Papierfischchen sind nicht gefährlich, aber es ist nicht gerade gemütlich, wenn sie in den eigenen vier Wänden herumkrabbeln. Wie du Papierfischchen bekämpfen kannst, liest du hier.
Sobald sie sich erstmals blicken lassen, solltest du Papierfischchen bekämpfen. Es ist nicht nur unschön, wenn die kleinen Krabbeltiere dein Wohn- oder Schlafzimmer bewohnen, sie können auch ernsthaften Schaden anrichten. Papierfischchen ernähren sich von zellulose- und stärkehaltigen Materialien wie Papier, Fotos oder Tapete. Sie können so also wichtigen Dokumenten, Fotoalben oder auch Gemälden schaden. Vor allem in Archiven oder Bibliotheken ist die Ausbreitung von Papierfischchen also fatal.
Für dich sind sie aber nicht gefährlich. Sie stellen keine Gesundheitsgefahr für den Menschen dar und gehen auch nicht zwingend mit mangelnder Hygiene einher. Oft befinden sie sich bereits in Verpackungen oder Baumaterialien und werden so mit in die eigenen vier Wände gebracht.
Methoden, um Papierfischchen zu bekämpfen
Die Fachzeitschrift für Schädlingsbekämpfung informiert zum Thema Papierfischchen und gibt konkret Hinweise zu Bekämpfung. Das kannst du tun, um die kleinen Tiere loszuwerden:
- Rückzugsorte minimieren: Papierfischchen halten sich gerne in Möbelritzen oder hinter Fussleisten auf. Versuche, wenn möglich diese Ritzen oder Risse abzudichten, sodass die Papierfischchen keine Möglichkeit mehr haben, sich darin zu verstecken.
- Temperatur senken: Die Papierfischchen mögen es gerne warm und trocken. Du kannst also versuchen, die Temperatur im betroffenen Raum etwas zu senken, damit sich die Krabbeltiere nicht mehr wohlfühlen. Unter 11 Grad Celsius können sie sich nicht mehr vermehren. Das funktioniert natürlich im Sommer weniger gut.
- Nahrungsgrundlage entziehen: Versuche Verpackungsmaterialien so schnell wie möglich zu entsorgen. Du kannst sie auch zusammen mit alten Umzugskartons in deinem Keller lagern. Auch Zucker mögen die Tiere. Diesen solltest du also luftdicht verschlossen lagern. Verschwinden werden die Papierfischchen mit diesem Tipp vermutlich aber nicht. Die kleinen Insekten sind in der Lage bis zu 300 Tage komplett ohne Nahrung auszukommen und ernähren sich zur Not auch von Hautschuppen.
- Lavendelduft: Den Duft von Lavendel mögen die Papierfischchen angeblich nicht. Du kannst also eine Schale mit Lavendelöl oder getrocknete Lavendelzweige in die Nähe der von dir vermuteten Rückzugsorte stellen. Wissenschaftliche Belege dafür, ob der Geruchssinn der Papierfischchen stark genug ausgeprägt ist, um mit dieser Methode Erfolg zu erzählen, gibt es allerdings nicht.
- Klebefallen: Im Handel bekommst du giftfreie Klebefallen, auf denen die Papierfischchen kleben bleiben. Hierbei solltest du dir bewusst sein, dass die Tiere sterben. Ausserdem werden die Fallen eher zur Bestandsermittlung verwendet. Es wird also überprüft, wie stark der Befall ist.
Wenn keine der Methoden hilft, ist der Befall womöglich schon zu gross. Dann solltest du eine:n professionelle:n Schädlingsbekämpfer:in beauftragen. Auf der Website des Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband findest du eine:n Schädlingsbekämpfer:in in deiner Nähe.
Papierfischchen vorbeugen
Wenn sich die Papierfischchen einmal bei dir eingenistet haben, bekommst du sie so schnell nicht wieder los. Versuche deshalb einem Befall mit Papierfischchen vorzubeugen:
- Lagerung von Materialien: Lagere keine Verpackungsmaterialien längerfristig in deinen vier Wänden. Versuche Papierabfälle so schnell wie möglich zu entsorgen. Auch gebrauchte Umzugskartons solltest du im Keller verstauen oder, wenn du sie nicht mehr brauchst, verschenken oder tauschen.
- Überprüfen von Paketen: Überprüfe Pakete am besten vor deiner Haustür auf Papierfischchen. So verhinderst du, dass du unbemerkt Papierfischchen mit zu dir nach Hause bringst.
- Luftdicht verpacken: Stärke- oder zuckerhaltige Lebensmittel solltest du, wenn möglich, luftdicht verpacken. Hier eignen sich alter Schraubgläser, mit denen du beispielsweise auch Mehlmotten vorbeugst. Auch besonders wertvolle Schriftstücke oder Fotos kannst du bei Bedarf luftdicht verschliessen.
Unterschied zu Silberfischchen?
Papierfischchen sehen ihren Verwandten, den Silberfischchen, sehr ähnlich. Kein Wunder, sie gehören beide zur Familie Lepismatidae. Papierfischchen sind aber mit 1,1 bis 1,4 Zentimetern etwas grösser als Silberfischchen. Zusätzlich mögen die Papierfischchen es eher warm und trocken, wohingegen du Silberfischchen eher in feuchten Regionen wie im Bad oder der Küche antriffst. Wie du Silberfische natürlich bekämpfen und eine Silberfischfalle bauen kannst, kannst du in unseren Artikel dazu nachlesen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Kleidermotten bekämpfen: Diese Hausmittel helfen dabei
- Marzipangeruch im Schlafzimmer? Dieser Schädling steckt dahinter
- Elefantenfuss pflegen, vermehren und Schädlinge vermeiden: So geht’s
© UTOPIA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.