Hotel & Gasthof Gramshammer
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Die Skigebiete Vail und Aspen liegen im Bundesstaat Colorado im Westen der USA in Höhenlagen zwischen 2.500 und 3.800 Metern. Colorado, über weite Teile geprägt von den Rocky Mountains, ist der Skistaat Nummer eins in den USA. Es gibt noch Dutzende weitere Skigebiete mit top präparierten Pisten und herausfordernden Geländeabfahrten.
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Für Aussenstehende ist die Rivalität zwischen Aspen und Vail wohl genauso unverständlich wie die zwischen deutschen Karnevalshochburgen. Skifans aber können ewig darüber streiten, wer die Nummer eins der US-Skiszene ist. "Vail hat den Berg, Aspen die Stadt", lautet ein alter Spruch.
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Vail - ein bayerisches Fake-Dorf
Die Ortschaft Vail ist nur entstanden, weil der Vail Mountain wie für ein Skigebiet gemacht ist. Pete Seibert, ein früherer Gebirgsjäger aus Colorado, baute mithilfe von Geldgebern die ersten Pisten und Lifte in den White River National Forest. Wo inzwischen 5.000 Einwohner leben, gab es zunächst nur einen Skiverleih, einen Skishop und ein Hotel mit Restaurant, den Gasthof Pepi Gramshammer.
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Der frühere österreichische Skirennläufer Gramshammer baute sein Hotel im typischen Alpenstil mitten in die Rocky Mountains und wurde damit zum Trendsetter. Vail wuchs und glich anfangs einem bayerischen oder österreichischen Dorf. An Balkonen blühten im Sommer Geranien, die Hausfassaden wurden mit Lüftlmalerei verziert und in holzvertäfelten Stuben kamen Schweinsbraten und Kaiserschmarrn auf den Tisch. Vail ist ein Fake-Bayern-Dorf – so witzelten viele Leute aus Aspen. In den Spott mischte sich aber auch Neid. Das "Little Bavaria in Colorado" kam nämlich gut an.
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Vail boomte, auch dank neuer Investoren wie Karlheinz Fässler aus Deutschland. Wie Gramshammer war auch Fässler ein ehemaliger Weltklasse-Skirennläufer, bevor er Hotelier wurde. Der Bayer erkannte Vails Potenzial und eröffnete dort eine einfache Dependance seiner Allgäuer Sonnenalp. Diese ist inzwischen ein Top-Hotel und ein Aushängeschild des Ortes. Fässlers Sohn Johannes (Bild) ist als Hoteldirektor so etwas wie der inoffizielle Botschafter des Freistaats in den Rockys.
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Die Sonnenalp, in der zur Ski-WM 2015 in Vail und Beaver Creek das Team des Deutschen Skiverbands rund um Felix Neureuther abstieg, ist zu einer bayerischen Institution in Vail geworden. Die Hotelbetten haben gedrechselte Pfosten, über den Kaminen hängen Geweihe, das Gourmetrestaurant heisst "Ludwigs Stüberl" und im "Swiss Chalet" gibt es zur "Hüttenmusi" Wiener Schnitzel, Zürcher Geschnetzeltes, Fondue - und natürlich deutsches Bier.
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Aspen - weisse Bühne der Eitelkeiten
Als das Vail Ski Resort 1962 aus dem Boden gestampft wurde, war das benachbarte Skigebiet Aspen schon berühmt: Das Städtchen mit Backsteingebäuden und bunten viktorianischen Holzhäusern war einst eine schillernde Silberminenstadt, bevor es sich nach dem Niedergang der Bergwerke 1946 als Skiort neu erfand.
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Wie eine Ikone verehrt wird Aspens Bewohner Klaus Obermeyer. Der inzwischen 104-Jährige ist ein gerne jodelnder Bayer. Als der Oberstaufener Ende der 1940er-Jahre in die USA auswanderte, gab es Vail noch gar nicht. Weil er als Flugzeugingenieur nach dem Zweiten Weltkrieg keine Arbeit fand, schlug er sich als Skilehrer durch – und wie: Er brachte Hollywood-Stars wie Gary Cooper und Ingrid Bergmann das Skifahren bei. "Na, die Bergmann, die war fesch und so lieb", erinnert sich Obermeyer. "Aber ihr Ehemann war so eifersüchtig, dass er uns nie aus den Augen gelassen hat."
