Wenn ein Vogel gegen dein Fenster geflogen ist, solltest du schnell handeln. Wie du dem Tier helfen kannst und worauf du bei der Rettungsaktion achten solltest, liest du hier.
Ein unglücklicher Zusammenstoss mit einem Fenster kann für Vögel gefährlich sein. Laut dem Naturschutzbund (Nabu) verenden jährlich 100 Millionen Tiere an den Folgen des Aufpralls alleine in Deutschland. Wenn du bemerkt hast, dass ein Vogel gegen dein Fenster geflogen ist, solltest du daher schnell reagieren.
Erster Schritt: Vitalzeichen beim Vogel checken
Ist ein Vogel gegen das Fenster geflogen, liegt das Tier meist regungslos auf dem Boden. Laut Ein Herz für Tiere erleiden Vögel bei einem Aufprall oft einen sofort tödlichen Genickbruch. Doch manchmal kann es sein, dass sie "nur" das Bewusstsein verloren haben.
Untersuche das Tier daher auf Vitalzeichen:
- Ist der Puls oder die Atmung zu spüren?
- Ist der Herzschlag hörbar?
- Der Pupillenreflex-Test gibt ebenfalls Aufschluss: Leuchte mit einer Taschenlampe in die Vogelaugen. Ziehen sich die Pupillen zusammen, ist das Tier noch am Leben.
Vogel gegen Fenster geflogen: So hilfst du ihm
Einem Vogel, der gegen ein Fenster geflogen, aber nicht daran verendet ist, kannst du auf folgende Weise helfen:
Bei sichtbaren Verletzungen
- Hat das Tier sichtbare Verletzungen davongetragen, wie ein abstehendes Bein oder einen gebrochenen Flügel, solltest du es laut Catherina Schlüter, Referentin für Vogelschutz beim Nabu, direkt zu einer Wildtierstation bringen: Pflege- und Auffangstationen für Vögel und Wildtiere.
- Wenn du keine in der Nähe hast, solltest du eine tierärztliche Praxis anrufen und fragen, ob du mit dem Vogel dort Hilfe bekommen kannst.
Ohne sichtbare Verletzungen
Ist der Vogel äusserlich unversehrt, bleibt aber benommen oder bewusstlos liegen, braucht er vor allem einen ruhigen und sicheren Platz, wo er vor Fressfeinden geschützt ist und sich erholen kann.
- Versehe eine Box, Kiste oder Schachtel mit Luftlöchern und lege sie mit einem kleinen Handtuch aus.
- Packe den Vogel vorsichtig hinein. Laut Catherina Schlüter besteht übrigens keine Gefahr, dass du dich bei dem Vogel mit Krankheiten anstecken könntest. Du kannst aber Gartenhandschuhe tragen, wenn du möchtest. Du musst auch keine Sorge haben, den Vogel weiter zu verletzen. Das Risiko für ihn sei am höchsten, wenn du nicht eingreifen würdest, so Schlüter.
- Setze den Deckel auf die Kiste und stelle sie an einen geschützten schattigen Ort draussen oder im Winter ins Haus.
- Lass den Vogel ein bis zwei Stunden komplett in Ruhe. In dieser Zeit sollte er sich regeneriert haben, wenn er keine schweren inneren Verletzungen erlitten hat.
- Öffne dann die Kiste: Wenn der Vogel nicht versucht, wegzufliegen, solltest du ihn zu einer Wildtierstation bringen.
Wichtig: Gib dem Vogel während der Regenerationszeit nichts zu Trinken oder Futtern, da er daran ersticken könnte.
Warum fliegen Vögel gegen Fensterscheiben?
Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass Vögel gegen Fensterglas prallen? Das kann mehrere Gründe haben:
- Für die Tiere ist Glas ein unsichtbares Hindernis – sie glauben, hindurchfliegen zu können.
- Die Spiegelungen von Bäumen oder des Himmels an Fensterscheiben können Vögel zusätzlich in die Irre führen.
- In städtischen Gebieten kann die künstliche Beleuchtung von Gebäuden die natürliche Navigation der Vögel beeinträchtigen. Dies führt zu Verwirrung, insbesondere nachts, wenn die Vögel aufgrund des künstlichen Lichts die Orientierung verlieren.
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Fenster vogelsicher machen
Natürlich ist es am besten, wenn ein Vogel gar nicht erst mit einer Fensterscheibe zusammenstösst. Dazu muss für ihn das Fenster als ein Hindernis sichtbar werden. Es gibt eine Reihe von Dingen, die du tun kannst, um Vögel vor der Gefahr eines Aufpralls zu schützen:
- Bringe von aussen Fliegengitter, Schnurvorhänge aus Kordeln, milchige Klebestreifen oder Fensterfarben an.
- Innen bietet es sich an, die Fenster mithilfe von hellen Gardinen, Jalousien, Rollos oder Lamellenvorhängen sichtbar zu machen.
Mehr Tipps und die genauen Abstände findest du hier:
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