Zitrusfrüchte sind beliebte Obstsorten, sie schmecken frisch und sind zudem gesund. Was du über Zitrone, Orange, Mandarine, Grapefruit & Co. wissen solltest, erfährst du hier.
Zitrusfrüchte zählen nicht nur zu den ältesten Obstsorten der Welt, sondern auch zu den am häufigsten angebauten, so das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Auch in Deutschland sind Orangen, Zitronen und Mandarinen beliebt: Im Wirtschaftsjahr 2021/22 betrug der Verbrauch pro Kopf 31 Kilogramm. Kein Wunder, sind Zitrusfrüchte doch erfrischend im Geschmack, vielseitig verwendbar und gesund – aber nachhaltig sind sie nicht immer.
Was sind Zitrusfrüchte überhaupt?
Historisch erfreuten sich die Menschen zuerst nur am Duft und dem Aussehen der Zitruspflanzen und -früchte. Erst im 17. Jahrhundert wurden die ersten essbaren Zitrusfrüchte gezüchtet. Zitrusfrüchte wachsen an immergrünen Bäumen oder grossen Sträuchern, die laut Planet Wissen bis zu zehn Meter hoch werden können. Die Blüten der Zitruspflanzen sind meist weiss, die reifen Früchte kommen in den Farben Grün, Gelb oder Orange vor. Die Grösse und Form der Früchte variiert ebenso je nach Sorte.
Übrigens: Zitrusfrüchte gehören zu den Rautengewächsen und sind biologisch gesehen eine Sonderform von Beeren (Endokarpbeeren).
Zitrusfrüchte sind mit einer Wachsschicht umhüllt, die sie vor dem Austrocknen schützt. Die Schale darunter besteht aus zwei Schichten, erklärt Planet Wissen: Eine gelbliche bis orangefarbene und eine weissliche Gewebsschicht. Die äussere Schicht (Exokarp) enthält ätherische Öle. Diese geben den Früchten und auch den Blättern ihren typisch intensiven Geruch. Die weissliche Schicht (Mesokarp) enthält Pektin, einen Stoff, der als pflanzliches Geliermittel eingesetzt wird. Das Fruchtfleisch im Inneren ist in Spalten gegliedert und von dünnen Häutchen ummantelt. In diesen Fruchtfächern befinden sich Saftschläuche und Samen.
So gesund sind Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte sind wahre Vitamin C-Bomben. Vitamin C hilft unter anderem, das Immunsystem zu stärken und den Stoffwechsel anzuregen. Orangen enthalten beispielsweise rund 50 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Frucht. Als Richtwert: Den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C legt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung auf 95 bis 110 Milligramm fest. Weitere Vitamine und Mineralstoffe wie Folsäure, Kalium, Calcium oder Magnesium sind ebenso in Zitrusfrüchten zu finden, wenn auch in geringen Mengen.
Laut Planet Wissen solltest du die weisse Gewebeschicht nicht ganz entfernen, wenn du Zitrusfrüchte isst. Denn genau unter der Schale befinden sich auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, die laut Studien das Risiko für einige Krebsarten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken könnten.
Achtung: Die Bitterstoffe, die in Grapefruits und Pampelmusen enthalten sind, können Wechselwirkungen mit Medikamenten verursachen, wie die Apotheken Umschau berichtet. Und die AOK weist daraufhin, dass die in Zitrusfrüchten enthaltene Säure bei häufigem Verzehr den Zahnschmelz angreifen kann.
Wichtige Sorten von Zitrusfrüchten
Weltweit soll es etwa 1.600 Arten von Zitrusfrüchten geben. Eine von der UN-Wirtschaftskommission UNECE erstellte Referenzliste für Zitrussorten (mit Ergänzungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) gibt einen Überblick über zahlreiche Sorten im Handel. Der Geschmack reicht von bitter über süss bis sauer. Es gibt unterschiedliche Arten der Einteilung von Zitrusfrüchten. Eine stammt laut dem BZfE vom US-amerikanischen Zitrusexperten Walter Tennyson Swingle:
- Kumquats: Kumquats sind kleine, orangefarbene Früchte. Sie schmecken süss-säuerlich und sind mitsamt der Schale essbar.
- Limetten: Limetten sind grüne, runde Früchte. Sie schmecken säuerlich. Häufig ist Limettensaft Bestandteil von Mischgetränken.
- Mandarinen: Mandarinen gelten als das Winterobst schlechthin. Sie schmecken süss und frisch. Zu der Familie der Mandarinen gehören Clementinen und Satsumas. Mandarinen haben viele Kerne, Clementinen nahezu keine.
- Orangen: Orangen sind gross, rund und – wie der Name sagt – orange. Sie sind äusserst saftig und süss. Beliebt ist der daraus gepresste Orangensaft. In Norddeutschland ist die Bezeichnung Apfelsine verbreitet. Ebenso zählen die Sorten Bitterorange oder Bergamotte dazu. Letztere ist sehr sauer und wird kaum gegessen, sondern eher als Duftstoff eingesetzt.
