Deutschland, deine Inseln: Aber welche ist eigentlich die grösste?

Mit einer Fläche von 926 Quadratkilometern ist Rügen die grösste Insel Deutschlands. Sie liegt in der Ostsee vor Stralsund und ist ein beliebtes Urlaubsziel vieler Touristen. Zu den Attraktionen zählen die kilometerlangen, feinsandigen Naturstrände sowie die imposanten Kreidefelsen, die bereits der Maler Caspar David Friedrich in seinem bekannten Gemälde "Kreidefelsen auf Rügen" 1818 festhielt.

Ebenfalls im Naherholungsgebiet Rügen befindet sich der Nationalpark Jasmund. Eine Wanderung hinauf zum Königsstuhl, der berühmtesten Kreidefelsformation der Stubbenkammer im Nationalpark, ist ein Muss für jeden Rügen-Urlauber. Historisch Interessierte können sich das britische U-Boot HMS Otus genauer ansehen, das unter anderem im Falklandkrieg 1982 im Einsatz war.

Mit einer Fläche von 445 Quadratkilometern ist Usedom in der Ostsee die zweitgrösste deutsche Insel. Zu einem kleinen Teil gehört sie allerdings auch zu Polen. Seine feinen Sandstrände und dichten Wälder begeistern viele Urlauber. Mit rund 1.900 Sonnenstunden pro Jahr wird die Insel zu Recht auch Sonneninsel genannt. Usedom hat zudem die längste Strandpromenade Europas.

Die zwölf Kilometer lange Strandpromenade verläuft zwischen Bansin und dem polnischen Swinemünde und ist dadurch auch zu einem Symbol für das geeinte Europa geworden. In Basin ist zudem eines von insgesamt drei Seeheilbädern auf der Insel, die als "Kaiserbäder" bekannt sind. Die anderen beiden befinden sich in Ahlbeck und Heringsdorf - alle entlang der weissen Küste.

Fehmarn ist die drittgrösste Insel Deutschlands (Fläche: 185,5 Quadratkilometer) und liegt im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein. Die Insel ist über die Strassen- und Eisenbahnbrücke Fehmarnsundbrücke seit 1963 mit dem Festland bei Grossenbrode verbunden. Die Brücke wird im Volksmund auch "der grösste Kleiderbügel der Welt" genannt und steht seit 1999 sogar unter Denkmalschutz.

Sylt ist eines der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland und die viertgrösste Insel des Landes. Zu den beliebtesten Ausflugszielen auf der Nordsee-Insel gehören das Rote Kliff, der Hörnumer Leuchtturm sowie die Wanderdüne bei List. Das Naturschauspiel der Wanderdüne ist ein absolutes Highlight, denn allein in einem Jahr wandern die Dünen bis zu zehn Meter weit. Seit 1923 steht das Gebiet unter Naturschutz.

Sylt ist so beliebt, dass die Nachfrage nach Ferienquartieren riesig ist und für viele Inselbewohner der Wohnraum knapp wird. Denn viele Prominente und reiche Feriengäste buchen nicht nur wochenweise Hotelzimmer oder Ferienwohnungen, sondern kaufen am besten gleich eines der reetgedeckten Häuser als Urlaubsdomizil. Die Einheimischen werden verdrängt und im Winter wirkt die Insel wie ausgestorben.

Auf Platz fünf der grössten Inseln des Landes liegt Föhr mit einer Fläche von 82,82 Quadratkilometern. Wegen des Einflusses des Golfstroms ist das Klima auf Föhr mild und die Nordsee-Insel daher bei Wanderern und Radfahren beliebt. Vor allem der 15 Kilometer lange Sandstrand, 22 Kilometer lange grüne Deiche sowie die fünf grossen Windmühlen und reetgedeckten historischen Höfe sind typische Sehenswürdigkeiten.

Pellworm ist eine Nachbarinsel von Sylt und Föhr, aber bei Weitem nicht so gefragt bei Touristen. Denn die sechstgrösste Insel Deutschlands und drittgrösste Nordseeinsel hat keinen Sandstrand, aber dafür viel grünen Raum zur Erholung. Im Süden steht der 42 Meter hohe Leuchtturm, der nach 140 Stufen einen imposanten Ausblick über das Wattenmeer liefert.

