Ökologische Hotels zeigen, wie man den bei Wellness üblichen Energie- und Wasserverbrauch reduzieren oder nachhaltig produzieren kann.

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Finnische Sauna, Bio-Sauna, Dampfbad, angenehm temperierte Räumlichkeiten für Massage- und Kosmetikanwendungen, Tauchbecken, Innenpool, beheizter Aussenpool, Wasserfall, Kneippbecken… Wer sich in den Wellness-Oasen grosser Urlaubshotels umsieht, braucht nicht viel Fantasie, um sich den enormen Wasser- und Energieeinsatz vorzustellen, den so ein Angebot benötigt.

Da drängt sich die Frage auf, ob es überhaupt möglich ist, dass Nachhaltigkeit und Wellness-Angebot unter einem Dach zusammenpassen. Die gute Nachricht: Es kann funktionieren, wenn die Hotelbetreiber:innen neben dem Wohl der Gäste auch die Umwelt im Blick haben und konsequent handeln.

Auf dem nachhaltigen Reiseportal Anderswo finden sich zahlreiche "Blaue Schwalbe"-Hotels, die Wellness-Angebote mit einer Nachhaltigkeitszertifizierung verbinden.

Dahinter stecken in der Regel engagierte Hotelbetreiber:innen, die sich seit langem viele Gedanken machen, um den Spagat zwischen Komfort und Ressourcenverbrauch zu lösen. Das hat häufig nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Gründe.

Wellnessangebote sollen Hotel-Auslastung steigern

Die Herausforderung, vor der viele Urlaubshotels stehen: Wer sein Hotel wirtschaftlich betreiben möchte, braucht eine hohe Auslastung und muss weg vom Saisongeschäft. Das geht nur mit einem Angebot, das rund ums Jahr trägt und auch bei schlechtem Wetter die nötige Auslastung bringt.

Gut für den wirtschaftlichen Erfolg ist ausserdem, wenn das Hotelkonzept gut zahlende Gäste anlockt, die auch mal ein paar Euro extra für einen guten Wein oder eine Ayurveda-Behandlung ausgeben. Daher haben in den vergangenen Jahrzehnten viele Urlaubshotels in schicke, grosszügige Wellnessbereiche investiert. Die garantieren ein wetterunabhängiges Angebot und ziehen gut zahlende Gäste an.

Auch viele Öko-Hoteliers haben sich für diesen wirtschaftlich nachhaltigen Weg entschieden, um konkurrenzfähig zu bleiben und rentabel haushalten zu können. Damit Wellness trotzdem nicht auf Kosten von Umwelt- und Klimaschutz geht, haben die Vorreiter:innen in Sachen Nachhaltigkeit kreative Lösungen entwickelt, die es ermöglichen, den Wasserverbrauch trotz Schwimmbad und Tauchbecken gering zu halten und den Energieverbrauch trotz Saunalandschaft zu senken.

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Faustregel: Mehr Sterne, mehr Energieverbrauch

In der Regel steigt der Ressourcenverbrauch eines Hotels pro Gast und Übernachtung mit jedem Stern kräftig an. Das gilt nicht nur für Wasser und Energie, sondern auch für Putzmittel, Verbrauchsmaterialien und Lebensmittelabfälle. Öko-Hotels bemühen sich, den Spagat zu schaffen: Sie bieten ein Höchstmass an Komfort mit einem Minimum an Ressourcenverschwendung. Wie das geht? Das zeigen ein paar Beispiele.

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Leitlhof – Energie aus eigenem Kraftwerk

Das Naturhotel Leitlhof in Südtirol wurde wiederholt mit Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet. Der Grund: Das als Wellness-Hotel zertifizierte Haus produziert im hauseigenen Holz-Blockheizkraftwerk nicht nur genug Energie und Wärme für den Eigenbedarf. Es bleibt auch noch genug übrig, um Energie ins lokale Netz einzuspeisen.

Das Blockkraftwerk entstand nach intensiver Recherche und Investitionen, die sich inzwischen gleich mehrfach auszahlen: Nicht nur die Energiekosten, sondern auch die CO2-Emissionen des Hauses wurden massiv gesenkt. Aktuell liegt der CO2-Ausstoss im Leitlhof pro Gast und Übernachtung bei etwas über 12 Kilogramm. Durchschnittswerte bei Hotels mit vergleichbarem Angebot liegen laut einer Dehoga-Studie zwischen 20 kg (4-Sterne-Hotels) und 47 kg (5-Sterne-Hotels).

