Riesen-Bärenklau (auch Herkulesstaude genannt) ist eine giftige Pflanze, die an vielen Wegen bei uns in Deutschland wächst. Wer die Pflanze berührt, muss mit starken Verbrennungen rechnen und sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.
Der Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude) kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in ganz Mittel-Europa ausgebreitet. In der freien Natur verdrängt der Riesen-Bärenklau heimische Pflanzenarten, weil er kaum Ansprüche hat. Seinen Namen verdankt der Riesen-Bärenklau seiner Grösse: Unter guten Bedingungen wird die Pflanze bis zu vier Meter hoch.
Allerdings ist der Riesen-Bärenklau für Menschen sehr gefährlich: Sein Pflanzensaft führt zu Verbrennungen auf der Haut. Deshalb war der Riesen-Bärenklau 2018 auch die "Giftpflanze des Jahres". Hobby-Gärtner müssen sich besonders gut schützen, wenn sie die Pflanze aus dem Garten entfernen wollen. Es gibt aber auch ökologische Mittel, um den Riesen-Bärenklau einzudämmen.
Riesen-Bärenklau: Gattung, Verbreitung, Blütezeit
Die wichtigsten Infos zum Riesen-Bärenklau:
- Botanischer Name: Heracleum mantegazzianum
- Gattung: Familie der Doldenblütler
- Blüte: grosse, weisse Doldenblüten, ca. 80.000 Blüten pro Pflanze
- Blühzeit: Juni und Juli
- Blätter: grosse, gezackte Form
- Verbreitung: eine Blüte gibt bis zu 4.000 Samen ab
- Vorkommen: ganz Mittel-Europa
- Boden: feuchte, sandig-lehmige Böden
Weil die Pflanze so viele Blüten hat, ist sie bei Bienen als Futterquelle sehr beliebt. Die Pflanze findest du besonders häufig in feuchten Gebieten, etwa entlang von Flüssen und Seen.
Giftiger Riesen-Bärenklau: Warnung vor Verbrennungen
Die Gefahr des Riesen-Bärenklaus geht von seinem Pflanzensaft aus. Die phototoxische Flüssigkeit (Furanocumarine) steckt in allen Pflanzenteilen. In Verbindung mit Sonnenlicht kann sie zu schmerzhaften Verbrennungen führen. Die betroffenen Hautstellen verfärben sich bräunlich, so das Saarländische Umweltministerium. Typisch sind Blasen, Rötungen und Juckreiz.
Oft treten die Symptome erst ein bis zwei Tage nach dem Kontakt mit der Pflanze ein. Es kann mehrere Wochen dauern, bis die Verletzungen zurückgehen, erklärt das Umweltministerium weiter. Zudem bleiben oft Narben zurück.
Betroffen sind sowohl Tiere als auch Menschen. Bei Hunden und Katzen kann schon das Schnüffeln an den Pflanzen zu Hautreaktionen an und in der empfindlichen Schnauze kommen. Kinder sollten in Gegenden mit Riesen-Bärenklau nur mit langer Kleidung spielen. Auch Jungpflanzen sind bereits giftig.
Erste Hilfe: Wenn du in Kontakt mit der Pflanze gekommen bist, solltest du sofort die betroffenen Körperteile vor Sonnenlicht schützen und unter fliessendem, kalten Wasser abspülen. Wenn eine grössere Hautfläche in Kontakt mit dem Riesen-Bärenklau gekommen ist, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Riesen-Bärenklau entfernen: Tipps für Hobby-Gärtner
Riesen-Bärenklau ist nicht meldepflichtig und muss auch nicht entfernt werden. Allerdings breitet sich die Pflanze sehr schnell aus. Wer also nicht den ganzen Garten voller Riesen-Bärenklau haben möchte, sollte schnell handeln. Folgendes gibt es zu beachten:
- Am besten kannst du ausgewachsenen Riesen-Bärenklau an einem bewölkten Abend im Frühjahr entfernen, bei Jungpflanzen ist Ende Oktober am besten geeignet.
- Damit die Pflanze nicht erneut austreibt, musst du die Wurzel entfernen, die etwa zehn Zentimeter in die Erde hineinreichen. Gut eignet sich dazu ein Unkrautstecher.
- Die Pflanzen kannst du im Restmüll entsorgen. Wirf sie in keinem Fall auf den Kompost, da sie sich dort weiter ausbreiten kann.
- Schütze dich mit wasserdichter Kleidung, Schutzbrille und dicken Gummi-Handschuhen. Ganzkörperanzüge sind die beste Wahl.
Die hier genannte Methode empfiehlt die Landwirtschaftskammer des Saarlands. Sie eignet sich allerdings nur bei kleineren Flächen. Ist bereits die ganze Wiese mit Riesen-Bärenklau befallen, musst du diese regelmässig umpflügen. Wichtig ist, dies immer wieder zu wiederholen, da die Samen neu keimen. Du solltest schnell und dicht wachsende Gräser aussäen, die den Riesen-Bärenklau-Samen das Licht zum Keimen nehmen.
Es gibt auch chemische Pflanzenschutzmittel, die gegen Riesen-Bärenklau wirken. Allerdings ist ihr Einsatz in Gewässernähe verboten – also genau dort, wo die Pflanze bevorzugt wächst. Generell solltest du auf chemische Mittel verzichten, da sie auch anderen Pflanzen und Tieren schaden oder ins Grundwasser gelangen können.
Übrigens: In vielen Regionen kommen Schafe oder Schottische Hochlandrinder gegen Riesen-Bärenklau zum Einsatz. Ihnen macht das Gift nichts aus, da sie ein dichtes Fell und dunkle Lippen haben. So kommt nur wenig UV-Strahlung an die Haut der Tiere.
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