Auf Platz sieben: die Insel Poel. Sie liegt zehn Kilometer nördlich der Hansestadt Wismar in der Ostsee, ist klein und sehr flach. Mit dem Fahrrad oder zu Fuss lässt sich die Insel zum Beispiel auf dem 23 Kilometer langen "Leuchtturmweg" am Wasser sehr gut erkunden. Ein beliebter Übernachtungsplatz: der Campingplatz am Leuchtturm mit rund 600 Stellplätzen.

Borkum belegt den achten Platz unter den grössten Inseln Deutschlands und ist mit knapp 31 Quadratkilometern die grösste der Ostfriesischen Inseln. Teile der Insel und das angrenzende Watt gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der seit 2009 zum "UNESCO-Weltnaturerbe" zählt. Das Watt bietet vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen Lebensraum, wie etwa Robben, Vögeln und Würmern.

Die neuntgrösste Insel Norderney (Fläche: 26,29 Quadratkilometer) gehört wie Borkum zu den Ostfriesischen Inseln. Das Eiland ist von Strand, Dünen sowie Rad- und Wanderwegen geprägt. Fähren bringen im Stundentakt Besucher vom Festland. Grosse Teile der Insel gehören zum Nationalpark Wattenmeer. Insgesamt besteht Norderney zu fast 70 Prozent aus Strand und Dünen.

Amrum belegt Platz zehn unter den grössten Inseln Deutschlands. Die Insel liegt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer - auch UNESCO-Weltnaturerbe. Hier kann man nicht nur durch Dünen wandern, Radfahren und Vögel beobachten, sondern auch am feinsandigen und endlos langen Kniepsand baden, tauchen und spazieren gehen. Denn der Kniepsand ist eine 15 Kilometer lange Sandbank.

Auf Platz elf liegt Langeoog, eine autofreie Nordseeinsel. Die Insel ist bei Naturliebhabern sehr beliebt, denn vor allem der 14 Kilometer lange Sandstrand und die rund 1.500 Sonnenstunden pro Jahr sind schon starke Argumente für dieses Ferienparadies - ganz ohne Autoabgase. Hier freut man sich, barfuss durchs Watt zu wandern oder auf eine Radtour durch die einzigartige Landschaft.

Platz 12: Ummanz ist die kleine und weniger bekannte Nebeninsel Rügens. Sie ist Rügen westlich vorgelagert und hat seit 1901 eine Brückenverbindung. Die "kleine Schwester Rügens" hat weniger Sandstrände, dafür mehr dichte Wiesen am Wasser. Hinter dem Strandbereich mit Wiese befindet sich ein asphaltierter Deich, der vor allem bei Fahrradurlaubern beliebt ist.

Spiekeroog ist eine kleine Insel (18,25 Quadratkilometer) im niedersächsischen Wattenmeer. Auf der Liste der grössten Inseln Deutschlands belegt die autofreie Insel damit Platz 13. Sie gilt als urigste unter den Ostfriesischen Inseln. Süsse Friesenhäuser, gemütliche Cafés und liebevoll eingerichtete Lädchen prägen die Insel.

Platz 14: Hiddensee liegt als Ostseeinsel unmittelbar vor Rügen und ist innerhalb des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft die grösste Insel. Im Norden von Hiddensee ragt das Wahrzeichen der Insel empor, der Hiddenseer Leuchtturm. Nach 102 Stufen kann man hier wunderbare Aussichten über die Insel und das Meer geniessen. Ab Windstärke sechs bleibt der Turm aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Juist belegt Platz 15 auf der Liste der grössten Inseln Deutschlands. Mit 17 Kilometern Länge ist sie die längste der Ostfriesen-Inseln, sie ist jedoch nur 900 Meter breit. Neben einer langen Promenade, Dünen, Strand und Meer, bietet die Insel auch den grössten Süsswassersee auf einer Nordseeinsel. Der Hammersee ist 1932 nach einer starken Sturmflut entstanden.