- Pampelmusen: Pampelmusen sind grosse, meist birnenförmige bis rundliche Früchte. Zu dieser Sorte zählen Pampelmusen, Grapefruits und Pomelos, die alle leicht bitter schmecken. Die Pampelmuse gilt übrigens als Urform vieler Zitrusfrüchte: Aus Pampelmuse und Mandarine entstand die Orange, aus Pampelmuse und Orange wiederum die Grapefruit.
- Zitronen: Zitronen sind vielfältig einsetzbar und verfeinern zahlreiche Gerichte und Getränke. Sie schmecken erfrischend säuerlich.
- Zitronatzitrone: Diese Sorte gilt als erste Zitruspflanze, die nach Europa gebracht wurde. Sie schmeckt eher bitter und ist reich an Duftstoffen. Wenn verwendet, wird zumeist die mittlere Schalenschicht (Mesokarp) zum Aromatisieren von Gerichten genutzt.
So kannst du Zitrusfrüchte verwenden
Zitrusfrüchte kannst du vielfältig verwenden. Zumeist werden sie roh verzehrt. Du kannst sowohl den Saft als auch die Schale nutzen. Achte hier unbedingt auf Bio-Qualität aufgrund der Pestizidbelastung. Einige Verwendungsformen sind:
- Schalenabrieb zum Verfeinern von Kuchen und Gebäck
- Saft als Zugabe in Wasser oder Cocktails
- Saft als Verfeinerung von Gerichten wie Suppen, Kuchen, Sossen, Reis oder Gemüse
- Pektin als Geliermittel
- Schalen und Saft als Reiniger: Halbierte Zitrusfrucht zum Entfernen von Kalk und Schmutz wie zum Beispiel Reinigen von Edelstahltöpfen. Am besten machst du das mit einer schon ausgepressten Fruchthälfte, sodass du nicht unnötig Lebensmittel verschwendest.
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Zitrusfrüchte und Nachhaltigkeit
Was gibt es über den Anbau von Zitrusfrüchten zu wissen?
- Anbaugebiete: Die meisten Zitrusfrüchte gedeihen im subtropischen Klima und werden laut dem Bundeszentrum für Ernährung daher in Ländern wie Spanien, Italien, Türkei, Marokko, aber auch Brasilien, Florida, Kalifornien und Kuba angebaut. Zitronen kommen dabei überwiegend aus Spanien und Italien, Mandarinen aus Spanien, Marokko, Italien oder Israel. Grapefruits stammen meist aus den USA und Israel, Orangen aus Spanien und der Türkei. Die weltweiten Anbaugebiete werden als "Zitrusgürtel" bezeichnet.
- Anbaubedingungen: Das BFZE berichtet, dass die Zitrusernte überwiegend per Hand stattfindet, da auf diese Weise die Bäume und Früchte nicht verletzt werden. Anschliessend werden die Früchte meist maschinell weiterverarbeitet und für den Export vorbereitet. Der Wasserverbrauch beim Anbau von Zitrusfrüchten fällt hoch aus, wie zum Beispiel eine Studie zu einer Region im Iran und die globale Studie des Water-Footprint-Netzwerks zeigen.
- Pestizidbelastung: Zitrusfrüchte aus konventionellem, also nicht-biologischem Anbau werden häufig mit synthetischen Pestiziden bearbeitet. Die Pestizide sind dann nicht nur auf, sondern sogar in der Schale enthalten, wie das BFZE schreibt. Beim Schälen können sie dann leicht an das Fruchtfleisch gelangen und werden mitgegessen.
Was gilt es also zu beachten?
- Bio-Qualität: Kaufe Zitrusfrüchte am besten aus biologischem Anbau, der von Siegeln wie Demeter, Naturland oder Bioland ausgewiesen wird. In der ökologischen Landwirtschaft kommen keine Kunstdünger und chemisch-synthetische Pestizide zum Einsatz.
- Waschen: Wenn du keine Bio-Zitrusfrucht gekauft hast, solltest du diese vor dem Verzehr gründlich waschen, am besten mit heissem Wasser. Wasche nach dem Schälen auch deine Hände mit Seife. Wenn du die Schale verwendest, solltest du auch unbehandelte Früchte vor dem Verzehr waschen.
- Lagerung: Achte bei Zitrusfrüchten auf die richtige Lagerung. Da sie wasserhaltig sind, kann sich schnell Schimmel bilden und verbreiten. Vermeide zum Beispiel bereits beim Einkaufen, dass sie in der Einkaufstasche gequetscht werden und so Druckstellen entstehen.
- Eigener Anbau: Zum Teil lassen sich Zitrusfrüchte im eigenen Garten anbauen. Die Pflanzen solltest du aber unbedingt vor Kälte schützen. Lies mehr dazu in unseren Artikel, zum Beispiel in Zitronenbaum überwintern: Das ideale Winterquartier.
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Überarbeitet von Annika Reketat © UTOPIA
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