Natamycin ist ein Konservierungsstoff, der auch antiobiotische Eigenschaften hat. Wie er sich auf die menschliche Gesundheit auswirkt und wie du ihn meiden kannst, erfährst du hier.

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Natamycin befindet sich insbesondere in der Rinde von Käse und sorgt als Konservierungsstoff dafür, dass diese nicht anfängt zu schimmeln. In Deutschland findest du den Stoff unter der E-Nummer E 235.

Gleichzeitig kommt Natamycin jedoch auch als medizinisches Mittel zum Einsatz und wirkt dabei antibiotisch. Um eine Antibiotikaresistenz zu vermeiden, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) deshalb, den Konservierungsstoff so sparsam wie möglich einzusetzen.

Natamycin: Lebensmittelzusatzstoff und Antiobiotikum

Käserinde soll den darunter liegenden Käse vor Austrocknung und Schimmelbefall schützen. Um dies zu garantieren, behandeln einige Hersteller:innen die Rinde mit Natamycin. Der Einsatz des Konservierungsstoffes ist in der EU durch die Auflagen der EFSA streng geregelt. So dürfen Unternehmen nicht mehr als ein Milligramm Natamycin pro Quadratdezimeter der Oberfläche verwenden. Zudem darf der Stoff maximal fünf Millimeter ins Innere des Produktes eindringen.

Natamycin ist sowohl für Hartkäse als auch für Schnittkäse und halbfesten Schnittkäse zugelassen. Für getrocknete und gepökelte Würstchen kommt der Konservierungsstoff ebenfalls zum Einsatz, so das BfR.

Laut dem BfR sollten alle Lebensmittelzusatzstoffe, die auch als medizinischer Wirkstoff gelten, äusserst sparsam eingesetzt werden. Dies trifft dementsprechend auch auf Natamycin zu. So könne der Konsum des Stoffes die Darmflora beeinflussen und Resistenzen auslösen. Darum empfiehlt das BfR, die Käserinde grundsätzlich bis zu einer Tiefe von fünf Millimetern zu entfernen – auch wenn die Rinde eigentlich essbar ist.

Wie viel Natamycin ist in Käse enthalten?

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) untersuchte 2022 90 Proben von Hart- und Schnittkäse auf ihren Natamycin-Gehalt. Das Ergebnis: 70 Prozent enthielten in der Rinde gar kein Natamycin. In den restlichen Proben überstieg der Gehalt den vorgeschriebenen Höchstwert nicht. Auch unterhalb der fünf Millimeter liess sich der Konservierungsstoff nicht mehr feststellen.

Allerdings fehlte bei vier Proben die Kennzeichnung, dass im Produkt Natamycin enthalten ist. Hersteller:innen sind verpflichtet, den Konservierungsstoff bei abgepackten Produkten auf der abgedruckten Zutatenliste aufführen. Bei lose verkauften Lebensmitteln muss ein Schild an der Ware auf das enthaltene Natamycin verweisen.

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So kannst du den Konservierungsstoff vermeiden

Du möchtest Natamycin grundsätzlich lieber meiden? Dann können dir folgende Tipps weiterhelfen:

  • Laut der Verbraucherzentrale ist der Konservierungsstoff für Bio-Produkte grundsätzlich nicht zugelassen. Achtest du also beim Kauf auf Bio-Qualität, kannst du Natamycin automatisch umgehen.
  • Natamycin muss immer als Inhaltsstoff aufgeführt werden. Auf der Zutatenliste oder (bei lose verkauften Produkten) auf dem entsprechenden Schild findest du entweder die Bezeichnung "Konservierungsstoff E 235" oder "Konservierungsstoff Natamycin".
  • Auch wenn Natamycin nur für den (nicht essbaren) Kunststoffüberzug eines Käseproduktes verwendet wurde, müssen Hersteller:innen den Konservierungsstoff als Zutat aufführen, so die Verbraucherzentrale. Denn es kann leicht passieren, dass kleine Mengen Natamycin aus dem Kunststoff auf den Käse übergehen. Auch in diesem Fall bist du also auf der sicheren Seite, wenn du beim Einkauf die Zutatenliste checkst.

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