Nachhaltige Geldanlage wirkt kompliziert. Doch mit den Tipps von Utopia kannst du dein Vermögen einfach und passend zu deinen Bedürfnissen anlegen: sicher, flexibel, ethisch und mit guter Rendite.

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Dieser Artikel ist Teil der Utopia-Finanzwochen. Dort erfährst du alles, was du über nachhaltiges Sparen wissen musst. Egal, ob du die Inflation schlagen oder für die Zukunft vorsorgen möchtest: Mit den Tipps von Utopia stellst du deine Finanzen so auf, dass nicht nur dein Geldbeutel, sondern auch Umwelt und Gesellschaft davon profitieren.

Die wenigsten Menschen haben Spass daran, ihre Finanzen zu managen. Bei der ethischen und nachhaltigen Geldanlage kommen weitere Faktoren hinzu, die das Thema verkomplizieren. Klar, dass da nicht jede:r durchsteigt. Fakt ist aber auch: Wer sein überschüssiges Geld einfach nur auf seinem Girokonto anhäuft, lässt nicht nur Rendite liegen, sondern auch die Chance, mit dem Ersparten eine positive Wirkung in der Welt zu erzeugen.

Das Thema nachhaltige Geldanlage muss aber nicht kompliziert sein. Ein solides Portfolio lässt sich schon mit wenigen Bausteinen zusammenstellen. Wichtig ist dabei vor allem, dass du nur Finanzprodukte wählst, die du selbst auch verstehst, dass du zwischen kurz-, mittel- und langfristiger Geldanlage unterscheidest, und dass du deine Risiken kennst.

Um dir das zu erleichtern, hat Utopia dir den Weg zu einem nachhaltigen Portfolio in einfachen Schritten vorgezeichnet.

Nachhaltige Geldanlage – Die Vorbereitung

Schritt 1: Kredite abbezahlen

Bevor du überhaupt an Geld anlegen denkst, solltest du dir überlegen, ob du noch Schulden zu begleichen hast. Denn Kreditzinsen sind in der Regel höher als die Rendite, die sich mit risikoarmen Sparprodukten erwirtschaften lassen. Die beste Geldanlage ist es also, offene Kredite erstmal abzubezahlen.

Zwar gibt es durchaus die Möglichkeit mit klug gewählten Aktien oder anderen spekulativen Anlageformen, den Kreditzins zu schlagen. Doch das Risiko zu verlieren ist viel zu hoch, weshalb es keine empfehlenswerte Strategie ist. Wenn all deine Kredite abbezahlt sind, kannst du mit der nachhaltigen Geldanlage starten.

Schritt 2: Dein Sparpotenzial

Die sogenannte 50-30-20-Regel besagt, dass man 50 Prozent seines Nettoeinkommens für seine Fixkosten, 30 Prozent für seine Freizeit und 20 Prozent fürs Sparen bzw. Anlegen ausgeben sollte. Als grober Richtwert passt das ganz gut. Doch manche Menschen kommen mit 100 Prozent ihres Einkommens schon gerade so über die Runden. Anderen wiederum reichen auch 20 Prozent für ihre Freizeit locker. Dann wäre es Unsinn, die restlichen 10 Prozent auch noch auf den Kopf zu hauen, nur um der Regel zu folgen.

Wer es sich leisten kann, sollte also mindestens 20 Prozent seines Einkommens sparen. Wenn das nicht möglich ist, versuche so nah wie möglich an diesen Wert heranzukommen. Neben dieser monatlichen Sparrate, kann es auch sein, dass du bereits Geld angespart hast. Auch das zählt zu der Summe, die du in den folgenden Schritten auf verschiedene Anlageformen verteilen wirst.

Schritt 3: Entscheiden, ob du bei einer oder mehreren Banken sein willst

Willst du dein Geld lieber bei einer einzigen Bank anlegen oder es auf mehrere aufteilen?

Wenn du es aufteilst, hast du den Vorteil, dass du dir immer die besten Angebote unabhängig von der Bank aussuchen kannst. Bank A hat das beste Girokonto? Aber Bank B höhere Tages- und Festgeldzinsen, während Bank C die attraktivsten Fonds bietet? Warum dann nicht all diese Chancen nutzen?

