Die alkalische Hydrolyse ist eine nachhaltige Bestattungsmethode. Wir erklären dir, wie sie funktioniert und wieso sie umweltfreundlicher ist als herkömmliche Bestattungen.

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Die wenigsten machen sich gerne Gedanken darüber, was nach ihrem Tod mit ihnen geschehen soll. Trotzdem ist es ein wichtiges Thema, mit dem du dich auseinandersetzen solltest. In Deutschland sind die häufigsten Formen der Bestattung die Feuer- oder Erdbestattung. Eine weitere Methode, die alkalische Hydrolyse oder auch Wassereinäscherung, verspricht mehr Nachhaltigkeit. So funktioniert sie.

Umweltauswirkungen von traditionellen Bestattungen

Die klassischen Formen der Bestattung sind die Feuerbestattung und die Erdbestattung. Bei der Feuerbestattung wird der oder die Verstorbene in einem Sarg im Krematorium eingeäschert und dann in einer Urne beigesetzt. Bei der Erdbestattung wird der Sarg mit dem Leichnam direkt in einem Grab beerdigt.

Zwar können Erdbestattungen Vorteile für den Boden haben. Jedoch können laut Euronews auch Chemikalien, die bei der Einbalsamierung der Verstorbenen verwendet werden, in die Erde oder umliegende Gewässer gelangen und diese verschmutzen.

Die Asche bei Feuerbestattungen kann zwar ebenfalls eine düngende Wirkung haben, aber auch Schadstoffe an den Boden abgeben. Ein weiteres Problem ist das Amalgam in Zahnfüllungen, da bei der Verbrennung Quecksilber freigesetzt wird. Ausserdem sorgt eine Einäscherung für eine Menge Kohlenstoffemissionen. Laut Euronews sind es bei einer einzelnen Feuerbestattung 245 Kilogramm.

Alkalische Hydrolyse: So funktioniert die Wassereinäscherung

Bei der alkalischen Hydrolyse, auch Lavation, Aquamation oder Resomation genannt, wird mit einer speziellen Technik vorgegangen:

  • Dafür kommt der Leichnam in einen Stahlbehälter, wo er mit Wasser und einer alkalischen Lösung besprüht wird.
  • Der Behälter wird erhitzt, sodass sich der Körper in seine einzelnen Bestandteile, also Aminosäuren, Peptide, Zucker und Salze, zersetzt. Am Ende bleibt nur das Skelett übrig.
  • Das gesamte Gewebe wird laut BBC während des Prozesses in der Flüssigkeit aufgelöst, welche anschliessend abgeleitet wird. Es verbleibt keine menschliche DNA oder andere Überreste darin.
  • Die Knochen zerfallen beim Prozess und werden im Anschluss getrocknet. Das Pulver wird anschliessend in eine Urne gefüllt und den Hinterbliebenen übergeben.

Im Grunde ist es derselbe natürliche Prozess, der auch nach einer Erdbestattung stattfindet. Der Zersetzungsprozess bei der alkalischen Hydrolyse geht jedoch viel schneller, weil hier die Idealbedingungen dafür bestehen.

Vor- und Nachteile der alkalischen Hydrolyse

Die Wassereinäscherung bietet einige Vorteile für die Umwelt:

  • Sie ist deutlich umweltfreundlicher als andere Bestattungsmöglichkeiten. Es wird im Vergleich zur Feuerbestattung viel Energie gespart und es entstehen keine Emissionen nach aussen.
  • Eine Bestattung mit der Methode der alkalischen Hydrolyse braucht nicht so viel Platz wie eine Erdbestattung.
  • Ausserdem neutralisiert sie alle Rückstände, die sich im Körper befinden, zum Beispiel wenn die verstorbene Person mit einer Chemotherapie behandelt wurde, weshalb keine Schadstoffe an die Umwelt abgegeben werden.

Nachteile der alkalischen Hydrolyse sind:

  • Der Zeitaufwand: Während eine Feuerbestattung ein bis drei Stunden dauert, braucht die Hydrolyse deutlich länger. Der Prozess kann bis zu 16 Stunden in Anspruch nehmen.
  • Die Frage der Ethik: Laut BBC ist die Wassereinäscherung sehr umstritten. Für viele Angehörige fühlt es sich falsch an, dass die Flüssigkeit, in der die oder der Verstorbene aufgelöst wurde, sozusagen im Abfluss landet. Die katholische Kirche akzeptiert diese Art der Bestattung nicht, weil sie als respektlos empfunden wird.

Wo wird die alkalische Hydrolyse durchgeführt?

In den USA, Kanada sowie Südafrika wird die Dienstleistung der Wassereinäscherung bereits angeboten. Im Vereinigten Königreich ist die alkalische Hydrolyse ebenfalls erlaubt. 2023 kündigte ein Unternehmen an, die Bestattungsmethode anzubieten, und auch in Irland soll 2024 die erste Anlage eröffnet werden.

In Belgien und den Niederlanden soll die Wassereinäscherung ebenfalls eingeführt werden, dort stellen sich aber noch rechtliche Hürden in den Weg.

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Auch bei uns in Deutschland wird die alkalische Hydrolyse bisher noch nicht durchgeführt, da diese Bestattungsmethode nicht im Bestattungsgesetz verankert ist. Jedoch versucht ein Unternehmen, die entsprechenden Genehmigungen zu bekommen, damit auch hierzulande die alternative Bestattungsform angeboten werden kann.

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