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Heissblütige Ehemänner machten dem Charmeur aber weniger Probleme als die Kälte in den Rockys. "Mir sind die Skischüler in ihren Wolljacken fast erfroren", erinnert sich der Bayer. Da kam dem Tüftler die Idee, aus einer Daunendecke einen Anorak zu schneidern. "Darin sah man zwar aus wie der Michelin-Mann, aber er war warm." Ein Skischüler zahlte ihm die damals stolze Summe von 250 Dollar für den ersten Daunenanorak der Welt. Schnell perfektionierte er die Jacke, liess sie in Serie produzieren und schuf so den Grundstein für die Sportmodenfirma Obermeyer Sports. Auch mit 104 Jahren sitzt der Unermüdliche noch regelmässig als "President" im Chefbüro der Firma.
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Auf die Bretter steigt er selbst aber nicht mehr – wenn auch erst seit Kurzem. "An meinem 103. Geburtstag habe ich 100 Jahre auf Ski gefeiert", erzählt Obermeyer. Für ihn ist der "American Dream" wahr geworden. Vom Skilehrer hat er es zum Millionär gebracht, auch weil er mit einer Innovation nach der anderen aufwartete: Er erfand unter anderem eine verspiegelte Skisonnenbrille und entwickelte mit dem österreichischen Skirennläufer und Freund Friedl Pfeiffer für die Höhe eine Sunblocker-Creme. Auch die moderne Skiausrüstung brachte er voran, indem er etwa eine frühe Skibremse an die Bretter baute.
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Vor allem rund um Weihnachten und Silvester verwandelt sich das "St. Moritz Amerikas" in eine weisse Bühne der Eitelkeiten. Dann schweben Hunderte Privatjets ein. Stars und Sternchen bummeln durch Edelboutiquen, führen zum Snow-Polo ihre Pelzmäntel aus, schlemmen in teuren Restaurants und schlürfen Champagner in der Bar des feinen "Little Nell"-Hotels. A-Promis werden von Paparazzi verfolgt, während die B-Prominenz Instagram-Selfies in die Welt sendet.
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"Aspen ist Hollywood – Vail die Wall Street", sagen sie in Colorado. Oder wie ein altgedienter Skilehrer in Vail einmal süffisant bemerkte: "In Vail haben die Wirtschaftsbosse ihre Häuser, für die die Aspener Promis arbeiten." Tatsächlich halten sich die Superreichen in Vail und im benachbarten Schwester-Resort Beaver Creek bedeckter, obwohl ihre Villen nicht kleiner oder billiger sind als die in Aspen. Toplagen kosten mittlerweile auch in Vail Dutzende Millionen Dollar. Neben den alpinen Gasthöfen sind dort längst auch Fünf-Sterne-Hotels mit kosmopolitischem Flair entstanden.
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Aspen oder Vail?
Wo lässt es sich besser Ski fahren? Beide Skigebiete locken Wintersportler mit bestens präparierten Pisten, anspruchsvollen Geländeabfahrten durch Wälder und traumhaftem Schnee.
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Mit einer befahrbaren Fläche von 21,4 Quadratkilometern ist der Vail Mountain eines der grössten Skigebiete der Welt. Die "Front Side" ist überzogen mit perfekt präparierten Pisten. Auf der Rückseite liegen die Waldabfahrten von "Blue Sky Basin" und die legendären Tiefschneehänge der Täler "Back Bowls".
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Aspen muss alle seine vier mit Skibussen verbundenen Berge – Aspen Mountain, Highlands, Buttermilk und Snowmass – zusammenrechnen, um auf die Grösse von Vail zu kommen. Dafür punktet es wegen der grösseren Entfernung zu Denver mit weniger befahrenen Pisten und steileren Hängen. Mit einem Gefälle von 48 Grad gilt die "Highlands Bowl" als ultimative Herausforderung.
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Der Ski-Weltcup gastiert in beiden Orten. Aspen trägt zudem die X-Games aus, bei denen Trickskifahrer akrobatische Sprünge über Mega-Schanzen vorführen. Die Freestyler passen gut nach Aspen, das neben der wachsenden Schickeria auch noch Platz für alte Hippies und Aussteiger hat. Schon lange bevor Kiffen in Colorado legalisiert wurde, zog in Aspen der süsse Duft von Marihuana durch die Strassen. Aspen zelebriert seinen liberalen Lifestyle – auch in Abgrenzung zum konservativeren Vail.
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Die Skisaison geht in Colorado von Mitte/Ende November bis Mitte April. In beiden Skigebieten sind die Preise hoch: Tageskarten kosten an die 300 US-Dollar. Je nach Länge des Aufenthaltes kommen Urlauber mit einem Saisonpass billiger weg. Mit Vails "Epic Pass" können sie in Colorado in Beaver Creek, Breckenridge und Keystone frei fahren. Aspens "Ikon Pass" ermöglicht freien Zugang in Copper Mountain und Winter Park - zwei Geheimtipps mit hervorragenden Skigebieten und deutlich günstigeren Preisen. (dpa/bearbeitet von ali)