Crime-Index zeigt die gefühlt unsichersten Städte Europas

Wie sicher fühlen sich Menschen in europäischen Städten? Dieser Frage geht der Crime-Index der globalen Datenbank Numbeo nach. Dafür werden Zehntausende Daten aus Online-Umfragen ausgewertet. Wichtig zu wissen: Der Index bildet das subjektive Empfinden der vergangenen 36 Monate ab, nicht aber die offiziellen Daten zur Kriminalität der jeweiligen Städte.

Die Befragten schätzten unter anderem die Sorge vor Überfällen und Einbrüchen ein. Rassismus und Belästigung, das Sicherheitsgefühl bei Spaziergängen in der Nacht und die Wahrnehmung von Gewaltverbrechen flossen auch in die Auswertung mit ein. Dementsprechend wurden Punkte vergeben. Eine Skala von 0 bis 100 stellt die Umfrageergebnisse dar. Dabei gilt: Je geringer die Punktzahl, desto unsicherer fühlten sich Menschen in der Stadt. Die Halbjahresbilanz zeigt, in welchen Städten Europas sich Menschen besonders unsicher fühlten. Ein Blick auf die Top 10.

Auf dem zehnten Platz liegt die französische Stadt Nantes. Während es die als am sichersten bewertete Stadt Bern in der Schweiz auf 81 Punkte bringt, erhält die Stadt in der östlichen Bretagne lediglich 41,6 Punkte.

Allgemein schneidet Frankreich im Ranking eher schlecht ab. Auch in Grenoble fühlten sich einige der Umfrageteilnehmenden nicht sicher. Nicht nur mögliche Überfälle sind der Grund, sondern auch die Angst, beleidigt zu werden. Ergebnis: 41,3 Punkte.

Lüttich in Belgien gilt als kulturelles Zentrum. Vor allem die Altstadt und die Sehenswürdigkeiten aus dem Mittelalter gelten als sehenswert. Doch unbesorgt durch die Strassen gehen konnten einige hier nicht. Das liegt unter anderem an Problemen im Zusammenhang mit Drogenkonsum und -handel. Die Stadt liegt im Ranking auf dem 8. Platz.

Auch hierhin strömen jährlich Touristen – obwohl die Stadt einigen ein unsicheres Gefühl gibt: Montpellier in Frankreich. Vor allem das Kriminalitätsniveau wird hier als hoch eingeschätzt.

Wer Italien liebt, für den ist Neapel Pflichtprogramm – allein um einmal in den Genuss der klassischen neapolitanischen Pizza zu kommen. Die Stadt liegt allerdings in einer der ärmsten Gegenden Europas. Viele Befragte hatten deshalb besonders Angst davor, nachts allein durch die Stadt zu gehen. Im Ranking gibt es deshalb auch nur 37,4 Punkte.

Für den fünften Platz geht es erneut nach Belgien: Die grösste Gemeinde der Wallonie, Charleroi, schneidet bei der gefühlten Sicherheit nicht gut ab. Die Befragten fürchten sich vor allem vor Einbrüchen und Überfällen.

Auch zwei englische Städte liegen unter den Top 10 der gefühlt unsichersten Städte Europas. Auf dem vierten Platz Coventry. Die grösste Sorge laut der Umfrage: Probleme im Zusammenhang mit Drogenkonsum und -handel.

Birmingham ist dem Ranking zufolge die als am unsichersten empfundene Stadt Grossbritanniens und steht europaweit an dritter Stelle. Sie erreicht nur 36,9 Punkte, was unter anderem auf den Anstieg der Kriminalität in den letzten drei Jahren sowie auf Drogenprobleme, Vandalismus und Diebstahl zurückzuführen ist.

Die wenigsten würden in dieser Stadt nachts allein spazieren gehen. Die Rede ist von Marseille. Die französische Stadt wurde in fast allen abgefragten Punkten als sehr unsicher eingeschätzt. Besonders Vandalismus und Diebstahl sowie Drogenkonsum und -handel schätzen Befragte als problematisch ein.

Europaweit als am unsichersten eingeschätzt wird Catania. Der beliebte Urlaubsort auf der italienischen Insel Sizilien schaffte es lediglich auf 35,8 Punkte.