Du würdest deinen Weihnachtsbaum am liebsten selber schlagen? Wir verraten dir, wo das legal möglich ist und ob eine selbstgefällte Tanne wirklich nachhaltiger ist.
Aus den meisten deutschen Wohnzimmern ist ein Weihnachtsbaum am Heiligabend nicht wegzudenken. Viele Menschen sind mit der Auswahl bei Händler:innen nicht zufrieden oder legen Wert auf einen Baum aus nachhaltigem Anbau. Der Gedanke, einen Weihnachtsbaum selbst zu schlagen, liegt nahe.
Dabei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten. Fällst du einen Baum ohne Genehmigung, droht ein hohes Bussgeld. Und auch die Natur sollte bei dem Unterfangen nicht zu Schaden kommen. Denn allein in Deutschland umfasst das Anbaugebiet für Weihnachtsbäume über 30.000 Hektar. Nach Weihnachten ist die Fläche dann kahl gerodet und lebensfeindlich für viele Arten.
Hier erfährst du, wie es auch nachhaltiger geht.
Rechtliches zum selbstgefällten Weihnachtsbaum
Folgendes solltest du unbedingt beachten, bevor du einen Weihnachtsbaum selber schlägst:
- Es ist strafbar, ohne Genehmigung einen Baum zu fällen – selbst wenn er auf deinem eigenen Grundstück steht. Auch für Bäume auf einem fremden Privatgrundstück müssen du und der oder die Besitzer:in erst eine Genehmigung einholen.
- Illegale Baumrodung wird schwer geahndet. Wenn du einen Baum auf einem öffentlichen Grundstück – wie zum Beispiel in einem Wald – fällst, können Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro auf dich zukommen.
Die einzige legale Möglichkeit, Weihnachtsbäume selber zu schlagen, gibt es bei ausgewählten Weihnachtsbaumhändler:innen. Dort kannst du den Baum unter Anleitung selber fällen oder ihn aussuchen und von Fachpersonal schlagen lassen. Wenn du im Internet recherchierst, findest du entsprechende Händler:innen in deiner Nähe.
Weihnachtsbaum selber schlagen: Auf Nachhaltigkeit achten
Wenn du den Baum bei Händler:innen fällst, hat das den folgenden Vorteil: Du kannst dir im Vorhinein einen Überblick darüber verschaffen, wie die Tannen angebaut werden. Das solltest du beachten, bevor du den Weihnachtsbaum selber schlägst:
- Viele Tannen werden in Monokulturen gezüchtet und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Der Umwelt zuliebe solltest du diese Händler:innen vermeiden.
- Nachhaltiger ist es, einen Weihnachtsbaum aus ökologischer Waldwirtschaft zu beziehen. Was sie ausmacht, erfährst du hier: Nachhaltige Forstwirtschaft: Das steckt dahinter
- Auch Bäume mit Naturland-Siegel, FSC-Siegel und PEFC-Siegel sind besonders empfehlenswert.
Tipp: Achte am besten darauf, dass der Baum aus einer Mischkultur stammt. Diese sind als Ökosystem Wald natürlicher und bieten so mehr Lebensraum und Biodiversität.
Alternativen zum Weihnachtsbaum: Brauchst du wirklich eine echte Tanne?
Zwar bringen (selbst geschlagene) Weihnachtsbäume Freude in die Wohnzimmer und sind ein wichtiges Symbol der Weihnachtszeit. Aus ökologischer Sicht sind sie jedoch bedenklich. Gefällte Weihnachtsbäume können nur ein einziges Mal verwendet werden und auch nur für wenige Wochen im Jahr. Danach werden sie verbrannt oder landen auf dem Kompost.
Da viele Menschen zur gleichen Zeit einen Baum benötigen, werden ganze Waldstücke kurz vor Weihnachten abgeholzt. Um das zu verhindern, kannst du dir überlegen, ob es nicht eine Alternative gibt, mit der du Festlichkeit zu dir nach Hause holen kannst – und das ganz nachhaltig:
- Baum im Topf: Ziehe einen kleinen Weihnachtsbaum im Topf. Dieser lebt mit der richtigen Pflege viele Jahre und kann so für jedes Weihnachtsfest erneut geschmückt werden.
- Baum mieten: In einigen Orten kann man mittlerweile einen Weihnachtsbaum mieten. Das ist eine gute Möglichkeit, einem Baum ein langes Leben zu schenken und Abholzung zu vermeiden.
- Baum-Alternativen: Vielleicht muss es ja auch gar kein Baum sein? Ob selbst geschlagen oder gekauft: Am nachhaltigsten ist es, auf einen gefällten Baum zu verzichten. Dekoriere stattdessen mit Lichtern, Kerzen und einigen gesammelten Zweigen von Tanne, Fichte und Mistelzweigen, die du im Wald am Boden findest.
Tipp: Lies mehr zu Alternativen zum Weihnachtsbaum: Bio, öko, gemietet & aus der Region
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Überarbeitet von Lina Brammertz © UTOPIA
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