Menschen, die es betrifft, bangen bei jeder Zug- oder Busfahrt darum, anderen ist es dagegen völlig egal: Ein Sitzplatz in oder gegen die Fahrtrichtung kann bei so manchem offenbar darüber entscheiden, ob er die Reise unbeschadet übersteht oder ob es zu starkem Schwindel oder gar Erbrechen kommt. Aber woran liegt das?

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Immer wieder trifft man in Zügen, Bussen oder U-Bahnen Personen, die einen höflich darum bitten, mit ihnen den Sitzplatz zu tauschen. In der Regel geht es um die Fahrtrichtung: Einige Reisende klagen über Schwindel, Kreislaufstörungen und Übelkeit, wenn sie die Fahrt entgegen der Fahrtrichtung antreten müssen.

Das Gehirn will in Fahrtrichtung fahren

Aber was ruft bei betroffenen Menschen solch drastische Körperreaktionen hervor? Meistens spricht man bei diesem Phänomen von Reisekrankheit. Das Unwohlsein entsteht durch widersprüchliche Signale an das Gehirn, ist aber völlig ungefährlich. Konkret: Das Innenohr registriert Bewegung, die Augen hingegen Stillstand. Der Gleichgewichtssinn kann da schon einmal durcheinanderkommen. Denn im Normalfall erhält das Gehirn über diesen Sinn Informationen zur Geschwindigkeit und die Augen bestätigen das.In einem Zug sitzen wir hingegen ziemlich ruhig auf unserem gepolsterten Sitz und sehen, wie die Landschaft an uns vorbeirast.

Gleiches kann übrigens auch auf Schiffen (Seekrankheit), im Auto oder im Flugzeug (Flugkrankheit) entstehen. Manchen Menschen wird sogar im Fahrstuhl übel. Besonders betroffen von dem unangenehmen Gefühl sind Kinder zwischen 2 und 12 Jahren. Im besten Fall verschwinden die Symptome aber recht schnell wieder, sobald die Fahrt vorbei ist. An die Bewegungen auf einem Schiff gewöhnen sich die meisten Menschen sogar nach einiger Zeit und haben überhaupt keine Beschwerden mehr. Tipp beim Fliegen: Wer im Flugzeug möglichst in der Mitte, auf Höhe der Flügel, sitzt, ist weit weniger Bewegungen ausgesetzt als ganz vorne oder im Heck des Fliegers.

Schnelle Tipps gegen die Reisekrankheit

Wer spürt, dass er auf einer Reise wieder Schwindelgefühle bekommt, sollte sich beruhigen und nicht durch die Symptome verrückt machen lassen. Gibt es eine Möglichkeit sich flach auf den Rücken zu legen und dabei die Augen zu schliessen (etwa auf einem Schiff), können die widersprüchlichen Informationen durch den Sehsinn zumindest gelindert werden.

Zu fettes Essen vor einer Reise mit Zug, Schiff oder Flugzeug ist dagegen nicht angebracht, es kann die Reisekrankheit fördern. Auch das Lesen oder Arbeiten während der Fahrt beziehungsweise während des Fluges sollten Sie einstellen. Besser sind Kopfhörer mit entspannender Musik oder Ohrstöpsel gegen Störgeräusche.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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