Manche Menschen legen aber Wert auf Beständigkeit, wollen ein Vertrauensverhältnis zu ihrer Bank aufbauen oder einfach den Komfort haben, alle Konten innerhalb eines Online-Banking-Systems verwalten zu können. Zwar bekommst du auf diese Weise in der Regel nicht die maximale Rendite, aber dafür sind deine Finanzen einfacher zu managen. Ausserdem gehen Überweisungen zwischen Konten derselben Bank schneller, als wenn du dein Geld bei unterschiedlichen Kreditinstituten hast.

Spätestens, wenn du hohe Summen über 100.000 Euro anlegst, solltest du dir aber ernsthaft überlegen, dein Geld auf mehrere Banken aufzuteilen. Denn im Fall einer Bankenpleite greift die gesetzliche Einlagensicherung pro Bank nur bis zu einem Betrag von 100.000 Euro.

Welches Vorgehen dir lieber ist, entscheidet letztlich deine persönliche Präferenz. Eine Auswahl empfehlenswerter nachhaltiger Banken findest du hier:

Nachhaltige Geldanlage – Die Grundbausteine

Schritt 4: Nachhaltiges Girokonto eröffnen (auch später möglich)

Dieser Schritt ist vor allem dann wichtig, wenn du all deine Finanzprodukte bei einer einzigen Bank haben möchtest. Ansonsten kannst du ihn auch erstmal überspringen und dich um die Suche nach einem nachhaltigen Girokonto kümmern, nachdem du dein grünes Portfolio aufgebaut hast. Mit Blick auf die Rendite ist es nämlich sinnvoller, dein Geld so früh wie möglich auf Sparkonten und Fonds zu verschieben, wo es höhere Rendite abwirft und schonmal anfangen kann, für dich zu "arbeiten".

Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist das Girokonto weniger relevant als Sparkonten und Aktienfonds. Denn das Geld, das auf Girokonten liegt, müssen Banken jederzeit auszahlen können und können es daher nur eingeschränkt für Kreditvergaben und Investitionen einsetzen.

Ein Girokonto ist streng genommen auch gar nicht für die Geldanlage gedacht, sondern dient dem täglichen Zahlungsverkehr. Dennoch benötigst du es auch zum Sparen und Anlegen, da es als Referenzkonto für deine Sparkonten und dein Fondsdepot dient. Wahrscheinlich hast du aber sowieso schon eines. Eine Übersicht über die besten nachhaltigen Girokonten findest du hier:

Bevor du zum nächsten Schritt gehst, solltest du dich fragen, ob du überhaupt genug Geld zur Verfügung hast, damit sich weitere Finanzprodukte lohnen. Ein kleiner Puffer sollte nämlich immer auch auf deinem Girokonto liegen bleiben. Mindestens so viel, dass du all deine laufenden Kosten damit abdecken kannst, ohne ins Minus zu rutschen, wodurch du möglicherweise Strafzinsen zahlen müsstest. Ein Nettomonatsgehalt sollte dafür in den meisten Fällen reichen.

Schritt 5: Nachhaltiges Tagesgeldkonto eröffnen

Wenn du alle Schulden abbezahlt und ein Nettogehalt auf deinem Girokonto hast, solltest du erstmal ein Tagesgeldkonto eröffnen und solange befüllen, bis du dort weitere drei Nettomonatsgehälter gespart hast. Dies bildet dann deinen Notgroschen, auf den du nur dann zurückgreifen solltest, wenn plötzlich grössere Ausgaben anstehen.

Da Selbstständige ein weniger geregeltes Einkommen haben, empfehlen sich bei ihnen sogar sechs Nettomonatsgehälter.

