Möchtest du Zuckerschoten pflanzen, musst du nur wenige Hinweise beachten: Die Hülsenfrüchte brauchen eine Rankhilfe und die richtigen Nachbarn – dann klappt es auch mit einer reichen Ernte.

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Die Zuckerschote oder Zuckererbse gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Bekannt ist sie auch unter den Namen Knackerbse, Kiefelerbse oder Mange-tout. Der französische Name Mange-tout bedeutet "iss alles” und ist darauf zurückzuführen, dass bei der Zuckererbse auch die Schote essbar ist. Die Früchte der Zuckererbse haben keine Pergamentschicht in der Hülse und sind dadurch besonders zart.

Die Zuckererbse ist eine genügsame Pflanze, die reichlich Früchte trägt. Es ist deshalb nicht schwierig, die beliebten Zuckerschoten zu pflanzen. Sie wachsen im Gemüsegarten, aber du kannst sie auch im Topf oder sogar im Balkonkasten anbauen.

Zuckerschoten pflanzen: Das solltest du wissen

Zuckerschoten sind einjährige krautige Pflanzen. Aus einem Haupttrieb wachsen mehrere Seitentriebe mit gefiederten runden Blättern. Zuckererbsen bilden Ranken aus, mit denen sie sich gegenseitig oder an einer Rankhilfe festhalten.

Je nach Sorte wachsen Zuckerschoten zwischen 50 und 150 Zentimeter hoch. Ab Mai zeigen sich weisse Blüten, aus denen die fünf bis sieben Zentimeter langen Hülsen wachsen. In jeder Schote befinden sich vier bis zehn Samenkörner. Wie alle Leguminosen gehen auch die Zuckererbsen mit den Knöllchenbakterien eine Symbiose ein. Knöllchenbakterien binden den Stickstoff aus der Luft und versorgen die Zuckerschoten-Pflanzen mit dem wertvollen Nährstoff.

Zuckerschoten eignen sich gut als Vorkultur. Meist kannst du die ersten Zuckerschoten bereits drei Monate nach der Aussaat ernten. Je häufiger du die zarten Schoten erntest, desto mehr Früchte tragen die Pflanzen.

Zuckerschoten sind Schwachzehrer und versorgen den Boden durch die Knöllchenbakterien mit Stickstoff. Du kannst sie sehr gut in Mischkultur mit anderen Gemüsearten anbauen, die viele Nährstoffe brauchen. Die Zuckerschoten gedeihen gut zusammen mit:

Andere Hülsenfrüchte und Nachtschattengewächse solltest du jedoch nicht zusammen mit Zuckerschoten pflanzen. Auch solltest du nach dem Anbau der Zuckererbse eine mindestens vierjährige Pause einhalten und in dieser Zeit anderes Gemüse im Beet anbauen.

Zuckerschoten pflanzen: Standort und Boden

Zuckerschoten bevorzugen einen luftigen und sonnigen Standort. Der Boden sollte reich an Humus, locker und gleichmässig feucht sein. Auf schweren und zu Staunässe neigenden Böden ist es oft schwierig, Zuckerschoten zu pflanzen. Häufig verfault das Saatgut in der nassen Erde, statt zu keimen.

Nicht nur im Gemüsegarten kannst du Zuckerschoten pflanzen, sondern auch in einem Hochbeet. Wichtig ist, dass du im Hochbeet ebenfalls eine Rankhilfe anbietest. Das kann beispielsweise ein Jägerzaun aus Bambus-Stöcken sein (Foto).

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Zuckerschoten pflanzen: Auch im Kübel möglich

Falls du keinen eigenen Gemüsegarten, aber eine Terrasse hast, kannst du trotzdem Zuckerschoten pflanzen. Ein grosser Pflanzkübel eignet sich sehr gut dazu. Mit Drahtzaunresten kannst du eine einfache Rankhilfe für die Zuckerschoten selber bauen. Die Zuckererbsen können sich mit ihren Ranken gut an dieser Rankhilfe festhalten und wachsen stabil in die Höhe.

Aber selbst wenn du nur einen kleinen Balkongarten besitzt, musst du nicht darauf verzichten, Zuckerschoten zu pflanzen. Da sie einen sehr geringen Nährstoffbedarf haben, gedeihen sie sogar im Balkonkasten. Allerdings ist der Ertrag deutlich geringer als im Garten.

