Kaum etwas ist so verlockend, wie eine frisch gebackene Scheibe Brot bestrichen mit sahniger Butter. Doch wie gesund ist das Lebensmittel und was sind die Folgen für den Körper, wenn wir jeden Tag Butter essen?
Butter verwenden die Menschen schon seit Jahrhunderten. Selbst bei den alten Römern wurde sie bereits genutzt. Allerdings nicht zum Kochen oder Backen, sondern als Medizin. Bereits damals handelte es sich um ein wertvolles Produkt – schliesslich ist die Herstellung aufwendig.
Wie wir Butter gemacht?
Butter wird aus Milchrahm (dem fettreichen Teil der Milch) hergestellt. Der Rahm wird so lange geschlagen, bis die Hülle der Fettkügelchen platzt und sich das Milchfett zu Butterkörnern verklumpt. Früher war das schwerste Handarbeit: Der Rahm wurde in Butterfässern durch langes Stampfen zu Butter geschlagen. Heutzutage wird das Produkt maschinell hergestellt:
- Zunächst wird der Rahm in einer Zentrifuge abgetrennt und anschliessend pasteurisiert.
- Dann reift der Rahm sieben bis 15 Stunden. Für Sauerrahmbutter werden vorher die Milchsäurekulturen zugesetzt.
- Nach der Reifung kommt der Rahm in den sogenannten Butterfertiger: Hier wird das Fett von der Flüssigkeit getrennt, indem es in einem rotierenden Zylinder geschlagen wird. Die Butterkörner werden so lange geknetet, bis auch der letzte Rest Flüssigkeit daraus verschwunden ist.
- Übrig bleibt das, was wir als Butter kennen. Zusätzlich entsteht bei diesem Prozess übrigens auch Buttermilch.
Butter selber machen: Einfache Anleitung mit Sahne oder Milch
Sauerrahm & Süssrahm: Das ist der Unterschied
Vielleicht ist es dir im Supermarkt schon mal aufgefallen – es gibt unterschiedliche Buttersorten:
- Sauerrahmbutter wird aus mit Milchsäurekulturen gesäuertem Rahm hergestellt wird. Sie schmeckt leicht säuerlich.
- Süssrahmbutter wird nicht gesäuert und schmeckt deshalb milder und etwas süsslicher.
- Für mildgesäuerte Butter muss der Rahm erst reifen, bevor er mit Milchsäurebakterien versetzt wird. Deshalb hat das Endprodukt einen mild-säuerlichen Geschmack.
Was ist eigentlich Markenbutter?
Nach der Butterverordnung gibt es unterschiedliche Handelsklassen. Die Kriterien für die Einordnung sind ph-Wert, Aussehen, Geruch, Geschmack, Textur und Streichfähigkeit. Man unterscheidet in:
- Deutsche Markenbutter: Das ist die qualitativ höchstwertigste Butter, die nur aus pasteurisiertem Rahm aus Kuhmilch hergestellt werden darf.
- Deutsche Molkereibutter: Das ist die zweithöchste Qualitätsstufe, das Produkt muss in einer Molkerei hergestellt werden.
Butter muss laut Verordnung zu 82 Prozent aus Milchfett bestehen und darf maximal 16 Prozent Wasser enthalten. Gesalzene Produkte dürfen nicht weniger als 80 Prozent Fett enthalten.
Süssrahmbutter: Das ist der Unterschied zu "normaler Butter"
Nährwerte von Butter im Überblick
Butter besteht – wie nicht anders zu erwarten – zu 80 Prozent aus Fett. Überwiegend handelt es sich um gesättigte Fettsäuren, die als Botenstoffe dienen und wichtig für unser Nervensystem sind. Dennoch gelten sie als ungesunde Fette und sollten maximal zehn Prozent der gesamten Energiezufuhr ausmachen.
Pro 100 Gramm liefert Butter etwa 741 Kilokalorien und ist damit ein sehr gehaltvolles Lebensmittel. Gleichzeitig enthält sie aber auch wichtige Mikronährstoffe wie Kalium, Calcium und Phosphor sowie die Vitamine A, D, E und Vitamin K. Das gilt insbesondere für Butter von Kühen, die frisches Gras auf der Weide fressen.
Jeden Tag Butter essen: Was sind die Folgen für deinen Körper?
Wenn du jeden Tag Butter isst, kann das einerseits Vorteile und gleichzeitig auch Nachteile für deinen Körper haben. Grundsätzlich kommt es natürlich darauf an, in welchen Mengen du das Lebensmittel zu dir nimmst und wie ausgewogen du deine Ernährung grundsätzlich gestaltest.
Gesundheitliche Vorteile bei täglichem Konsum
- Du nimmst wertvolle Vitamine auf: Etwa Vitamin A, D, E und Vitamin K.
- Die Nährstoffaufnahme wird unterstützt: Der Fettgehalt hilft dem Körper, die fettlöslichen Vitamine aufzunehmen.
- Du nimmst wertvolle Mineralstoffe auf: Etwa Kalium, Calcium und Phosphor.
So wirklich viele gesundheitliche Argumente sprechen allerdings nicht für Butter. Schliesslich kannst du die Nährstoffe auch über andere – gesündere – Lebensmittel aufnehmen. Vielmehr gibt es aus gesundheitlicher Sicht einiges, das dagegen spricht, jeden Tag Butter zu essen.
