Ob süss oder salzig, vor allem aber fettige Leckereien: Viele enthalten gehärtete Fette und damit ungesunde Transfettsäuren. Dabei sind Transfette für den Körper sehr bedenklich.

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Was sind Transfettsäuren?

Transfettsäuren gehören zu den ungesättigten Fettsäuren. Natürlicherweise entstehen sie während des Verdauungsvorgangs von Wiederkäuern. Doch auch der chemische Prozess der Fetthärtung bringt Transfettsäuren als Nebenprodukt hervor.

Bei der so genannten Hydrierung werden günstige pflanzliche Öle verfestigt, sodass sie bessere technische Eigenschaften für die Weiterverarbeitung besitzen. Aus der festeren Konsistenz resultieren ein höherer Schmelzpunkt, längere Lagerfähigkeit und ein erhöhter Rauchpunkt. So werden cremige Schokoaufstriche schön streichzart und Zuckerglasuren bleiben in Form.

Auch das Erhitzen von Fetten, beim Frittieren oder Braten, kann zur Bildung von Transfettsäuren führen.

Welche Lebensmittel enthalten Transfette?

Viele industriell hergestellte Lebensmittel enthalten die lang haltbaren und billigen gehärteten Fette. Sie werden häufig zum Frittieren genutzt, zum Beispiel für Chips, Donuts, panierte Speisen oder Pommes. Doch auch Popcorn, Fertigkuchen, Margarine, Wurst, Croissants, Brotaufstriche, Kekse, Milchprodukte und viele Fertiggerichte können gehärtete Fette enthalten.

In Deutschland gibt es weder eine Kennzeichnungspflicht noch allgemein verbindliche Grenzwerte, wie viel Transfette Lebensmittel enthalten dürfen. Lediglich bei Produkten, die unter die Diät-Verordnung fallen, wie Babynahrung, müssen Transfettsäuren deklariert werden.

Kanada, Dänemark und die USA regeln das anders: Dort gelten scharfe Vorgaben, die nicht überschritten werden dürfen. Und Hersteller und Gastronomie haben umgestellt und halten sich daran.

Doch warum sind Transfettsäuren so schlecht für uns?

Transfettsäuren in gehärteten Fetten – gesundheitliche Auswirkungen

Als in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Verfahren der Fetthärtung erfunden wurde, sollte es einen grossen Fortschritt für die Lebensmittelverarbeitung mit sich bringen. Mittlerweile ist klar, dass Transfette keine positiven Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben.

Im Gegenteil: Sie wirken sich negativ auf den Fettstoffwechsel aus und gelten als Mitverursacher für Herz-Kreislauferkrankungen. Bei erhöhter Aufnahme von Transfettsäuren steigt die Konzentration von LDL-Cholesterol, dem "schlechten Cholesterin", im Blut. Dieses kann sich an Gefässwänden ablagern und zu Verengung oder Verstopfung der Arterien führen. Gleichzeitig sinkt der Anteil an HDL-Cholesterol, welches wichtig für die Gefässgesundheit ist. Dieses ist normalerweise in der Lage, bereits abgelagertes Cholesterin zu lösen und es zur Leber zu transportieren.

Die Folgen können fatal sein: Das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts steigt bei regelmässiger und übermässiger Aufnahme von Transfettsäuren deutlich. Ebenso sollen sie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck begünstigen. Aus diesem Grund empfiehlt die Deutschen Gesellschaft für Ernährung, den täglichen Konsum von Transfettsäuren auf ein Prozent der Energieaufnahme zu beschränken.

Transfettsäuren erkennen – gesunde Alternativen

Für Verbraucher ist es in Deutschland schwierig zu erkennen, ob Produkte Transfettsäuren enthalten. Hersteller können Transfette freiwillig kennzeichnen, müssen sie jedoch nicht. Beim Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe sollten Kunden auf die Begriffe "gehärtete" oder "zum Teil gehärtete Fette" achten. Diese geben Aufschluss darüber, dass das Produkt sehr wahrscheinlich Transfettsäuren enthält, aber nicht in welchen Mengen. Bei unverpackten Lebensmitteln, wie Backwaren ist es fast unmöglich, den Gehalt von Transfettsäuren festzustellen.

Am sinnvollsten ist hier, Lebensmittel zu vermeiden, die typischerweise besonders reich an Transfettsäuren sind. Dazu zählen fettige Gebäcke, wie Krapfen, Blätterteig oder Donuts, Brotaufstriche, Fast-Food-Gerichte, Produkte mit Fettglasuren und frittierte Speisen. Am besten solltest du so wenig Fertigprodukte wie möglich konsumieren und viel selbst kochen. Dann weisst du genau, welche Inhaltsstoffe deine Gerichte enthalten. Achte darauf nicht übermässig viel und vor allem das richtige Speiseöl zu verwenden. Wie wäre es zum Beispiel mit einer gesunden Chips-Alternative?

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Überarbeitet von Lena Kirchner

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