Es gibt viele Zeckenmittel für Hunde. Erfahre hier, mit welchen natürlichen Mitteln du deinen Hund vor Zecken schützen kannst – und wo Zecken überhaupt zu finden sind.
Hunde lieben es im hohen Gras zu schnüffeln oder sich sogar darin zu wälzen. Als Hundebesitzer:in betrachtet man das Spektakel oft mit Sorgen, da sich dort oft Insekten und besonders Zecken verstecken. Neben regelmässiger Zeckensuche an deinem Hund, lohnt es sich in ein Zeckenmittel zu investieren. Hier erfährst du, welche verschiedenen natürlichen Mittel es gibt, um deinen Hund zu schützen.
Vier Fakten über Zecken bei Hunden, die du wissen solltest
- Zecken können Krankheiten übertragen, vor allem Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Diese können nicht nur für dich, sondern auch für deinen Hund gefährlich werden.
- Die Zeckenzeit geht ungefähr von Februar bis Ende Oktober.
- Eine erhöhte Gefahr von Zecken geht im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz sowie im Wald und in Stadtparks aus. Aber auch im eigenen Garten können sich Zecken befinden.
- Zecken finden sich überall in Deutschland. Besonders hoch ist die Gefahr im Süden Deutschlands. Sogenannte FSME-Risikogebiete befinden sich vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und in Teilen von Thüringen sowie Sachsen.
Wir zeigen dir im Folgenden die besten Zeckenmittel für Hunde.
Diese natürlichen Zeckenmittel gibt es für Hunde
Es gibt viele natürliche Möglichkeiten, deinen Hund vor Zecken zu schützen.
1. Kokosöl
Kokosöl ist ein Pflanzenfett und wird aus der Kokosnuss gewonnen. Geruch und Geschmack von Kokosöl sind bei den meisten Hunden sehr beliebt. Die darin enthaltene Laurinsäure wirkt auf Zecken abschreckend. So gehst du vor:
- Reibe das Fell deines Hundes hinter den Ohren, am Nacken und an den Innenseiten der Beine vor dem Spaziergang ein.
- Zusätzlich kannst du Kokosöl auch als Futterzusatz verwenden. Mische deinem Hund täglich einen Teelöffel Kokosöl unter das Futter.
- Ausserdem kannst du deinem Hund zwischendurch eine Fingerspitze Kokosöl als kleine Belohnung anbieten. Neben dem Schutz gegen Zecken pflegt Kokosöl auch das Fell deines Vierbeiners.
Hinweis: Das Hundefell wird stellenweise fettig aussehen. Die Wirksamkeit von Kokosöl gegen Zecken hält nicht unbegrenzt an. Behandle deinen Hund daher jeden Tag vor dem Spaziergang mit Kokosöl – vor allem, wenn er gerne im Wasser ist.
Achte beim Kauf von Kokosöl darauf, dass es aus kontrolliert biologischem Anbau kommt. Zudem enthält schonend behandeltes und kaltgepresstes Kokosöl am meisten Laurinsäure. Hochwertiges Kokosöl gibt es in Bioläden und Reformhäusern, aber auch in Drogeriemärkten und in Onlineshops wie Avocadostore.
2. Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl wird aus den kleinen schwarzen Samen des Schwarzkümmels gewonnen. Auch Schwarzkümmelöl wirkt abschreckend auf Zecken und bietet sich als natürliches Zeckenmittel für Hunde an. Das liegt zum einen an den enthaltenen ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure und zum anderen an den enthaltenen ätherischen Ölen und ihrem Geruch. Wenige Tropfen auf das Futter, in das Trinkwasser oder auf ein Leckerli genügen.
Hinweis: Wende Schwarzkümmelöl nicht bei tragenden Hündinnen oder Hunden mit einer Lebererkrankung an. Ätherische Öle können bei Hunden Allergien auslösen. Kläre deshalb im Vorfeld tierärztlich ab, ob du es anwenden kannst. Achte beim Kauf von Schwarzkümmelöl darauf, dass es kaltgepresst ist und aus kontrolliert biologischem Anbau kommt. Hochwertiges Schwarzkümmelöl findest du ebenfalls in Bioläden, Reformhäusern oder online zum Beispiel im Avocadostore.