Jeden Tag Milch: Das sind die Folgen für deinen Körper
Gesundheitliche Risiken, wenn du jeden Tag Butter isst
- Dein Sterberisko erhöht sich: Eine Studie aus dem Jahr 2025 zeigt, dass Studienteilnehmende, die täglich zwei bis drei Teelöffel Butter konsumierten, ein um 15 Prozent höheres Risiko hatten, vorzeitig zu sterben.
- Du nimmst gesättigte Fettsäuren auf: Bei übermässigem Verzehr können gesättigte Fettsäuren die Gesamt- und LDL-Cholesterolkonzentration im Blut erhöhen. Das hat nicht zwingend negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Gleichzeitig empfiehlt die DGE, die Zufuhr von gesättigten Fettsäuren auf höchstens zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr zu beschränken und die Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu erhöhen. Dadurch kann das Risiko für Fettstoffwechelstörungen und die koronare Herzkrankheit gesenkt werden.
- Du nimmst viel Energie und Kalorien auf: Butter ist ein energiereiches Lebensmittel.
- Du nimmst Cholesterin auf: Butter enthält viel Cholesterin. Zwar geht man inzwischen davon aus, dass die Ernährung den Cholesterin-Spiegel gar nicht so stark beeinflusst, dennoch wird für die Herzgesundheit weniger tierisches und mehr pflanzliches Fett empfohlen.
- Du nimmst Mineralöle auf: Wie Untersuchungen von Ökotest (zuletzt 2023) zeigen, enthalten viele Produkte aus dem Supermarkt Mineralöl-Rückstande. Die gesundheitlichen Folgen sind nicht abschliessend geklärt.
Wie viel Butter am Tag essen?
In Deutschland lieben wir Butter, gleichzeitig sinkt der Konsum: Im Jahr 2023 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 5,6 Kilogramm und sank damit um 1,4 Prozent.
Aufs ganze Jahr gesehen, liegen wir damit in Deutschland leicht über der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Pro Tag dürfen es etwa 10 Gramm Streichfett sein – darunterfallen sowohl Butter als auch Margarine.
Zu der Frage, ob Butter oder Margarine die bessere Wahl ist, sagt die DGE folgendes:
"Margarine hat im Vergleich zu Butter einen höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und ist cholesterinfrei. Margarine hat damit eine günstigere Fettsäurezusammensetzung als Butter. Butter fällt bei der Produktion von Milchprodukten an. Im Rahmen der Empfehlung rund 1 EL Streichfette pro Tag zu verwenden, kann nach eigenen Vorlieben Margarine oder Butter ausgewählt werden."
Butter oder Margarine: Was ist gesünder?
Wann du keine Butter essen solltest
Wer einen zu hohen Cholesterinspiegel hat, sollte besser zu Margarine greifen, sofern diese grösstenteils aus Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl besteht. Zwar wirkt sich das Cholesterin aus der Butter nicht grundsätzlich negativ aus, aber die pflanzlichen Öle enthalten ungesättigte Fettsäuren, welche positiv auf Bluthochdruck und die Herzgesundheit wirken und deshalb empfehlenswerter sind.
Noch ein Grund: Nachhaltigkeit und Ethik
Butter zählt zu den Lebensmitteln, die am schlimmsten für das Klima sind: Die Herstellung nur eines Kilogramms stösst 25 Kilogramm Kohlendioxid aus. Um 250 Gramm Butter zu produzieren, benötigen Landwirt:innen sehr viel Milch, etwa 4,5 Liter. Diese Milch stammt oft von Kühen aus Massentierhaltung. Hochleistungskühe werden häufig unter wenig artgerechten Umständen gehalten und müssen regelmässig Kälber gebären, welche dann oft geschlachtet werden.
Anbindehaltung: Ab wann wird sie verboten – und wie schädlich ist sie?
Dass bei der Butterproduktion so viele Treibhausgase anfallen, liegt daran, dass die Kühe beim Wiederkäuen Methan ausstossen – ein Treibhausgas, das noch 25-mal klimaschädlicher als CO2 ist. Die Herstellung von Milch und Butter führt ausserdem zur Abholzung grosser Regenwaldflächen, die als Weideflächen und zum Anbau von Soja als Tierfutter verwendet werden. Letzteres wird auch an deutsche Kühe verfüttert. Zudem verbraucht die Produktion erhebliche Mengen Wasser und Energie.
Utopia empfiehlt: Butter nicht jeden Tag essen
Butter ist ein kostbares Lebensmittel, das an vielen Stellen in unserer Kochkultur eine wichtige Rolle spielt. Wenn du jedoch täglich Butter isst, kann das nachteilige gesundheitliche Folgen haben. Bei dem Verzehr solltest du auch die ethischen Aspekte und die Auswirkungen auf die Umwelt nicht ausser Acht lassen.

Wenn du nicht auf das Lebensmittel verzichten möchtest, empfehlen wir, Produkte in Bio-Qualität zu kaufen – am besten von Kühen aus Weidehaltung. Ausserdem solltest du Butter nicht jeden Tag essen, sondern nur zu besonderen Anlässen, und in Massen geniessen – das tut sowohl deiner Gesundheit als auch der Umwelt gut.
Butter bei Stiftung Warentest: Viele "gute" Produkte – trotz Mineralöl
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