Zahlreiche Stoffe der Chemikaliengruppe PFAS sind Expert:innen zufolge schädlich für Mensch und Umwelt. Während die EU noch über ein komplettes Verbot nachdenkt, ist Neuseeland schon weiter – zumindest was Kosmetikprodukte betrifft.

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Als eines der ersten Länder der Welt will Neuseeland sogenannte Ewigkeitschemikalien in Kosmetikprodukten verbieten.

Die Umweltschutzbehörde des Pazifikstaates teilte am Dienstag mit, dass per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) ab dem 31. Dezember 2026 nicht mehr in Produkten wie Nagellack, Rasierschaum, Lippenstift und Mascara verwendet werden dürfen.

PFAS werden in der Umwelt nicht abgebaut

Diese industriell hergestellten Verbindungen, die mehr als 10.000 Substanzen umfassen, werden zugesetzt, um etwa die Haut zu glätten oder um Kosmetik haltbarer oder streichfähiger zu machen.

Doch sind die Chemikalien extrem langlebig. Gelangen PFAS einmal in die Umwelt, dann werden sie dort nicht abgebaut. Deswegen tragen sie auch den Namen der Ewigkeitschemikalien. Sind Böden und Gewässer belastet, dann können PFAS über die Nahrungskette und über das Trinkwasser in den menschlichen Organismus gelangen und Krankheiten auslösen.

"Sie können sich in unserem Körper ansammeln, und einige davon können in hohen Konzentrationen giftig sein", sagte der für die Neubewertung gefährlicher Stoffe zuständige Manager der Behörde, Shaun Presow.

Ewigkeitschemikalien aufgrund ihrer Eigenschaften beliebt

Neuseeland will PFAS auch aus Feuerlöschschaum entfernen und die Belastung der Umwelt im Land durch die Stoffgruppe untersuchen. Die synthetischen Chemikalien sind beliebt, denn sie besitzen wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften und sind thermisch stabil. Daher findet man sie auch oft in Pflanzenschutzmitteln, Skiwachs, Pfannenbeschichtungen oder Regenjacken.

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Behörden mehrerer Länder, darunter Deutschland, streben ein weitgehend vollständiges Verbot der Stoffgruppe in der EU an. Die Entscheidung trifft die Europäische Kommission schliesslich gemeinsam mit den EU-Mitgliedsstaaten. Kritiker:innen warnen aber, dass ein komplettes Verbot eine grosse Bedrohung für Hightech-Industrien wie die Medizintechnik darstellen könnte.

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