(ibe) - Der Vulkan Pacaya in Guatemala kommt nicht zur Ruhe. Noch immer entweichen ihm Rauch und dicke Lavaströme. Der Zugang für Besucher wurde aus Sicherheitsgründen längst gesperrt. Doch wie "Spiegel Online" berichtet, hat das eindrucksvolle Naturspektakel jetzt eine wahre Reisewelle ausgelöst - Lebensgefahr inklusive.
Anscheinend kamen allein letztes Wochenende über 2.000 Touristen aus dem In- und Ausland, um dem eindrucksvollen Naturschauspiel südlich von Guatemala-City beizuwohnen. Vor allem nachts gibt der rauchende Vulkan mit seinen glühend roten Lava- Eruptionen eine einmalige Kulisse ab.
Ende Mai war der Pacaya zuletzt ausgebrochen. Zahlreiche Menschen waren dabei verletzt worden, ein Journalist ist durch eine Gerölllawine ums Leben gekommen. Hunderte Häuser wurden zerstört.
Der offizielle Zugang zum Vulkan, der durch den Pacaya National Park führt, war bereits vor dem Ausbruch gesperrt worden. Auch Reiseveranstalter dürfen derzeit keine Gruppen zum Vulkan führen. Aber die findigen Besucher umgehen diese Verbote offensichtlich – und lassen sich laut "Spiegel Online" von Einheimischen zum Preis von umgerechnet einem Euro pro Person zum Pacaya bringen.
Die Lebensgefahr, in die sich diese Touristen begeben, scheint ihnen nicht bewusst zu sein. Sie vertrauen voll auf die Erfahrung ihrer einheimischen Reiseführer. Unterdessen haben die Bewohner des anliegenden Dorfes "Los Pocitos" in den letzten Tagen beobachtet, dass der Lavastrom immer grösser wird. Angeblich war er noch nie so breit wie jetzt.
Während die Touristen sich an dem glühenden Schauspiel ergötzen, beten die Einheimischen dafür, dass der Pacaya nicht noch weitere Opfer fordert.
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