3. Bernsteinkette
Die Wirkung von Bernsteinketten als natürliches Mittel gegen Zecken steht häufig in der Diskussion, denn sie ist wissenschaftlich nicht belegt. Bernsteinketten werden aus rohem Bernstein – einem Stein aus fossilem Harz – hergestellt. Es gibt zwei Theorien zur Wirkung von Bernsteinketten gegen Zecken:
1. Durch die Reibung der Kette am Hundefell soll sich dieses elektrostatisch aufladen. Zecken sollen diese elektrische Aufladung wahrnehmen und den Hund meiden.
2. Der Geruch der Steine soll abschreckend auf Zecken wirken. Generell sollen Bernsteinketten bei kleinen Hunden besser wirken als bei grossen.
Hinweis: Bernsteinketten können beim Hundespiel kaputtgehen. Der Hund kann sich verletzen oder Bestandteile verschlucken.
4. Knoblauch
Einige Hundebesitzer:innen greifen zu Knoblauch als natürliches Zeckenmittel. Aber Vorsicht: Knoblauch gehört zur Gattung des Lauchs. Knoblauch, Zwiebeln und andere Lauchgewächse sind in hoher Konzentration giftig für den Hund. Nimmt ein Hund über längere Zeit zu viel Knoblauch auf, kann das schlimmstenfalls zu Blutarmut führen.
Allgemeiner Hinweis:
Kläre im Zweifel tierärztlich ab, welcher Zeckenschutz sich für deinen Hund eignet. Das ist besonders wichtig, wenn du in einem Zecken-Risikogebiet lebst.
Zeckenzeit: Das solltest du beim Gassigehen beachten
1. Meide hohes Gras
Zecken lauern vor allem im hohen Gras und im Unterholz. Achte vor allem in der Zeckenzeit von Februar bis Oktober darauf, dass dein Hund bei Spaziergängen nicht ins hohe Gras geht.
2. Suche deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich nach Zecken ab
Lass dir Zeit, wenn du deinen Hund nach Zecken absuchst. Das gilt vor allem bei Hunden mit dunkler Fellfarbe. Achte bei deiner Suche besonders auf Ohren, Nacken und Pfoten. Zudem bevorzugen Zecken Körperstellen, die mit weniger Fell bedeckt sind, wie die Innenseiten der Vorder- und Hinterbeine. Wenn du deinen Hund regelmässig und gründlich absuchst, erwischst du häufig wandernde Zecken, die noch auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle sind.
Was tun bei einem Zeckenstich beim Hund?
- Entferne die Zecke nach einem Zeckenstich möglichst schnell. Falls du dich unsicher fühlst oder die Zecke an einer schwer zu erreichenden Stelle sticht, solltest du tierärztliche Hilfe einholen.
- Nutze ein passendes Werkzeug, um die Zecke zu entfernen.
- Greife die Zecke möglichst am Stechapparat, das heisst am Kopf. Quetsche den Hinterleib der Zecke nicht und ziehe die Zecke mit gleichmässigem Zug heraus.
- Desinfiziere die betroffene Hautstelle.
- Nimm die Zecke mit zum:zur Tierärzt:in, wenn du befürchtest, dass dein Hund angesteckt wurde.
- Andernfalls: Entsorge die Zecke. Um alle Ansteckungsgefahr zu vermeiden, kannst du die Zecke in hochprozentigen Alkohol oder Desinfektionsmittel tauchen oder sie verbrennen. Eine andere Möglichkeit: Klappe die Zecke in ein gefaltetes Papier ein und zerdrücke sie mit einem schweren Gegenstand.
- Was du nicht tun solltest: Spüle die Zecke nicht die Toilette hinunter: Zecken sind extrem widerstandsfähig und können längere Zeit im Wasser überleben. Zerdrücke die Zecke nicht mit den Fingern. Vermeide den Kontakt mit den Körperflüssigkeiten der Zecke.
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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