Das Tagesgeldkonto ist aber mehr als nur ein symbolisches Sparschwein. Denn in den meisten Fällen wirft es auch positive Zinsen ab. Dein Geld vermehrt sich also – anders als bei den meist unverzinsten nachhaltigen Girokonten – zumindest ein bisschen. Welche nachhaltige Bank die besten Konditionen hat, zeigt unser Tagesgeld-Vergleich:

Schritt 6: Ein nachhaltiges Festgeldkonto eröffnen (optional)

Nun wird es etwas komplexer: Sind Giro- und Tagesgeldkonten noch pauschal für jede:n sinnvoll, so ist das bei Festgeld anders. Dabei handelt es sich nämlich um eine hervorragende Option zur mittelfristigen Geldanlage. Festgeldkonten und auch die sehr ähnlichen Sparbriefe sind nämlich genau so sicher wie Tagesgeld, bieten aber noch höhere Zinsen.

Für sehr kurzfristige Zeiträume sind sie aber nicht geeignet, da du während der gewählten Dauer nicht auf dein Geld zugreifen kannst. Die Mindestlaufzeit beträgt in der Regel sechs bis zwölf Monate. Bei längeren Laufzeiten von mehreren Jahren gibt es bessere Zinsen, dafür verzichtest du aber auf Flexibilität.

Ob ein Festgeldkonto für dich sinnvoll ist, hängt vor allem davon ab, was du mit dem Geld planst, das dir nach dem Befüllen des Tagesgeldkontos übrig bleibt. Wenn du dir sicher bist, dass du länger als zehn Jahre auf das Geld verzichten kannst, dann sind Aktienfonds die bessere Wahl. Wenn du aber mittelfristig flexibel bleiben willst oder aber genau weisst, dass du demnächst eine grosse Anschaffung vorhast, zum Beispiel ein neues Auto innerhalb der nächsten fünf Jahre, dann ist Festgeld besser.

Denn Aktienfonds können zwar mehr Rendite erwirtschaften, aber auch Verluste erzielen. Mit Festgeld hast du hingegen Planungssicherheit. Du kannst aber auch beides kombinieren.

Ein Beispiel: Angenommen du hast neben dem, was du auf dem Girokonto und dem Tagesgeld gespart hast, noch weitere 10.000 Euro übrig und weisst, dass du auf die Hälfte davon langfristig verzichten kannst. Die andere Hälfte willst du aber in zwei Jahren wieder zur Verfügung haben, um davon eine grosse Anschaffung zu finanzieren. Dann könntest du 5.000 Euro in Festgeld mit einer Laufzeit von zwei Jahren anlegen und weitere 5.000 Euro in Fonds.

Die optimale Anlagedauer eines Festgeldkontos hängt davon ab, wie lange du auf dein Geld verzichten kannst und wie sich die Zinsen in absehbarer Zukunft entwickeln werden. In Zeiten steigender oder gleichbleibender Zinsen sind kurze Laufzeiten sinnvoll. Bei fallenden Zinsen profitierst du von langen Laufzeiten. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch mehrere Konten mit unterschiedlicher Laufzeit eröffnen, um mit dem länger angelegten Teil des Geldes bessere Zinsen zu bekommen und mit dem kürzer angelegten flexibler zu sein.

Was du beim Festgeld hingegen vermeiden solltest, liest du hier:

Nachhaltige Geldanlage – Aktien, ETFs und Fonds

Schritt 7: Dich für aktive Fonds oder ETFs entscheiden

Nach den ersten Schritten solltest du nun also ein Girokonto für den täglichen Zahlungsverkehr, ein Tagesgeldkonto fürs kurzfristige Sparen und optional ein Festgeldkonto als mittelfristige Investition haben, und zwar allesamt bei einer oder mehrerer nachhaltiger Banken.

Das Geld, was nun übrig bleibt, eignet sich für einen langfristigen Fondssparplan. Doch da dieses Thema gerade in Sachen Nachhaltigkeit nochmal deutlich komplizierter ist als Sparkonten, hilft es, sich vorab über die eigenen Ansprüche Gedanken zu machen. Je nachdem, ob dir Rendite oder Nachhaltigkeit wichtiger ist, gibt es zwei verschiedenen Wege:

  • Mit der hellgrünen Strategie setzt du auf möglichst nachhaltige ETFs. Hier musst du in finanzieller Hinsicht gegenüber einer konventionellen Anlagestrategie auf nichts verzichten. Allerdings können ETFs in Sachen Nachhaltigkeit nicht mit aktiven Fonds mithalten.
  • Bei der dunkelgrünen Strategie setzt du auf aktive Nachhaltigkeitsfonds. Zwar hast du auch hier ähnlich gute Renditeaussichten wie bei der hellgrünen Strategie, allerdings zu höheren Kosten, was deine Gewinne etwas schmälert. Dafür kannst du dir hier sicher sein, dass keine fragwürdigen Unternehmen ohne guten Grund in deinem Fonds landen.

