Bei der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin fallen heute viele Flüge aus. Der Grund: Die Piloten sind nicht zur Arbeit erschienen. Das müssen Reisende jetzt wissen.
Ein Alptraum für Reisende: Viele Flüge der insolventen Airline Air Berlin können heute nicht starten.
Was ist passiert?
Der Grund für die vielen Ausfälle ist offenbar, dass Kabinen- und Cockpitpersonal nicht zur Arbeit erschienen sind.
Wie "Bild" berichtet, wurden am Montag Verhandlungen zur Übernahme von über 1.200 Air-Berlin-Piloten abgebrochen. Ein Schock für die Piloten, die nun um ihre Existenz bangen.
Mit ihrem Streik wollen sie offenbar Druck ausüben. Wann sie wieder zur Arbeit erscheinen, ist derzeit noch offen.
Air Berlin selbst verweist auf operative Gründe. "Air Berlin verzeichnet heute eine ungewöhnlich hohe Zahl von Krankmeldungen ihrer Piloten und muss deshalb Flüge streichen. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Gäste", so eine Sprecherin.
Wie viele Flüge sind betroffen?
Nach Informationen von "n-tv" fallen über 60 Flüge an den Flughäfen Berlin, Stuttgart, Hamburg und Köln aus.
Die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, dass rund 100 der geplanten 750 Flüge nicht stattfinden.
"Bild" schreibt von 127 Flügen und Tausenden Passagieren, die betroffen seien.
Nähere Angaben zur Zahl der gestrichenen Flüge und zu den Gründen machte die Airline nicht.
Am Flughafen Berlin-Tegel fallen laut der Webseite von Air Berlin zur Zeit 20 Flüge aus, in Düsseldorf sind es ebenfalls 20, am Flughafen Köln/Bonn können sieben Flugzeuge nicht starten.
Air Berlin bittet Kunden, vor der Abreise online den Status ihres Fluges zu überprüfen.
Was können Reisende jetzt tun?
Air Berlin will Kunden die "bestmögliche Reisealternative bieten". Dazu sollen Betroffene die Service-Hotline kontaktieren.
Entstehen für die Passagiere Mehrkosten, können diese anschliessend unter einem Beschwerde-Formular geltend gemacht werden.
Reisende, deren Flüge Teil einer Pauschalreise sind, sollen sich an den Reiseveranstalter wenden.
Bekommen Passagiere ihr Geld zurück?
Die Flugausfälle sind offiziell nicht auf einen Streik zurückzuführen, sondern auf Krankmeldungen der Piloten.
Die Reiserechtsexpertin Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg rät daher, einen Anspruch auf Entschädigung bei der Fluglinie geltend zu machen: "Rein rechtlich gesehen sind die Krankmeldungen kein aussergewöhnlicher Grund, daher ziehen die Ausfälle Entschädigungszahlungen nach sich."
Allzu viele Hoffnungen dürfen sich die Betroffenen jedoch trotzdem nicht machen, denn Air Berlin ist insolvent. Daher ist nicht klar, ob das Unternehmen das Geld für Entschädigungszahlungen aufbringen kann. "Bei Insolvenzen sieht es meistens schlecht für den Kunden aus", so Fischer-Volk.
(mh/ska/mit Material der dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.