Tiger Balm eignet sich nicht nur bei Erkältungen, um die Nase wieder freizubekommen. Wir zeigen, wie du den Tigerbalsam selber machen kannst und wie du ihn richtig anwendest.

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Tiger Balm stammt aus China und ist als weisse oder rote Salbe erhältlich. Eigentlich ist Tiger Balm ein Markenname, es gibt aber viele Produkte mit ähnlichen Inhaltsstoffen. Der Balsam gilt als kleines Wundermittel bei Erkältungen und Gelenkproblemen und ist sehr ergiebig: Schon eine Menge von der Grösse zweier Reiskörner soll genügen, um gegen zahlreiche Beschwerden zu helfen.

Hier findest du eine Übersicht zur Wirkung, Anwendung und Herstellung von Tiger Balm.

Tiger Balm anwenden: Wogegen hilft der Tigerbalsam?

Tiger Balm werden zahlreiche Wirkungen zugeschrieben. Hier haben wir die wichtigsten für dich aufgelistet:

  • Erkältung: Tiger Balm wirkt ähnlich wie Erkältungsbalsam: Er fördert die Durchblutung und sorgt für Wärme. Du kannst ihn dazu auf die Brust und auf den Rücken reiben. Das enthaltene Menthol hat eine kühlende Wirkung: Wie Wissenschaftler:innen herausfanden, führt das Einatmen mentholhaltiger Luft dazu, dass sich das unangenehme Gefühl eines blockierten Atmens verringert. Studien zeigen zudem, dass das in Tiger Balm enthaltene Menthol Atembeschwerden verbessern kann.
  • Migräne und Kopfschmerzen: Bei Kopfschmerzen kannst du dir etwas Tiger Balm auf die Schläfe reiben. Hast du Migräne, hilft etwas Creme im Nacken. Eine Studie, die Paracetamol mit Tiger Balm und einem Placebo gegen Kopfschmerzen verglichen hat, zeigt, dass Tiger Balm fast genauso gut hilft wie das Medikament und merklich besser als das Placebo.
  • Muskel- und Gelenkschmerzen: Bei einer Zerrung oder einer Verstauchung kann Tiger Balm ebenfalls die Schmerzen lindern. Auch bei Muskelschmerzen ist der Balsam eine gute Erste-Hilfe-Massnahme. Nur bei offenen Wunden darfst du ihn auf keinen Fall verwenden. Campher, das nicht nur in Tiger Balm, sondern auch in anderen Produkten wieVick VapoRub und Bengay enthalten ist, hat sich in Studien als schmerzlindernd erwiesen.
  • Starkes Schwitzen: Wer oft schwitzt, kann Tiger Balm unter den Achseln auftragen. Schon kleinste Mengen des Balsams sollen den Schweissgeruch vertreiben und dafür sorgen, dass du zumindest vorübergehend weniger schwitzt. Der starke Duft von Tiger Balm kann ausserdem helfen, den Geruch zeitweise zu überdecken.

Übrigens kannst du Tiger Balm auch verwenden, um Insekten zu vertreiben: Während Menschen den Geruch der ätherischen Öle als angenehm empfinden, vertreibt er vor allem Mücken. Schon eine Fingerspitze des Tigerbalsams kann reichen.

Mögliche Nebenwirkungen von Tiger Balm

Eine Metastudie aus dem Jahr 2020 stellte fest, dass Tiger Balm Hautirritationen verursachen kann und lediglich bei akutem Druckkopfschmerz eine nachweisbare Wirkung besteht. Achtung: Bei anhaltenden Beschwerden solltest du ärztlichen Rat einholen.

Der Inhaltsstoff Campher birgt zudem einige Risiken und sollte niemals verschluckt werden: Bei Kleinkindern kann verschluckter Campher schon in kleinen Dosen tödlich wirken.

Video: Erkältungsbalsam selber machen

Rot oder Weiss: Die Wirkung von Tiger Balm

Weisser Tiger Balm riecht nach Pfefferminze und Eukalyptus – roter Tiger Balm dagegen nach Zimt und Nelken. Die Wirkung der beiden Salben unterscheidet sich aber nur gering:

  • Weisser Tiger Balm hilft wohl vor allem bei Erkältungen. Das enthaltene Pfefferminzöl befreit die Atemwege, indem es den Schleim von den Bronchien löst und die Nase freimacht. Das Nelkenöl und der Campher wirken desinfizierend und stillen Schmerzen. Ausserdem entspannt Campher die Bronchien. Cajeputöl sorgt für eine gute Durchblutung.
  • Roter Tiger Balm soll bei Muskel- und Gelenkschmerzen helfen. Die enthaltenen Wirkstoffe sind aber weitestgehend identisch, nur die Zusammensetzung ist etwas anders. Der rote Tigerbalsam enthält mehr kühlendes Menthol, was bei Gelenkschmerzen helfen kann. Ihre rote Farbe bekommt die Salbe durch Zimtöl.

Beachte, dass diese Wirkungen dem Tiger Balsam jeweils eher nachgesagt werden und es für wenige Punkte konkrete Beweise gibt. Probiere es am besten für dich selbst aus und finde heraus, was funktioniert.

Tiger Balm selber machen

Tiger Balm gibt es in Drogerien und grösseren Supermärkten, du kannst einen ähnlichen Balsam aber auch selber machen. Dafür benötigst du folgende Zutaten:

  • 15 Gramm Kokosöl (erhältlich bei Avocadostore),
  • 4 Gramm Bienenwachs oder Carnaubawachs
  • 15 Gramm Sonnenblumen- oder Sesamöl,
  • 8 Gramm ätherisches Cajeputöl (erhältlich bei Amazon),
  • 2 Gramm ätherisches Nelkenöl (erhältlich bei Amazon),
  • 5 Gramm ätherisches Pfefferminzöl (erhältlich bei Amazon).

Anleitung:

  1. Lass zuerst Kokosöl, Bienenwachs und Sonnenblumenöl im Wasserbad schmelzen. Sobald alle Zutaten flüssig sind, kannst du sie vom Herd nehmen.
  2. Wiege danach die ätherischen Öle ab und gib sie dazu.
  3. Nun musst du gut rühren, bis sich die Öle vollständig mit dem Wachs vermischt haben.
  4. Fülle anschliessend den Tiger Balm in ein kleines Gefäss ab. Dieses solltest du vorher abkochen, um deinen Tigerbalsam vor Verunreinigungen zu schützen und ihn länger haltbar zu machen.

Wie das geht, erfährst du hier: Gläser sterilisieren: Die besten Methoden mit Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Überarbeitet von Lina Brammertz

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