Wie hoch beim Ventilator der Stromverbrauch ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Stattdessen variiert der Stromverbrauch je nach individuellem Modell. Hier erfährst du, wie du ihn herausfinden und daraus die Stromkosten berechnen kannst.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

In heissen Sommermonaten greifen viele auf Ventilatoren zurück, um ihre Wohnungen und Büros abzukühlen. Der Ventilator senkt dabei übrigens nicht die Umgebungstemperatur, wie es bei einer Klimaanlage der Fall ist. Stattdessen kühlt er ab, indem er einen Luftstrom erzeugt, der die Feuchtigkeit auf unserer Haut schneller verdunsten lässt.

Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, welchen Stromverbrauch ein Ventilator erzeugt und ob der angenehme Abkühlungseffekt die dabei entstehenden Kosten auch wirklich wert ist.

Ventilator-Stromverbrauch: Auf das Modell kommt es an

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es unterschiedliche Arten von Ventilatoren gibt, die jeweils einen unterschiedlichen Stromverbrauch haben:

  • Tischventilatoren sind klein und mobil und ideal für den Einsatz auf Schreibtischen oder Nachttischen. Sie haben laut Öko-Test eine Leistung von vier bis 40 Watt.
  • Standventilatoren sind grösser als Tischventilatoren, bieten eine stärkere Luftzirkulation und sind meist höhenverstellbar. Die Leistungsaufnahme dieser Ventilatoren liegt zwischen 15 und 70 Watt.
  • Turmventilatoren sind schlank und platzsparend und eine beliebte Wahl für Wohnräume. Sie haben eine Leistung von 45 bis 60 Watt.
  • Deckenventilatoren werden an der Decke montiert und sind besonders effizient in der Luftverteilung. Ihre Watt-Leistung liegt zwischen fünf und 50 Watt.

Auch innerhalb der Kategorien gibt es also bezüglich der Leistungsaufnahme starke Unterschiede. Wie hoch bei einem Ventilator der Stromverbrauch ist, hängt also stark vom individuellen Produkt ab.

Solltest du auf der Suche nach einem sparsamen Ventilator sein, findest du in der folgenden Liste besonders stromsparende Tisch-, Turm- und Standmodelle. Sie haben bei Stiftung Warentest im letzten Test von 2022 mit der Gesamtnote "gut" (die Bestnote in diesem Test) abgeschnitten:

  • Standventilator Midea FS40-16 CR, ab rund 80 Euro, Gesamtnote 2,1 / Stromverbrauch Note 1,4, erhältlich bei Mediamarkt, Euronics oder Amazon
  • Tischventilator Rowenta VU2730, ab rund 70 Euro, Gesamtnote 2,4 / Stromverbrauch Note 2,4, erhältlich bei Mediamarkt, Cyberport oder Amazon
  • Turmventilator Honeywell HYF290E4, ab rund 70 Euro, Gesamtnote 2,3 / Stromverbrauch Note 2,1, erhältlich bei Conrad, Thalia oder Amazon

Die sehr Design-orientierten Ventilatoren der Marke Dyson wurden zuletzt in 2020 von der Stiftung Warentest getestet. Das folgende Testergebnis ist nicht mit den oben gelisteten Modellen aus 2022 vergleichbar, da sich die Testkriterien in der Zwischenzeit geändert haben. Wer gerne ein Dyson-Modell haben möchte, könnte hier jedoch fündig werden, da dieser relativ sparsame Turmventilator immer noch erhältlich ist:

  • Turmventilator Dyson Cool AM07, ab rund 290 Euro, Gesamtnote 2,3 / Stromverbrauch "gut", erhältlich bei Dyson, Otto oder Amazon

Stromverbrauch beim Ventilator: Wattangabe vs. Strommessgerät

Um bei einem Ventilator den Stromverbrauch abzuschätzen, nutzen viele die Wattangabe des Herstellers als Orientierungswert. Diese findest du direkt auf dem Gerät, online oder auf dem Produktdatenblatt. Dieser Wert gibt jedoch nur an, wie viel Energie ein Ventilator in einem Moment höchstens verbrauchen darf. In der Praxis läuft ein Ventilator natürlich nicht durchgehend auf höchster Leistung. Stattdessen schwankt der Wattwert.

So verbraucht das Gerät etwa weniger, wenn du es auf niedrigerer Stufe betreibst. Um tatsächlich herauszufinden, welchen Stromverbrauch dein Ventilator hat, brauchst du deshalb ein Strommessgerät. Solche Geräte bekommst du online oder im Elektronikhandel. Daran kannst du genau ablesen, wie viel Strom ein Ventilator (oder ein anderes elektronisches Gerät) zu einem bestimmten Zeitpunkt verbraucht.

In den Untersuchungen mit einem Strommessgerät von Öko-Test kam etwa heraus, dass ein Standventilator zu keinem Zeitpunkt die angegebene Maximalleistung erreichte – auch dann nicht, wenn er auf höchster Stufe lief.

Ventilator: Stromkosten berechnen

Willst du herausfinden, wie viel dich die Nutzung eines Ventilators über eine bestimmte Zeit kostet, kannst du aus den abgelesenen Werten vom Strommessgerät zunächst den Mittelwert bilden. Alternativ kannst du als Grundlage auch die Wattangabe des Herstellers nutzen. Bedenke jedoch, dass dieser Wert immer nur die mögliche Höchstleistung angibt und vermutlich höher ist als die tatsächliche Watt-Leistung.

Zudem brauchst du für die Berechnungen den aktuellen Strompreis.

  • Angenommen, dieser liegt etwa bei 0,32 Euro pro Kilowattstunde, so würden sich die Kosten, um ein Gerät mit einer Leistung von 10 Watt für 24 Stunden zu betreiben, auf 0,08 Euro belaufen. Dieser Wert ergibt sich aus der Formel: 0,24 kWh×0,32 Euro/kWh=0,0768 Euro.
  • Beträgt die Wattangabe für dein individuelles Gerät nun etwa 50 Watt und lässt du es sechs Stunden lang laufen, so ergibt sich die Formel: 0,08 Euro x 5 x 6 Stunden / 24 Stunden.
  • Aus dieser Formel ergibt sich der Wert 0,096 Euro. Es entstehen demnach für diese sechs Stunden Kosten von etwa 0,10 Euro.

Grundsätzlich kannst du also folgende Formel anwenden, um für einen Ventilator die Kosten des Stromverbrauchs zu berechnen: (Leistung des Ventilators x Betriebsdauer / 1000) x Strompreis

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Neben der Nutzung eines Ventilators gibt es weitere Massnahmen, mit denen du deine Wohnung im Sommer herunterkühlen kannst. Tipps dazu findest du hier: Wohnung kühlen ohne Klimaanlage: wichtige Tipps & Tricks.

Weiterlesen auf Utopia.de:

  © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.