Die 100-ml-Regel für Flüssigkeiten im Handgepäck war jahrelang eine der nervigsten Vorschriften für Flugreisende. Kosmetika oder andere Flüssigkeiten mussten in Behälter mit maximal 100 Millilitern umgefüllt und in einem durchsichtigen Beutel verstaut werden. Doch diese Regel wird nun an einigen Flughäfen gelockert.

Mehr zum Thema Reise

Die Regel der 100-ml-Behälter galt aus Sicherheitsgründen seit 2006. Mit der geringen Flüssigkeitsmenge und dem durchsichtigen, wiederverschliessbaren Beutel sollte verhindert werden, dass etwa Flüssigsprengstoff ins Flugzeug gelangt.

Dank einer neuen Scanner-Technologie kann das jetzt aber auch anders gewährleistet werden: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz und 3-D-Bildern wird das Handgepäck genau gescannt, wodurch Alkohol und Sprengstoff leicht von anderen Substanzen unterschieden werden können. Daher ist es nun möglich, dass Passagiere Flüssigkeiten mit einem Volumen von bis zu zwei Litern im Handgepäck mitführen dürfen.

Lesen Sie auch

An diesen Flughäfen ist die 100-ml-Regel Geschichte

Bisher nutzen nicht alle Flughäfen die neuen Scanner, da die Anschaffung mit 500.000 Euro pro Stück kostspielig ist. In den kommenden Jahren soll laut einem Bericht des Technikmagazins "Chip" aber vollständig auf die Technologie umgestellt werden.

Sechs deutsche Airports setzen die neue Technologie derzeit aber bereits ein. Deshalb wurde die 100-ml-Grenze dort vollständig oder teilweise abgeschafft. Das gilt in:

  • Düsseldorf
  • München
  • Stuttgart
  • Berlin
  • Köln/Bonn

Deutschlands grösster Flughafen in Frankfurt ist noch nicht dabei. Im April 2024 erklärte Fraport-Sprecher Dieter Hulick gegenüber der Seite "Reisereporter", dass bisher 30 der neuen Geräte dort im Einsatz seien und man mit "Hochdruck an der Installation weiterer CT-Scanner" arbeite. Die 100-ml-Regel gelte weiter, da Reisende nicht wissen könnten, ob sie eine Sicherheitskontrolle mit oder ohne CT-Scanner durchlaufen.

Europaweit gilt die Lockerung der 100-ml-Regel ebenfalls bereits auf zahlreichen Flughafen:

  • Schweiz: Genf
  • Spanien: Barcelona, Madrid, Palma de Mallorca
  • Niederlande: Schiphol (Amsterdam), Eindhoven
  • Italien: Fiumicino und Leonardo da Vinci (Rom), Malpensa (Mailand)
  • Grossbritannien: London City Airport, London-Heathrow (ab Sommer)
  • Irland: Dublin, Shannon
  • Frankreich: Paris-Orly
  • Finnland: Helsinki

Vorsicht am Zielflughafen

Die Abschaffung der 100-ml-Vorschrift an diesen Flughäfen erleichtert die Flugreise erheblich. Reisende können nun grössere Flüssigkeitsbehälter mitführen, was besonders für längere Flüge und Geschäftsreisen von Vorteil ist.

Wichtig ist aber, auch darauf zu achten, dass sowohl Start- als auch Zielflughafen die Regelung gelockert haben - sonst können Sie zwar mit mehr Flüssigkeit anreisen, diese dann aber nicht mehr mit zurücknehmen.

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels war auch Hamburg unter den Flughäfen aufgelistet, die die 100-ml-Regelung abschaffen. Das stimmt so nicht ganz. Zwar gibt es auch am Hamburger Airport neue CT-Scanner, aber auch alte Geräte sind weiterhin im Einsatz. Aus diesem Grund empfiehlt der Flughafen weiterhin 100-ml-Behälter zu verwenden.   © 1&1 Mail & Media/spot on news

Venedig

Venedig schränkt Touristengruppen ein

Venedig führt neue Beschränkungen für die Grösse von Touristengruppen ein, um den Massentourismus und dessen Auswirkungen auf die historische Stadt zu kontrollieren. Ab Anfang August wird die Gruppengrösse auf 25 Personen begrenzt und die Verwendung von Lautsprechern verboten.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.