Berlin (dpa/tmn) - Für viele Gäste auf Kreuzfahrtschiffen ist es ein Ärgernis: das obligatorisch erhobene Trinkgeld. Doch immer mehr Reedereien rücken zumindest für Urlauber aus Deutschland davon ab. Nun hat Costa angekündigt, das Trinkgeld in den Reisepreis zu inkludieren.
Die neue Regelung gilt vom 10. März an zunächst für alle Gruppenreisen und Buchungen über den sogenannten Flexpreis, teilte die Reederei am Rande der Reisemesse ITB (8. bis 12. März) mit. Im neuen Katalog, der im Frühjahr erscheint und vom Herbst 2017 an gültig ist, wird die Regelung dann auch für alle übrigen deutschen Passagiere umgesetzt.
Bislang wurde bei Costa pro Tag und Person ein Trinkgeld von 10 Euro automatisch auf das Bordkonto gebucht. Wer das nicht wollte, musste dem Verfahren aktiv widersprechen. Man entspreche mit der Inkludierung des Trinkgelds in den Reisepreis den Wünschen der Urlauber aus Deutschland, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Costa-Passagiere aus anderen Ländern zahlen das Trinkgeld weiterhin.
Bei den deutschen Reedereien Aida Cruises und Tui Cruises war das Trinkgeld ohnehin schon immer eingeschlossen - ebenso bei Hapag-Lloyd Cruises. Urlauber können hier lediglich freiwillig einzelnen Mitarbeitern oder der gesamten Crew ein Trinkgeld zukommen lassen. Zuletzt war dann auch Norwegian Cruise Line (NCL) nachgezogen, die für Reisende aus Deutschland einen All-inclusive-Preis angeben.
Als grössere Reedereien mit obligatorischem Trinkgeld bleiben jetzt noch MSC Kreuzfahrten und Royal Caribbean. MSC verlangt derzeit 10 Euro pro Tag und Person. Der Betrag kann jedoch von den Reisenden angepasst werden. Bei Royal Caribbean werden 13,50 US-Dollar fällig (rund 12,80 Euro). Auch hier können Reisende die Summe verändern. © dpa
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