Saunieren hat viele positive Auswirkungen auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Wir sagen dir, wie der optimale Saunagang abläuft und worauf du achten solltest.
In vielen Ländern gehört das Saunieren zum Alltag dazu – besonders in Finnland, wo der Ursprung der hier gängigen Schwitzstube liegt. Für viele sind Saunagänge nur für die kalte Jahreszeit. Aber das Schwitzen bringt nicht nur im Winter Vorteile. Allerdings gibt es beim Saunieren einiges zu beachten, wenn es effektiv und erholsam sein soll.
So wirkt Saunieren auf deinen Körper
Regelmässige Saunabesuche haben viele Vorteile:
- Gefässtraining: Wenn du regelmässig in die Sauna gehst, trainierst du deine Gefässe. Sie können sich dadurch viel besser an verschiedene Temperaturen anpassen, indem sie sich schneller weiten oder verengen.
- Stoffwechselsteigerung: Die Temperaturunterschiede, die auf deinen Körper einwirken, muss er ausgleichen. Beim Saunieren schwitzt du, um ihn zu kühlen. Die Flüssigkeit kommt direkt aus deinem Gewebe und wird über die Blutbahnen zu den Schweissdrüsen geleitet. Dadurch wird dein Blut kurzzeitig eingedickt. Das gleicht dein Körper dadurch aus, dass er Wasser aus deinen Zellzwischenräumen zieht. Dort werden die Stoffwechselendprodukte gelagert, die du somit durch das Schwitzen ausscheidest.
- Abhärtung: Wenn du regelmässig in die Sauna gehst, wird dein Immunsystem gestärkt und dein Körper ist nicht so anfällig für Erkältungskrankheiten und andere Infekte. Durch den Temperaturanstieg aktiviert dein Körper Abwehrzellen.
- Entspannung: Saunieren ist (wenn du es richtig machst) Entspannung pur – für deine Muskeln und deine Psyche. Der entspannende Effekt auf die Psyche kann durch verschiedene Aromen oder Lichteffekte noch gesteigert werden.
- Hautreinigung: Saunieren reinigt deine Haut von innen heraus – abgestorbene Hautschüppchen werden entfernt und deine Haut ist sehr aufnahmefähig für Pflegeprodukte. Die Zellneubildung wird aktiv angeregt und deine Haut wird rosig-frisch und weich. Tipp: Auch die Schuppenschicht der Haare öffnet sich. Daher ist nach der Sauna der beste Zeitpunkt, um deine Haare mit einer natürlichen Pflege zu verwöhnen.
- Muskelregeneration: Bei einem Saunagang wirkt auch das vegetative Nervensystem mit. Das heisst, dass sowohl der Herzschlag, als auch die Atemfrequenz ansteigen und somit die körpereigene Regenerationsfähigkeit steigern. Durch die Wärme entspannen sich die Muskeln und Verspannungen lösen sich, was der Regeneration zugutekommt.
Richtig Saunieren: So geht's
Am besten sollte ein Saunagang immer in folgender Reihenfolge ablaufen:
- Trinke vor deinem Saunabesuch ausreichend. Dein Körper verliert beim Saunieren bis zu 1,5 Liter Schweiss. Deine letzte Mahlzeit sollte ein paar Stunden zurückliegen. Als gesunden Snack für zwischendurch kannst du dir frisches Obst und Gemüse mitnehmen. Wenn du nach dem Sport in die Sauna gehst, warte ab, bis sich dein Puls wieder normalisiert hat.
- Dusche dich zuerst ab und reinige deinen Körper mit einer milden, natürlichen Seife. Trockne dich danach gut ab.
- Mache eventuell ein warmes Fussbad oder ein ansteigendes Fussbad. Denn wer mit kalten Füssen oder anderen kalten Körperteilen in die Sauna geht, braucht länger, bis sich der Körper aufwärmt und schwitzt.
- Lege dich in der Sauna für acht bis 15 Minuten auf die obere oder mittlere Bank. So erhitzt sich dein Körper gleichmässiger, als wenn dein Kopf und deine Füsse auf unterschiedlicher Höhe sind. Lege dich dabei immer auf ein grosses Handtuch und pass auf, dass kein Schweiss auf das Holz tropft. Wenn du noch nicht regelmässig saunierst oder es dir zu warm wird, kannst du auf die untere Bank ausweichen. Setze dich während der letzten zwei Minuten hin, bevor du die Sauna verlässt. Das ist kreislaufschonender, als aus dem Liegen direkt aufzustehen, was Schwindel hervorrufen könnte.