Biohotel Sturm – Naturbadeteich

Für das Biohotel Sturm in der Rhön war klar: Ins naturnahe Konzept des Hauses passt kein beheiztes Schwimmbad, sondern nur ein Naturbadeteich, der gleichzeitig als Biotop fungiert. Der Teich mit Badesteg und Sitzecken ist zu allen Jahreszeiten ein Ort, an dem man sich gerne aufhält – zum Schwimmen, Lesen oder als Hintergrund für die Yoga-Stunde. Nach dem Saunabesuch bietet das klare, kühle Rhönwasser Erfrischung. Der Teich ist als kleines Ökosystem angelegt und verzichtet auf jede Art von Chemie.

Okelmann’s – Sauna on demand

Das familiäre Yoga-Hotel Okelmann’s im niedersächsischen Warpe gehört unter den Wellness-Hotels eher zu den kleinen. Hier gibt es keine riesige Wellness-Landschaft und kein Schwimmbad. Der Schwerpunkt liegt eher auf einem breiten Kursangebot und den passenden Anwendungen. Eine Sauna gibt es aber. Um diese so energiesparend wie möglich zu betreiben, müssen Gäste den Saunabesuch bei Okelmann’s vorher anmelden. So können die Hotelbetreiberinnen zielgenau aufheizen und die Sauna wieder herunterfahren, wenn sie nicht mehr genutzt wird. Eine kleine Einschränkung für die Spontanität der Gäste, aber ein grosser Gewinn für den Energieverbrauch.

Falkenhof – Thermalwasser und Naturkosmetik

Das Bio-Thermalhotel Falkenhof in Bad Füssing setzt ganz auf natürliches Thermalwasser. Alle Pools im Haus werden direkt aus der über 50 Grad warmen Thermalquelle gespeist und müssen nicht weiter beheizt werden.

Neben der 100-prozentigen Bio-Küche setzt der Falkenhof im Spa-Bereich ganz auf Naturkosmetik.

der daberer – Foodwaste minimalisieren

Das Biohotel der daberer in Kärnten legt – gerade in Kombination mit Wellness – grossen Wert auf eine gesundheitsfördernde Ernährung. Das Haus beschäftigt eine Ernährungsberaterin, die die Gäste rund ums Jahr begleitet. Aber auch bei der Vollverpflegung werden die hochwertigen Bio- und/oder regionalen Lebensmittel so achtsam wie möglich eingesetzt. Ziel ist es, Foodwaste zu vermeiden und damit auch die CO2-Bilanz der Küche zu optimieren.

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Ist mein Wellness-Hotel nachhaltig?

Wer wissen möchte, ob das gewählte Wellness-Hotel nachhaltig ist oder nicht, kann folgende Fragen stellen:

  • Gibt es eigene Solar- oder Blockkraftwerke zur Gewinnung regenerativer Energie?
  • Wird beim Zukauf von Energie auf Ökostrom gesetzt?
  • Welche Massnahmen zum ressourcensparenden Einsatz von Energie und Wasser gibt es?
  • Gibt es einen Naturbadeteich?
  • (Wie) sind die Pools beheizt?
  • Werden bei Kosmetikanwendungen nachhaltige Produkte verwendet?
  • Wie hoch ist der Anteil an Bio-Lebensmitteln in der Küche?

Wieso vegane Hotels schwer zu finden sind – und wie du es trotzdem schaffst

Das Reiseportal www.wirsindanderswo.de zeigt die schönsten Seiten des nachhaltigen Urlaubens. Neben umfangreichen Anreiseinformationen gibt es auf der Plattform einen Überblick über aussergewöhnliche und nachhaltig ausgerichtete Unterkünfte in ganz Europa und individuelle Reiseveranstalter, die für ihr Nachhaltigkeitsengagement zertifiziert sind.

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Ausserdem gibt die Anderswo-Redaktion das Reisemagazin Anderswo mit vielen Reisegeschichten und Insidertipps heraus und veröffentlicht einen Podcast mit Hintergrundwissen rund ums nachhaltige Reisen in Europa.

Übrigens: Das neue Anderswo-Jahresmagazin 2025 ist auf der Druckwalze und kann jetzt schon vorbestellt werden.

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