Pseudogetreide kannst du in der Küche fast genauso verwenden wie echtes Getreide. Die Körner sind gesund und glutenfrei. Nachhaltig sind sie allerdings nicht unbedingt.

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Pseudogetreide ist der Überbegriff für Körner, die du ähnlich verwenden kannst wie Getreide. Sie gehören jedoch nicht offiziell zu den Süssgräsern – der Gattung, zu der Getreide zählt – sondern zu anderen Pflanzenfamilien. Botanisch gesehen handelt es sich also nicht um Getreide.

Die bekanntesten Pseudogetreide sind:

  • Amaranth aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse
  • Buchweizen, eine Pflanzenart der Knöterichgewächse
  • Quinoa, ebenfalls ein Fuchsschwanzgewächs

Pseudogetreide: Vor- und Nachteile

Pseudogetreide sind beliebte Alternativen zu echtem Getreide, da sie einige Vorteile bieten:

  • Sie sind glutenfrei: Pseudogetreide enthält kein Gluten und ist deshalb auch für Menschen mit Glutenunverträglichkeit geeignet.
  • Sie haben (oft) mehr Proteine, Ballaststoffe und andere Nährstoffe als Getreide: Amaranth enthält beispielsweise mehr als dreimal so viel Calcium wie herkömmliches Getreide. Besonders bei einer pflanzlichen Ernährung können Pseudogetreide ausserdem wichtige Proteinquellen sein.
  • Ihr Kohlenhydratanteil ist niedrig: Der Verzehr von Pseudogetreide wirkt sich dadurch nicht so stark auf den Blutzuckerspiegel aus. Das macht Pseudogetreide zu einer guten Getreidealternative für Menschen, die Probleme mit ihrem Blutzucker haben.

Es gibt jedoch auch ein paar Nachteile:

  • Da Pseudogetreide kein Gluten enthält, besitzt es keine Eigenbackfähigkeit. In reiner Form lässt es sich nicht zu Brot verarbeiten. Mit dem richtigen Rezept klappt es aber trotzdem: Glutenfreies Brot backen: Einfaches Rezept zum Selbermachen.
  • Ein weiterer Nachteil aller Pseudogetreide-Sorten ist, dass sie keine heimischen Pflanzen sind. In Deutschland sind sie gegenüber heimischen Kulturpflanzen nicht konkurrenzfähig und bringen nur eine geringe Ernte. Der Ertrag schwankt dabei stark, sodass der Anbau für die Landwirtschaft sehr unsicher ist.

Wie nachhaltig ist Pseudogetreide?

Pseudogetreide sind in Deutschland nicht heimisch. Zwar lassen sich manche Arten bei uns kultivieren, der Ertrag ist allerdings nicht besonders hoch. Daher lohnt es sich mehr, auf den vorhandenen Flächen heimisches Getreide anzubauen. Bei gleichem Aufwand ist die Ernte dabei viel höher. Das Informationsportal oekolandbau.de bezeichnet Pseudogetreide dementsprechend eher als "Nischenfrüchte" der regionalen Landwirtschaft.

Da Pseudogetreide trotzdem sehr beliebt ist, wird es meist importiert und hat lange Transportwege hinter sich, meist aus dem Globalen Süden. Unter welchen Arbeitsbedingungen die Pseudogetreide dort angebaut und geerntet werden, ist oft unklar. Die hohe Nachfrage nach Quinoa führt in den traditionellen Anbaugebieten ausserdem dazu, dass sich Einheimische das Grundnahrungsmittel kaum noch leisten können. Darüber hinaus werden die Böden ausgebeutet, damit mehr Quinoa für Europa angebaut werden kann.

Wenn du Pseudogetreide in deinen Speiseplan integrieren möchtest, kannst du darauf achten, regionale Produkte zu kaufen – am besten in Bio-Qualität. Buchweizen wird beispielsweise in Brandenburg und in der Lüneburger Heide angebaut.

Wenn es doch mal ein importiertes Pseudogetreide sein muss, achte zusätzlich auf Fairtrade– und Bio-Siegel. Sie garantieren, dass Menschen und Umwelt in der Herstellung nicht ausgebeutet werden.

Pseudogetreide in der Küche: Rezeptideen

Mit Pseudogetreide kannst du zwar weniger gut Brot backen als mit echten Getreidesorten wie Weizen oder Dinkel. Trotzdem ist es in der Küche sehr vielseitig. In diesen Rezeptartikeln bekommst du Inspirationen für herzhafte und süsse Gerichte mit Buchweizen, Quinoa und Co.:

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Überarbeitet von Philipp Multhaupt  © UTOPIA

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