Während bei aktiven Fonds ein:e Fondsmanager:in die einzelnen Aktien auswählt, die darin landen, bildet ein ETF automatisiert einen bestimmten Index ab, zum Beispiel den DAX, der aus den 40 grössten börsennotierten Unternehmen Deutschlands besteht, oder den Weltaktienindex MSCI World. Da hierfür kein:e Fondsmanager:in nötig ist, sind die Kosten niedriger.

Die genauen Kostenunterschiede der beiden Varianten unterscheiden sich von Fonds zu Fonds. In der Regel kosten nachhaltige aktive Fonds etwa 1 bis 2 Prozent der Anlagesumme pro Jahr, bei ETFs sind es meist unter 0,5 Prozent. Hinzu kommt der Ausgabeaufschlag, der einmalig beim Kauf der Fondsanteile anfällt. Bei ETFs fällt dieser meist ganz weg, bei aktiven Fonds beträgt er aber oft um die 2 bis 5 Prozent.

Dem gegenüber steht die mangelnde Nachhaltigkeit von ETFs, die folgender Ratgeber ausführlich beleuchtet:

Aber Vorsicht: Eine Investition in Aktienfonds jeglicher Art ist nur dann relativ risikoarm, wenn du das investierte Geld mindestens 10 bis 15 Jahre nicht benötigst. Denn je länger die Laufzeit, desto eher kannst du zwischenzeitliche Krisen aussitzen.

Schritt 8: Fonds auswählen

Bei diesem Schritt spielt es eine massgebliche Rolle, ob du dich für die hellgrüne oder dunkelgrüne Variante entscheidest, also ob du einen günstigen ETF oder einen aktiven Fonds mit höherem Nachhaltigkeitsanspruch willst. Abgesehen davon sollte die grundsätzliche Anlagestrategie in beiden Fällen gleich sein:

Suche dir einen Fonds oder ETF, der möglichst breit gestreut ist, also in Unternehmen aus vielen unterschiedlichen Ländern und Branchen investiert. Nur so kannst du das Risiko, Verluste zu erleiden, auf ein vernünftiges Mass senken.

Viele Expert:innen empfehlen ETFs, die den Weltaktienindex MSCI World abbilden. Diese investieren global in grosse Unternehmen verschiedener Geschäftsfelder, allerdings mit einem sehr starken Fokus auf westliche Industrienationen. Wer noch weiter diversifizieren will, kann sein Portfolio auch mit Schwellenländer-Fonds oder Fonds, die auf kleine und mittelgrosse Unternehmen setzen, ergänzen.

Der MSCI World ist jedoch nicht nachhaltig. Etwas besser ist der MSCI World SRI, der anhand bestimmter Ausschlusskriterien zumindest einige problematische Unternehmen ausschliesst, aber immer noch zu viele durchlässt. Utopia empfiehlt deshalb, zusätzlich auf das PAB-Kürzel zu achten, das für eine Übereinstimmung mit den 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens steht.

Nur Indexfonds wie ETFs bilden einen Index direkt ab. Doch auch aktive nachhaltige Fonds nutzen den MSCI World oft als Referenzindex für ihre eigene Anlagestrategie, nur eben, dass sie dabei auf ausschliesslich grüne Wertpapiere setzen.

