Solarleuchten im Garten mögen zwar eine energiesparende Beleuchtung sein, doch trotzdem leiden Insekten und Natur unter ihnen. Warum? Das erfährst du hier.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

Solarleuchten für den Garten gibt es mittlerweile in allen Grössen und Formen. Oft dienen sie als praktische Beleuchtung für Gartenwege oder auch dazu, abends ein wohliges Ambiente zu erzeugen. Doch Solarleuchten tragen auch zur Lichtverschmutzung bei, die Insekten und andere Tiere belastet.

Hier erfährst du, was es damit auf sich hat und welche Alternativen zu Solarleuchten du im Garten in Betracht ziehen solltest.

Solarleuchten im Garten: Was ist Lichtverschmutzung?

Lichtverschmutzung hat einen grossen Einfluss auf unsere Umwelt, die Tiere, die darin leben, und auch auf uns selbst. Lichtquellen an Häusern und in Gärten, Strassenbeleuchtung, Werbetafeln oder die Beleuchtung von Ladenlokalen erzeugen künstliches Licht und erhellen die Nacht so auf unnatürliche Weise. Lichtverschmutzung bedeutet also, dass es nachts mittlerweile viel heller ist, als es eigentlich sein sollte.

Grossstädte sind zwar eine Hauptquelle der Lichtverschmutzung, doch auch kleinere Städte und ländliche Gebiete tragen ihren Teil dazu bei, künstliches Licht zu verbreiten. Das hat nicht nur zur Folge, dass man nachts deutlich weniger Sterne am Himmel sehen kann, sondern auch die Störung des natürlichen Rhythmus von Tag und Nacht, wie der Nabu erklärt.

Auf diesen Rhythmus sind allerdings alle Lebewesen angewiesen und auch der Mensch kann gesundheitlich darunter leiden, wenn er sich dem Licht nicht mehr entziehen kann. So gibt es Hinweise darauf, dass Lichtverschmutzung durch zu viel künstliches Licht Erkrankungen wie Depressionen fördern kann.

Mehr dazu kannst du hier nachlesen: Lichtverschmutzung: So beeinflusst sie Menschen, Insekten und andere Tiere.

Warum Insekten und Natur unter Solarleuchten in der Nacht leiden

Die Motte am Licht

Insekten, wie zum Beispiel Nachtfalter und Motten, orientierensich nachts normalerweise am schwachen Licht der Sterne und des Mondes. Künstliche Lichtquellen wie Solarleuchten üben auf Insekten jedoch eine so grosse Anziehungskraft aus, dass sie sie bis zur Erschöpfung umkreisen. Auch andere nachtaktive Tiere wie Igel und Vögel leiden unter Lichtverschmutzung, da sie beispielsweise von ihren vertrauten Routen abgelenkt werden oder in ihrem Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderkommen.

Die Folgen

Diese Lebewesen werden in ihrer Futtersuche oder auch in ihren Schlafzeiten massiv gestört. Das kann eine verringerte Nahrungsaufnahme und dadurch den Tod für sie bedeuten. Nicht selten verbrennen Insekten auch beim Kontakt mit den heissen Lichtquellen, wie das Projekt Bienenretter schreibt. Dies gilt zwar nicht für die Solarleuchten im Garten, die mit LEDs laufen, doch diese bringen andere Nachteile mit sich (siehe unten).

Lichtverschmutzung hat auch Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Gerade Insekten sind ein sensibler Faktor und tragen aufgrund ihrer Bestäubungsleistung einen grossen Teil zur Artenvielfalt und unserem Nahrungsangebot bei.

Auch Pflanzen sind betroffen

Während viele Pflanzen ihre Knospen zur Nacht hin schliessen, gibt es einige Pflanzen, die in der Dunkelheit erst aufblühen. Gerade diese sind normalerweise eine Futterquelle für nachtaktive Lebewesen. Zu viel künstliches Licht irritiert diese Pflanzen, sodass sie sich nicht mehr wie gewöhnlich öffnen.

Solarleuchten im Garten: Darauf solltest du achten

Solarleuchten erscheinen als umweltfreundliches Leuchtmittel, da sie nur das tagsüber gespeicherte Sonnenlicht zum Leuchten brauchen. Jedoch haben gerade kleine Solarleuchten für den Garten je nach Qualität oft keine lange Lebensdauer – so entsteht schnell Elektroschrott. Fest verbaute LEDs sind oft kaum zu ersetzen und schwer zu recyceln, was in einem Entsorgungsproblem mündet.

Ausserdem setzt bei Solarleuchten das Licht meist automatisch bei Dämmerung beziehungsweise Dunkelheit ein und lässt sich nicht manuell nach Bedarf steuern. Das bedeutet, wo Solarleuchten aufgestellt sind, sind Tiere und Pflanzen jede Nacht dem künstlichen Licht ausgesetzt – obwohl es gar nicht in diesem Ausmass und für diese Dauer benötigt wird.

Alternative Leuchtmittel und der richtige Umgang

Ganz auf Gartenbeleuchtung verzichten musst du nicht. Doch es ist im Sinne des Tier- und Naturschutzes wichtig, dabei ein paar Hinweise zu beachten:

  • Leuchtmittel: Insekten fühlen sich besonders von kurzwelligem Licht, also blauem Licht und UV-Licht, angezogen. Daher ist es ratsam, bei Solarleuchten eher zu warmweissen LEDs zu greifen.
  • Der richtige Umgang: Beleuchte nur Stellen, an denen du unbedingt Licht benötigst – zum Beispiel Wege, die du oft bei Dunkelheit entlanggehst oder deine Terrasse, auf der du abends noch etwas sehen möchtest. Auf Solarleuchten im Garten, die rein dekorativen Zwecken dienen, solltest du (den Insekten und der Umwelt zuliebe) verzichten.
  • Bedienbarkeit: Zudem solltest du deine Beleuchtung bei Bedarf leicht an- und ausschalten können, z.B. klassisch von Hand, per App, durch Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren. Praktische Zeitschaltuhren (die sich auch anderswo im Haushalt zum Stromsparen nutzen lassen), gibt es zum Beispiel bei Obi, Ebay, Otto oder Amazon.

Grundsätzlich gilt: Du solltest nur dann Licht anhaben, wenn du es wirklich brauchst, und es sollte nur dort scheinen, wo es wirklich vonnöten ist.

Solarleuchten – ja oder nein? Das Fazit

Letztlich ist jede künstliche Lichtquelle im Garten eine Belastung für die Umwelt, die Insekten und andere Tiere in ihren natürlichen Rhythmen stört. Wenn du nicht komplett auf Solarleuchten im Garten verzichten kannst, solltest du zumindest auf das passende Leuchtmittel und auf manuelle Bedienbarkeit achten. Stelle zudem eine gute Qualität sicher, damit die Beleuchtung langlebig ist und nicht zu schnell entsorgt werden muss.

Sollte eine Solarleuchte für dich nicht die richtige Wahl sein, achte dennoch darauf, für deine Gartenbeleuchtung Ökostrom zu verwenden. Nutze den Utopia-Stromvergleich, um den passenden Anbieter für dich zu finden.

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Weiterlesen auf Utopia.de:

Überarbeitet von Paula Boslau  © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.