- Auf das Saunieren folgt die Luftdusche. Gehe nach draussen an die frische Luft und laufe etwas umher. Atme dabei einige Minuten tief durch. Hinsetzen solltest du dich jetzt nicht, da sonst dein Kreislauf absacken kann.
- Kühle dich jetzt mit kaltem Wasser ab. Verwende dazu entweder einen Kneipp-Schlauch oder gehe kurz ins kalte Tauchbecken. Wenn du dich für das Tauchbecken entscheidest, dusche dich vorher kurz kalt ab, um den Schweiss abzuspülen.
- Führe jetzt ein lauwarmes Fussbad durch, das deine Körpertemperatur wieder reguliert.
- Entspanne dich für 20–30 Minuten im Ruheraum der Sauna.
- Wiederhole diese Schritte maximal dreimal.
Ein bis zwei Saunagänge pro Woche reichen aus, damit du dauerhaft von der positiven Wirkung des Saunierens profitierst.
Du hast beim Saunieren Probleme mit Schwindel? Um das zu vermeiden, suche dir zum Ende des Saunaganges einen Platz auf den untersten Bänken. Dort ist es kühler, denn die warme Luft steigt nach oben. Anschliessend solltest du dich ganz aufrecht hinsetzen und deine Beine langsam bewegen. Wird dir allerdings während des Saunaganges schon schwindelig, frage gegebenenfalls nach Hilfe und verlasse die Sauna so schnell wie möglich. Zur Stabilisierung des Kreislaufes können die Beine mit kaltem Wasser in Richtung des Herzens abgerieben werden.
Regelmässig saunieren
Wenn du Saunagänge in deinen Alltag integrieren möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten. Hast du eine Therme oder ein Hallenbad mit Sauna bei der in der Nähe, kannst du dir zum Beispiel eine Zehnerkarte oder vielleicht sogar ein monatliches Abonnement holen, wenn es diese Angebote gibt.
Du kannst aber auch in deinem Freundeskreis oder bei deiner Familie fragen, ob jemand eine Sauna hat und du diese von Zeit zu Zeit mal nutzen kannst. So lässt sich auch ein toller Abend oder am Wochenende eine tolle Auszeit mit Freund:innen planen und ihr könnt euch in der Sauna unterhalten ohne andere Saunagänger:innen zu stören.
Und falls du den Platz und die finanzielle Möglichkeit hast, kannst du dir auch eine eigene Sauna zulegen. Dann kannst du auch Freund:innen und Familie zu dir zum Saunieren einladen. Es gibt viele verschiedene Arten und du kannst sie sogar online bei Obi, Hagebau oder Otto kaufen. Praktische und gleichzeitig schöne Accessoires für deine Saunagänge findest du zum Beispiel bei Avocadostore.
Schwitze ich bei einem Aufguss noch mehr?
In vielen Saunas werden Aufgüsse durchgeführt. Dabei kommt ein:e Saunameister:in in die Sauna und giesst Aufgusswasser aus einem Saunakübel auf die heissen Steine des Ofens. Dem Aufgusswasser sind meist Aufgusskonzentrate zugesetzt, die aus ätherischen Ölen bestehen. Je nach Aufguss kann das Aroma entweder anregend oder beruhigend wirken.
Wenn du an einem Aufguss teilnehmen möchtest, gehe fünf Minuten vor Beginn des Aufgusses in die Sauna, um etwas vorzuschwitzen. Bevor der Aufguss beginnt, öffnet der:die Saunameister:in nochmal die Tür und lässt frische Luft rein. Der eigentliche Aufguss dauert sechs bis acht Minuten. Dabei giesst der:die Saunameister:in das Aufgusswasser mit einem Saunalöffel auf die heissen Steine und wedelt danach mit einem Handtuch den Wasserdampf durch die Sauna. Meist wird der Vorgang dreimal wiederholt.
Während des Aufgusses steigt die Luftfeuchtigkeit im Raum von etwa zehn auf bis zu 30 Prozent an. Dadurch spürst du einen zusätzlichen, starken Hitzereiz. Die feuchte Luft kondensiert auf deiner Haut und blockiert damit kurzfristig sogar das Schwitzen – innerlich heizt du also noch mehr auf. Die anschliessende Abkühlphase ist nach einem Aufguss umso wichtiger!
Wichtig: Falls du unter hohem Blutdruck, Herz- oder Venenkrankheiten leidest oder schwanger bist, hole vor dem Saunieren ärztlichen Rat ein.
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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