Teaballs gibt es seit einigen Jahren auf dem Markt und sie werden immer beliebter. Einfach mit Wasser aufgegossen, ergeben sie schnell ein teeähnliches Getränk. Was drinsteckt, erfährst du hier.
Die traditionelle Teekultur ist ein Ritual der Achtsamkeit: Lose Teeblätter werden sorgfältig ausgewählt, in einer Teekanne oder einem speziellen Gefäss aufgegossen und die Ziehzeit wird präzise abgestimmt, damit sich die Aromen voll entfalten. Dieses bewusste Erlebnis ist jedoch im hektischen Alltag oft schwer umzusetzen. Teaballs versprechen hier eine Lösung: Sie sollen aromatischen Teegenuss ermöglichen – einfach, schnell und ohne den Aufwand der klassischen Zubereitung.
Was sind Teaballs?
Tee bezeichnet gemäss der anerkannten Definition ein Getränk, das aus den Blättern der Teepflanze Camellia sinensis zubereitet wird. Dazu gehören klassische Teesorten wie grüner, schwarzer, weisser und Oolong-Tee.
Teaballs hingegen sind in Tablettenform gepresste Pflanzenextrakte und natürliche Aromen, die in heissem oder kaltem Wasser aufgelöst werden und ein "teeähnliches Getränk" ergeben. Die Ziehzeit wie beim normalen Tee entfällt.
Teaballs: Zubereitung und Zutaten
In der Zubereitungsweise erinnern Teaballs daher eher an löslichen "Tee" beziehungsweise sogenannten Instant-"Tee", der in Form von Pulver oder Granulat erhältlich ist und aus einer Mischung von Teeextrakten, Süssungsmitteln, Aromen und oft auch Zusatzstoffen wie Säuerungsmitteln oder Konservierungsstoffen besteht. Auch diesen "Tee" kannst du zubereiten, indem du das Produkt einfach in Wasser auflöst.
In Hinblick auf die Zutaten sind Teaballs allerdings hochwertiger als löslicher Tee: Sie bestehen laut Herstellerangaben zu 100 Prozent aus Pflanzenextrakten, also aufgebrühten Früchten und Pflanzen, denen das Wasser entzogen wird, sodass nur das Pulver bleibt. Sie sind kalorienfrei, zuckerfrei, vegan, laktosefrei, glutenfrei und für Diabetiker:innen geeignet.
Anders als das Unternehmen angibt, enthalten einige Sorten Teaballs auch Zusatzstoffe, zum Beispiel natürliche Aromen, färbende Konzentrate aus Pflanzen sowie Säureregulatoren wie Zitronensäure und Natriumhydrogencarbonat. Auch bei solchen Zutaten handelt es sich laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit um Zusatzstoffe.
Wie (nachhaltig) werden Teaballs hergestellt?
Teaballs entstehen aus Pflanzenblättern, die durch ein Dampf-Extraktionsverfahren zu Pulver verarbeitet werden. Das Pulver wird anschliessend in Tablettenform gepresst. Dabei sollen alle wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanze erhalten bleiben.
Teaballs werden nicht nur mit einer einfachen Zubereitung beworben, sondern auch mit ihrer angeblichen Nachhaltigkeit. Schliesslich fallen bei Teaballs die Teebeutel weg und weniger Müll entsteht zumindest bei den Endverbraucher:innen. Laut eigenen Angaben schafft es das in Deutschland ansässige und produzierende Unternehmen dank bestimmter Technologien, Ressourcen einzusparen. So benötige es nur zehn Prozent der Ressourcen, die vergleichsweise für die Herstellung eines Teebeutels benötigt würden.
Trotzdem verbraucht der Herstellungsprozess durch das Dampf-Extraktionsverfahren und das Pressen mehr Ressourcen als ein loser Tee, den du zum Beispiel in einem wiederverwendbaren Teeei aufbrühst. Die Herstellung der meisten klassischen Teesorten verläuft nämlich relativ CO2-arm, da die Teeblätter meist noch per Hand gepflückt und zum Trocknen an der Sonne ausgelegt werden.
Das Unternehmen bietet auch Teaballs in der Bio-Variante an. Diese sollen besonders nachhaltig produziert sein: CO2-neutral und unter Verwertung der kompletten Pflanze statt nur der Blätter.
Eine Fairtrade-Zertifizierung hat jedoch keines der Produkte – dabei ist gerade die neben der Bio-Qualität bei Tee besonders wichtig. Mehr dazu liest du hier: Genuss mit gutem Gewissen: Tee aus fairem Handel.
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