Auswandern ist für viele Menschen ein Traum. Neben einem Tapetenwechsel erhoffen sich einige dabei auch niedrigere Lebenshaltungskosten. Doch wo in Europa kann man günstig leben?

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In ein anderes Land auszuwandern, ist für viele Deutsche verlockend – besonders in Zeiten hoher Inflation und schwieriger Wirtschaftslage. Doch die Lebenshaltungskosten sind in vielen Ländern nicht niedriger als hierzulande, auch wenn man das auf den ersten Blick denken möchte.

Welche Grossstädte in Europa sich am besten für den kleinen Geldbeutel eignen, zeigt jetzt eine Studie der niederländischen Neobank Bunq.

Die teuersten Hauptstädte Europas

In ihrem "Working Abroad Index" stellte das Unternehmen 28 europäische Hauptstädte auf den Prüfstand. Entscheidend für das Ranking waren die Faktoren Miete, Nebenkosten, Öffentliche Verkehrsmittel und Lebensmittel. Im Gesamtüberblick sei das Leben in den Metropolen im Vergleich zu 2023 um fünf Prozent teurer geworden, berichtet Bunq. 2024 hätten sich die Lebenshaltungskosten auf durchschnittlich 1.586 Euro pro Monat belaufen.

Als teuerste Hauptstadt führt London die Liste an. Für die hohen Gesamtkosten von 3.227 Euro ist vor allem die Miete mit rund 2.255 Euro verantwortlich. Etwas günstiger leben Personen schon im benachbarten Irland. Etwa 2.634 Euro benötigen sie pro Monat, um in Dublin wohnen, essen und sich fortbewegen zu können.

Knapp dahinter liegt Amsterdam in den Niederlanden mit Kosten von 2.564 Euro auf dem dritten Platz der teuersten Städte. Die deutsche Metropole Berlin ist mit 1.832 Euro zwar günstiger als diese drei Städte, liegt aber dennoch immer noch auf dem siebten Platz der teuersten berücksichtigten Wohnorte.

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Erschwinglicher ist ein Leben hingegen zum Beispiel in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Mit einem monatlichen Betrag von 942 Euro ist es eine kostengünstige Alternative zu anderen Metropolen.

Auch die beiden günstigsten Städte liegen - ebenfalls nicht wirklich überraschend - im Osten von Europa. Günstiger als Budapest, aber teurer als in Bukarest ist Bulgariens Hauptstadt Sofia. Mit monatlich 870 Euro können sich Auswanderer essenzielle Dinge wie eine Einzimmerwohnung, Strom und Wasser leisten. Der Preis dafür ist im rumänischen Bukarest noch ein wenig niedriger: Ein Budget von 829 Euro reicht dort für den herkömmlichen Lebensunterhalt aus.

Kosten teils drastisch gestiegen

Im Vergleich zu 2023 wurde das Leben im spanischen Madrid erheblich teuer. 24,9 Prozent mehr mussten Bewohner dort im Durchschnitt aufbringen. Auch in Amsterdam spitzte sich die Situation mit einem Anstieg von 17,7 Prozent zu. Wien wurde mit um 13 Prozent höheren Lebenshaltungskosten ebenfalls unattraktiver für Auswanderer.

Dagegen verzeichneten Prag, Valletta und Rom gesunkene Kosten. In der tschechischen Hauptstadt waren 11,7 Prozent niedrigere Ausgaben nötig, in der maltesischen Stadt 6,3 Prozent. Rom wurde immerhin um 3,4 Prozent günstiger.

Gesamtübersicht der 28 Städte

Hier die vollständige Liste zu den Gesamtkosten:

  • London: 3.227 Euro
  • Dublin: 2.634 Euro
  • Amsterdam: 2.564 Euro
  • Luxemburg: 2.298 Euro
  • Kopenhagen: 2.177 Euro
  • Paris: 1.933 Euro
  • Berlin: 1.832 Euro
  • Stockholm: 1.819 Euro
  • Brüssel: 1.692 Euro
  • Madrid: 1.689 Euro
  • Wien: 1.670 Euro
  • Lissabon: 1.660 Euro
  • Helsinki: 1.522 Euro
  • Prag: 1.478 Euro
  • Rom: 1.471 Euro
  • Valletta: 1.429 Euro
  • Warschau: 1.402 Euro
  • Ljubljana: 1.387 Euro
  • Bratislava: 1.215 Euro
  • Tallinn: 1.194 Euro
  • Vilnius: 1.148 Euro
  • Nikosia: 1.116 Euro
  • Zagreb: 1.108 Euro
  • Athen: 1.104 Euro
  • Riga: 1.004 Euro
  • Budapest: 942 Euro
  • Sofia: 870 Euro
  • Bukarest: 829 Euro
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