Ausführliche Informationen und Hilfe bei der Auswahl eines passenden Fonds bzw. ETFs bietet folgender Ratgeber:

Schritt 9: Fondsdepot eröffnen

Wenn du den passenden Fonds für dich gefunden hast, dann musst du ein Depot eröffnen, um darin investieren zu können. Das geht entweder bei einer Bank oder bei einem Online-Broker, zu denen auch Neobroker wie Trade Republic oder Scalable Capital gehören. Neobroker zeichnen sich durch geringe Kosten und einfache Handhabung per Smartphone-App aus. Allerdings spielt Nachhaltigkeit bei keinem dieser Anbieter eine grosse Rolle.

Wer wirklich jeden Aspekt seiner Geldanlage möglichst grün gestalten will, gibt ein Depot bei einer nachhaltigen Bank in Auftrag. Allerdings arbeiten auch diese mit Depotanbietern aus der konventionellen Finanzwelt zusammen, sodass sich auch hier nicht zu 100 Prozent vermeiden lässt, dass Teile der Gebühren in Unternehmen fliessen, die nicht komplett nachhaltig agieren. Die GLS Bank und die Ethikbank vermitteln etwa Depots von Union Investment, einer Fondsgesellschaft, die auch viele nicht nachhaltige Fonds anbietet.

Letzten Endes ist aber der Inhalt wichtiger. Besser ein grüner Fonds in einem grauen Depot, als ein grauer Fonds in einem grünen Depot. Deshalb solltest du in erster Linie ein Depot finden, das den von dir gewünschten nachhaltigen Fonds überhaupt im Sortiment hat. Dies erfährst du am besten direkt beim jeweiligen Anbieter.

Schritt 10: Sparplan einrichten

Wenn du ein Depot hast, musst du nur noch einen Sparplan einrichten. Dieser besteht in der Regel aus einem Einmalbetrag, den du gleich zu Beginn überweist und einer monatlichen Sparrate, die anschliessend jeden Monat in den entsprechenden Fonds fliesst.

Der Einmalbetrag eignet sich perfekt, um dein bereits angespartes Geld mit einer einzigen Aktion in den Fonds zu investieren. Zahle dabei nur das Geld ein, das du mindestens 10 bis 15 Jahre nicht benötigst.

Oft denken Anleger:innen, sie müssten bei einer grossen Einmalzahlung den optimalen Zeitpunkt abwarten, um zu investieren. Aber keine Sorge: Auf lange Sicht spielen monatliche Schwankungen kaum eine Rolle. Wichtiger ist, dass du möglichst früh anfängst. Der richtige Zeitpunkt zum investieren, lautet daher meistens: jetzt.

Bei der monatlichen Sparrate spielen Schwankungen dann ohnehin keine Rolle mehr. Durch die regelmässigen Zahlungen, investierst du mal, wenn der Kurs niedrig ist und mal wenn er hoch ist. Im Schnitt gleicht sich das aus. Die Höhe der Sparrate ergibt sich aus der in Schritt 2 erwähnten 50-30-20-Regel, die besagt, dass du 20 Prozent deines Einkommens sparen solltest.

Wie viel dieser 20 Prozent du wiederum in den Fonds steckst, hängt von deiner Anlagestrategie ab. Wenn du einen Teil des Geldes lieber in Festgeld investiert, dann musst du das von den 20 Prozent abziehen. Solltest du die vollen 20 Prozent aber langfristig nicht benötigen, kannst du sie auch komplett für deinen Fondssparplan nutzen.

Und danach? Regelmässige Kontrolle nicht vergessen!

Ist der Sparplan erstmal eingerichtet, kannst du dich erstmal zurücklehnen. Versuche, nicht allzu oft in dein Depot zu schauen, da vorübergehende Kurseinbrüche bei unerfahrenen Anleger:innen oft Zweifel aufkommen lassen. Im schlimmsten Fall sorgt dies dafür, dass du deine Fondsanteile in einer Panikreaktion verkaufst, wenn sie gerade besonders wenig wert sind. Dabei sind zwischenzeitliche Krisen in der langfristigen Strategie miteinkalkuliert. Denn breit gestreute Weltaktienfonds haben sich in der Vergangenheit bisher immer davon erholt.