So säst du Zuckerschoten aus

Der richtige Zeitpunkt, um Zuckerschoten zu säen, ist Ende April. Idealerweise liegt die Bodentemperatur bei fünf bis acht Grad Celsius. Tipp: Damit die Zuckerschoten-Samen möglichst schnell keimen, lege sie vor der Aussaat für 24 Stunden in zimmerwarmes Wasser und lasse sie quellen.

  • Zuckerschoten wachsen in Reihen. Die einzelnen Reihen sollten einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern haben.
  • Innerhalb der Reihe solltest du die Samen in Abständen von rund fünf Zentimetern setzen.
  • Die Keimblätter der Erbse entfalten sich unter der Erdoberfläche. Deshalb sollten die Samen etwa fünf bis acht Zentimeter tief in die Erde kommen.
  • Giesse die frische Saat gründlich an.

Bis die Samen der Zuckerschoten keimen, halte den Boden immer gut feucht. Allerdings darf sich keine Staunässe bilden, da die Samen sonst zu faulen beginnen.

Zuckerschoten sind anfällig für Mehltau. Die beste Waffe dagegen ist ein leichter Luftzug – daher ist es wichtig, den Reihenabstand einzuhalten. Suche dir keinesfalls eine windgeschützte Stelle aus, um Zuckerschoten zu pflanzen.

Zuckerschoten pflanzen: Pflege und Ernte

Nach dem Pflanzen der Zuckerschoten solltest du folgende Punkte beachten:

Pflege von Zuckerschoten

Halte den Boden locker und frei von Unkraut, sobald die Samen aufgegangen sind. Wenn die Pflänzchen rund 15 Zentimeter hoch sind, solltest du sie leicht anhäufeln. Schichte dazu etwas zusätzliche Erde rund um die Stiele auf und häufle sie zu einem kleinen Berg an. Dadurch bilden die Zuckerschoten-Pflanzen mehr Seitenwurzeln als üblich und können so mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Du musst die Zuckerschoten nur bei Trockenheit giessen.

Rankgitter

Die meisten Zuckerschoten-Pflanzen erreichen eine Höhe zwischen 50 und 100 Zentimetern und brauchen daher ein standfestes Rankgitter. Dazu eignen sich Drahtzäune, Bambus-Stöcke, Haselruten oder eine Baustahlmatte. Das Rankgitter sollte in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sein, damit die Erbsen auf beiden Seiten genügend Licht bekommen.

Zuckerschoten düngen

Zuckerschoten sind Schwachzehrer und brauchen im Gemüsegarten üblicherweise keinen Dünger. Dazu tragen auch die Knöllchenbakterien bei, die den Luftstickstoff für die Zuckerschoten-Pflanzen aufbereiten.

Anders sieht es aus, wenn du Zuckerschoten im Kübel oder im Balkonkasten ziehst. Da nur eine geringe Menge Erde zur Verfügung steht, ist das Angebot an Nährstoffen begrenzt. Streue ein Mal pro Monat einige Handvoll Kompost in den Topf. Über das Giesswasser dringen die Nährstoffe in die Erde ein.

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Ernte

Von der Aussaat bis zur Reife dauert es nur rund drei Monate. Ernte die Zuckerschoten, wenn die Hülsen zart, frischgrün und durchscheinend und die Erbsen noch klein sind. Das ist meist bereits im Juni der Fall.

Wenn du die Zuckerschoten regelmässig erntest, regst du damit die neue Blütenbildung an. Dadurch entstehen regelmässig neue Zuckerschoten und du hast eine reiche Ernte.

Zuckerschoten schmecken leicht süsslich, da sie mehr Zucker und weniger Stärke als andere Erbsenarten ausbilden. Daher kommt auch der Name Zuckererbse. Verkoche die Zuckerschoten rasch nach der Ernte, da sich der Zucker bei längerer Lagerung allmählich in Stärke umwandelt.

Zuckerschoten in der Küche

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Zuckerschoten schmecken gut in Sommersalaten, aber auch in asiatischen Gerichten. Füge sie zum Beispiel leckeren Gemüsepfannen wie Nasi Goreng oder Bami Goreng hinzu. Auch für einen Glasnudelsalat oder Asia-Salat eignen sie sich gut als knackige Zutat.

Überarbeitet von Philipp Multhaupt  © UTOPIA