Ende Juli beginnt die Holunderbeerensaison. Immer wieder stellt sich vor dem Ernten die Frage, wie giftig Holunderbeeren eigentlich sind. Hier findest du alle Fakten, die du dazu kennen solltest.

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Je nach Region werden in Deutschland Ende Juli oder Anfang August die Holunderbeeren reif. Dabei kann die Frage aufkommen, wie geniessbar die Beeren eigentlich sind – oder sind Holunderbeeren sogar giftig?

Die simple Antwort lautet: Ja, du kannst Holunderbeeren essen. Bei der Ernte und bei ihrer Verarbeitung gilt es allerdings einiges zu beachten – sonst droht Vergiftungsgefahr.

Holunderbeeren sind giftig – essen kannst du sie trotzdem

Sowohl die Beeren des schwarzen Holunders, der in Deutschland am weitesten verbreitet ist, als auch die Beeren des Roten Holunders sind zu einem gewissen Grad giftig.

Beide Holundersorten enthalten sogenannte Cyanogene Glykoside, auch Blausäure-Glykoside genannt. Diese Pflanzengifte kommen vor allem in den unreifen Früchten vor sowie in den Samen der reifen Beeren.

Kannst du Holunderbeeren trotzdem essen? Ja, aber auf keinen Fall roh. Besonders bei Menschen mit sensibler Verdauung sowie bei Kindern kann dies zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen.

Erhitzt du die Holunderbeeren, wie beispielsweise bei ihrer Verarbeitung zu Holundersaft, Likör oder Holundergelee, werden die Glykoside durch die Hitze zerstört. Dafür müssen die Beeren für mindestens 20 Minuten bei mehr als 80 Grad Celsius erhitzt werden.

Wichtig: Bei roten Holunderbeeren bleiben die Giftstoffe auch nach Erhitzung in den Kernen enthalten. Deshalb solltest du die Kerne vor ihrer Weiterverarbeitung unbedingt aussieben.

Holunderbeeren vom Zwerg-Holunder sind immer giftig

Beim Ernten von Holunderbeeren solltest du unbedingt sichergehen, nicht die Beeren des Zwerg-Holunders zu sammeln. Dieser wird auch Attich genannt und ist in allen Pflanzenteilen giftig.

Anhand dieser Merkmale kannst du den Zwerg-Holunder von den essbaren Sorten unterscheiden:

  • Das prägnanteste Merkmal sind die hochstehenden Rispen des Zwerg-Holunders. Im Vergleich zu den anderen Arten, bei denen die Holunderbeeren nach unten hängen, wachsen seine Beeren nach oben.
  • Ausgewachsener Zwerg-Holunder ist in den meisten Fällen kleiner als Schwarzer und Roter Holunder.
  • Weiterhin verholzen seine Stämme nicht, wie es bei den essbaren Sorten der Fall ist.

Wenn du dir trotzdem unsicher bist, gilt: Sammle die Beeren lieber nicht!

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