Mindestens einmal im Jahr solltest du dir aber grundsätzlich einen Überblick über deine Finanzen verschaffen. Möglicherweise haben sich dann deine Bedürfnisse geändert und du merkst, dass deine Sparrate zu hoch oder zu niedrig ist. Dann kannst du dies anpassen. Denke beim Festgeld ausserdem daran, rechtzeitig vor Ende der Laufzeit zu kündigen, damit es sich nicht automatisch verlängert.

Zusammenfassung: Dein nachhaltiges Portfolio

Ein Girokonto braucht jede:r, es dient aber vor allem für den täglichen Zahlungsverkehr und nicht der Geldanlage. Tagesgeld ist ebenfalls Pflicht und stellt mit drei bis sechs Nettomonatsgehältern (je nachdem, ob du angestellt oder selbstständig bist) den Notgroschen dar.

Alles, was darüber hinaus übrig bleibt, teilst du je nach Sicherheits- und Flexibilitätsbedürfnis auf Festgeld und Fonds auf. Mittelfristige Anlagen, die du auf keinen Fall verlieren möchtest, landen im Festgeld. Langfristige Anlagen mit Fokus auf hohe Rendite sind im Fonds besser aufgehoben. Beim Fonds wiederum kannst du dich für einen ETF (hellgrün) oder einen aktiven Fonds (dunkelgrün) entscheiden. Hier einige Beispiele, wie dein Portfolio aussehen könnte:

Minimales Risiko:

  • Girokonto mit einem Monatsgehalt
  • Tagesgeldkonto mit mindestens drei Monatsgehältern
  • Rest: 100 % auf Festgeld

Mittleres Risiko, dunkelgrüne Strategie:

  • Girokonto mit mindestens einem Monatsgehalt
  • Tagesgeldkonto mit mindestens drei Monatsgehältern
  • Rest: 40 % Festgeld, 60 % nachhaltiger aktiver Fonds (Eine 50/50-Verteilung wäre auch möglich. Da durch das Tagesgeld aber schon drei Monatsgehälter auf einem Sparkonto liegen, ist es ausgeglichener, etwas mehr vom Rest in den Fonds zu stecken.)

Maximales Risiko, hellgrüne Strategie:

  • Girokonto mit einem Monatsgehalt
  • Tagesgeldkonto mit mindestens drei Monatsgehältern
  • Rest: 100 % grüner ETF

Reichen die obigen Finanzprodukte wirklich aus?

Ja, in den meisten Fällen. Zwar gibt es sehr viele verschiedene Finanzprodukte, die in speziellen Situationen möglicherweise gute Ergänzungen zu dem hier genannten Trio aus Tagesgeld, Festgeld und Aktienfonds darstellen. Für die allermeisten Anleger:innen, die einfach nur eine unkomplizierte, sichere und vernünftige Geldanlage benötigen, reichen diese drei aber aus, wie auch unabhängige Verbraucherportale wie Finanztest und Finanztip bestätigen.

Fazit: Grüne Geldanlage lohnt sich – für dich und die Umwelt

Wer Geld auf der hohen Kante hat, ohne es nachhaltig anzulegen, verschenkt jede Menge Potenzial, sein Erspartes positiv wirken zu lassen. Dabei ist der Aufwand oft gar nicht so gross wie gedacht. Im Dickicht des undurchsichtigen Finanzdschungels können die meisten Produkte vernachlässigt werden. Das heisst zwar nicht, dass sich dein Portfolio mit Zertifikaten, Edelmetallen und anderen Anlagen nicht noch sinnvoll ergänzen lassen kann, für deinen Einstieg reichen aber Sparkonten und ein breit gestreuter Aktienfonds.

Mit Tagesgeld als Notgroschen, Festgeld für kurz- und mittelfristige Anlagen sowie einem Fondssparplan für langfristige Investitionen und als ergänzende private Altersvorsorge hast du zumindest eine solide Basis. Das ist deutlich besser, als das Geld nur auf dem Girokonto an Wert verlieren zu lassen.

Sieh dir am besten die jeweiligen Angebote ethischer Banken an, um die für dich jeweils beste Entscheidung zu treffen. Für einen praktischen Überblick über die Vor- und Nachteile von Tagesgeld, Festgeld und Aktienfonds, lies diesen Ratgeber:

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