Berlin (dpa/tmn) - Die Ausbreitung des Zika-Virus hat weltweit Dutzende Länder erreicht - von karibischen Inseln bis zum südamerikanischen Festland. Das Zika-Virus steht im Verdacht, bei Neugeborenen zu Schädelfehlbildungen zu führen. Ein Ratgeber für Reisen ins Zika-Gebiet:
Ich will nach Mittel- oder Südamerika. Was muss ich beachten?
Mehr als 40 Länder, in denen das Zika-Virus in den vergangenen zwei Monaten übertragen wurde, stehen auf der Liste der Europäischen Seuchenbehörde ECDC. Dazu zählen auch beliebte Reiseziele wie Mexiko oder Thailand. Besonders schwer betroffen sind Brasilien und Kolumbien. Touristen, die in mittel- und südamerikanische Länder fliegen, sollten sich nach Empfehlungen des Robert Koch-Institutsüber aktuelle Warnungen stets auf dem Laufenden halten - zum Beispiel auf den Internetseiten der ECDC oder des Auswärtigen Amts.
Welche Ratschläge gibt es für Schwangere vor einer Reise?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Schwangeren von Reisen in von Zika betroffene Gebiete an. Wer gebucht hat, sollte sich an seinen Reiseveranstalter wenden. Bei Tui zum Beispiel können Schwangere Reisen bis Ende Juli kostenlos umbuchen oder stornieren. Auch DER Touristik und die Marken von Thomas Cook wie Neckermann haben entsprechende Regeln getroffen. Die Fristen können variieren.
Wie kann ich mich vor Ort vor einer Ansteckung schützen?
Mit einem Stich können die ägyptischen Tigermücken oder andere Stechmücken das Virus übertragen. Dagegen Impfen lassen kann man sich bisher noch nicht. Virologen empfehlen, für ausreichenden Schutz zu sorgen - im Freien wie in geschlossenen Räumen. Sinnvoll ist es Insektenschutzmittel, lange Kleidung und Moskitonetze zu nutzen.
Wenn ich mich unwohl fühle: Was sind die klassischen Symptome?
Eine Zika-Erkrankung ähnelt den Anzeichen einer Grippe: Fieber, Gelenkschmerzen, teils Muskel- oder Kopfschmerzen und Erbrechen. Auch Bindehautentzündung oder Hautausschlag können Symptome sein. Die Infektion macht sich frühestens drei Tage nach dem Mückenstich bemerkbar. Viele Betroffene entdecken die Ansteckung erst gar nicht. Wer innerhalb von drei Wochen Symptome feststellt, sollte einen Arzt aufsuchen.
Was sollte ich beachten, wenn ich von meiner Reise zurückkehre?
Schwangere sollten sich in Deutschland auf jeden Fall von einem Gynäkologen untersuchen lassen, empfiehlt das Auswärtige Amt. Auch Partner von Schwangeren sollten sich einem Test unterziehen, denn das Virus kann auch durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Fällt er negativ aus, bestehe keine Gefahr. Ist er aber positiv, sollte man auf Sex verzichten oder Kondome verwenden, rät die Deutsche Gesellschaft für Virologie. Noch sei nicht klar, wie lange sich das Virus in der Samenflüssigkeit hält. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin rät deshalb, sechs Monate lang Kondome zu verwenden. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.