchecker können bei der Entlarvung von Fake News sehr hilfreich sein.
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