Pionierpflanzen sind insektenfreundlich und wachsen an Standorten, an denen anspruchsvollere Arten nicht gedeihen können. Lies hier, was sie sonst noch ausmacht und welche Pflanzen dazugehören.

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Pionierpflanzen sind bestimmte Pflanzenarten, die dank ihrer Anspruchslosigkeit auch auf Brachflächen und nährstoffarmen Böden wachsen. In der Natur dienen sie somit dazu, anderen Pflanzen den Weg zu ebnen, indem sie Bodenerosion vorbeugen, Nährstoffe an die Oberfläche holen und neuen Lebensraum schaffen.

Im Folgenden erfährst du, welche Pionierpflanzen es gibt, wo sie sich wohlfühlen und welche Pflanzen nicht nur hübsch aussehen, sondern auch Insekten helfen.

Was sind Pionierpflanzen?

Der Begriff Pionier stammt ursprünglich vom französischen Wort "pionnier" ab, was so viel bedeutet wie Wegbereiter oder Bahnbrecher. Pionierpflanzen sind dementsprechend Pflanzen, die bisher vegetationsfreie Flächen erstbesiedeln. Solche Flächen sind häufig das Ergebnis von Naturkatastrophen oder menschlichen Eingriffen. Beispiele sind künstliche Aufschüttungen, Schutthalden im Gebirge, vegetationsfreie Flächen nach Waldbränden oder Vulkanausbrüchen, Hochwasser oder Erdrutschen.

Das sind ihre Eigenschaften:

  • Erosionsschutz: Mit ihrer schnellen Entwicklung und tiefreichenden Wurzeln bieten sie Schutz vor Bodenerosion, da sie mit den Wurzeln der Erde Halt und Struktur verleihen.
  • Bodenverbesserung: Dank der tiefen Wurzeln können Pionierpflanzen ausserdem Nährstoffe aus den unteren Erdschichten an die Oberfläche bringen, wo sie dann anderen Pflanzen zur Verfügung stehen.
  • Effektiver Verbreitungsmechanismus: Damit die sich Pionierpflanzen zahlreich vermehren können, besitzen viele von ihnen Flugsamen. Sie werden also vom Wind getragen und können so auch weite Strecken zurücklegen und Brachflächen erreichen. Dieser Mechanismus trägt übrigens auch zur Naturverjüngung bei.

Sobald die ursprüngliche Lebensgemeinschaft verdrängt oder vernichtet wird, entsteht also Platz für neue Pionierarten. Solche Pflanzen kommen mit dem meist schlechten Nährstoffangebot und den insgesamt schlechten Standortbedingungen gut zurecht und passen sich flexibel an sie an. Sie bereiten den Lebensraum für neue Arten vor und helfen somit, das Ökosystem zu erneuern.

Beispiele für Pionierpflanzen

Es gibt einige Pflanzen, die zu den Pionierpflanzen gehören oder als Pionierpflanze fungieren können. Im Folgenden findest du einige Beispiele für bekannte Pionierpflanzen aufgelistet:

Natürlich gibt es noch viele weitere Pflanzen, die die Funktion von Pionieren übernehmen, da sind lediglich gängige Beispiele.

Artenvielfalt mit Pionierpflanzen

Pionierpflanzen sind nicht nur in freier Wildbahn nützlich. Mit Pionierpflanzen erhöhst du auch die Biodiversität in deinem Garten. Pflanzen wie der Natternkopf, Wegwarte oder die Färber-Kamille sind vor allem bei Wildbienen beliebt. Mit einigen Pionierpflanzen kannst du einen insektenfreundlichen Garten anlegen und somit zur Artenvielfalt beitragen.

Mehr dazu hier: Vielfaltsgarten: Alte Sorten, Insekten und Vögel schützen

Pionierpflanzen im eigenen Garten

Nicht alle Gärtner:innen können sich über rundum perfekten Boden in ihrem Garten freuen. Wenn der Boden in deinem Garten (teilweise) nährstoff- und humusarm ist oder einfach nichts darauf wachsen möchte, kannst du mit Pionierpflanzen nachhelfen. Pionierpflanzen zu kultivieren ist eine ganz natürliche Art, deinen Boden zu verbessern und für andere Pflanzen vorzubereiten.

Das Tolle an ihnen? Pionierpflanzen wachsen wie bereits erwähnt auch auf sehr kargen, ungemütlichen Böden. Deshalb musst du den Boden für sie nicht weiter vorbereiten und kannst ohne grossen Aufwand gärtnern. Möglichkeiten für den heimischen Garten sind zum Beispiel:

Tipp: Wie genau du die einzelnen Arten anpflanzen und pflegen musst, variiert von Pflanze zu Pflanze. Wenn du auf die fett gedruckten, unterstrichenen Begriffe klickst, findest du jedoch Tipps zur Pflanzung und Pflege der einzelnen Pflanzen.

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Überarbeitet von Adriana Jodlowska  © UTOPIA

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