Hannover (dpa/tmn) - Der Anschlag am Atatürk-Flughafen in Istanbul dürfte viele verunsichern, die jetzt im Sommer in die Türkei reisen oder bereits dort sind. Wichtige Fragen und Antworten:

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Wie sollten sich Urlauber in der Türkei derzeit verhalten?

Das Auswärtige Amt rät allgemein in Istanbul, Ankara und anderen Grossstädten der Türkei zu erhöhter Vorsicht - insbesondere auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen. Landesweit sei weiter mit terroristischen Anschlägen zu rechnen. Reiserechtler Paul Degott rät Pauschalurlaubern, mit ihrem Veranstalter Kontakt aufzunehmen und zu erfragen, wie er die Situation vor Ort einschätzt.

Kann ich meinen geplanten Badeurlaub in der Türkei jetzt kostenlos stornieren?

Wer nun eine gebuchte Türkeireise etwa nach Bodrum oder Antalya lieber stornieren oder umbuchen will, ist dabei auf die Kulanz des Veranstalters angewiesen, solange es keine Reisewarnung des Auswärtigen Amts gibt. Die Angst vor dem Terror allein reiche nicht aus, um den Vertrag kostenlos zu kündigen, erklärt Degott.

Und wie ist es mit gebuchten Städtetrips nach Istanbul?

Auch hierbei sind die Hinweise des Auswärtigen Amts massgeblich - es rät lediglich dringend ab von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Syrien und Irak, nicht aber von Reisen nach Istanbul. Urlauber bleiben laut Degott also auf den Stornokosten sitzen, wenn sich der Veranstalter nicht kulant zeigt.

Wie reagieren die Veranstalter?

Die grossen Reiseveranstalter bieten ihren Gästen für Aufenthalte in Istanbul jetzt kostenlose Stornierungen an. So können Urlauber beim grössten deutschen Veranstalter Tui ihre gebuchte Istanbul-Reise bis einschliesslich 31. Juli kostenlos umbuchen oder stornieren. Auch das Ausflugsprogramm nach Istanbul hat Tui bis zum 31. Juli abgesagt. Für alle anderen Ziele in der Türkei gelten nach Unternehmensangaben die regulären Reisebedingungen. Zum Zeitpunkt des Anschlags waren elf deutsche Urlauber mit dem Veranstalter in Istanbul.

Auch die DER Touristik, zu der unter anderem die Urlaubsmarken ITS, Jahn Reisen und Dertour gehören, bietet für Reisen und Ausflüge nach Istanbul bis zum 31. Juli kostenlose Umbuchungen und Stornierungen an. "Für alle anderen Türkei-Reisen greifen unsere AGBs", erklärte Rolf-Dieter Maltzahn, Geschäftsführer der DER Touristik Köln. Noch in der Nacht zu Mittwoch seien alle DER-Touristik-Gäste mit Weiterflug oder einem Stop-over am Atatürk-Flughafen in Istanbul erreicht worden. Beim Veranstalter FTI gibt es ebenfalls für Abreisen bis 31. Juli eine kostenlose Umbuchungs- oder Stornierungsmöglichkeit.

Gäste der Thomas-Cook-Marken (Thomas Cook, Neckermann, Öger) können gebuchte Reisen nach Istanbul bis 4. Juli kostenlos umbuchen oder stornieren. Wie der Veranstalter mitteilte, seien keine Gäste von Thomas Cook von dem Anschlag auf den Flughafen in Istanbul betroffen.

Was machen die Kreuzfahrtreedereien?

Die meisten grossen Kreuzfahrtreedereien meiden Istanbul und die Türkei bereits seit längerer Zeit. So haben zum Beispiel Aida Cruises und Costa Anläufe in der Türkei aus dem Programm genommen. Auch MSC und Norwegian Cruise Line inklusive der Tochtergesellschaften Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises laufen keine türkischen Häfen mehr an. Tui Cruises hat ohnehin erst wieder für den 2. Oktober einen Anlauf in Istanbul geplant ("Mein Schiff 3"). Was mit diesem passiert, ist laut einer Sprecherin noch unklar. Die "Mein Schiff 2" läuft derzeit alle zwei Wochen Bodrum an. Zum jetzigen Zeitpunkt sollen diese Reisen wie geplant stattfinden. Man beobachte jedoch die Situation genau und werde gegebenenfalls reagieren.

Wie beeinträchtigt ist der Flugverkehr?

Der Luftverkehr am Atatürk-Flughafen ist am Mittwochmorgen wieder aufgenommen worden. Erste Flüge von Turkish Airlines landeten am frühen Morgen. Der Angriff sorgt allerdings für ein massives Chaos im Flugverkehr. Allein Turkish Airlines strich für Mittwoch mehr als 340 Flüge. Die Airline bot allen Reisenden mit Buchungen von oder nach Atatürk Airport an, die Flüge kostenlos umzubuchen oder zu stornieren.  © dpa

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