Malaria ist tödlich. In Afrika sterben jedes Jahr knapp eine halbe Millionen Menschen an der Infektionskrankheit. Wer aus Europa in ein Malaria-Verbreitungsgebiet reist, sollte sich vorsorglich mit Medikamenten eindecken.
Die Tropenkrankheit zeigt jedes Jahr erneut, dass sie eine der gefährlichsten Krankheiten weltweit ist. Reisende können sich jedoch gut dagegen schützen. Wie das geht, erklärt Prof. Gerd Burchard vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.
Wo ist Malaria verbreitet?
Die von der Anopheles-Mücke übertragene Malaria ist eine typische Tropenkrankheit. Sie ist in weiten Teilen Südamerikas, Afrikas und Asiens verbreitet. Das Risiko unterscheidet sich von Land zu Land.
Wo sollte ich eine Malaria-Prophylaxe machen?
In Hochrisikogebieten ist eine Prophylaxe ratsam. Dazu zählen die afrikanischen Länder südlich der Sahara bis hinunter nach Mosambik - nicht aber Südafrika - und die Inseln Südostasiens östlich von Lombok bis einschliesslich Papua-Neuguinea. In diesen Regionen sei das Risiko, an Malaria zu sterben, höher als die Gefahr durch mögliche Nebenwirkungen der Prophylaxe-Medikamente, erklärt Burchard.
In grossen Teilen Südasiens sowie in Südamerika reicht es dagegen, ein Notfallmedikament im Gepäck zu haben, das man bei Verdacht auf Malaria einnimmt. Das gilt etwa für Indien oder auf Borneo.
Wie sieht die Prophylaxe aus?
Zwei Medikamente stehen zum vorbeugenden Schutz vor Malaria zur Verfügung, von denen Reisende jeweils eine Tablette pro Tag nehmen müssen: Malarone/Malanil mit dem Wirkstoff Atovaquon-Proguanil und das Breitbandantibiotikum Doxycyclin. "Bei der Wirksamkeit gibt es keinen Unterschied", sagt Burchard.
Beide Medikamente sind rezeptpflichtig und werden vom Hausarzt verschrieben. Malarone muss noch sieben Tage nach der Reise weiter genommen werden, Doxycyclin sogar vier Wochen. Malarone ist nicht günstig: Die Packung mit zwölf Tabletten kostet mehr als 50 Euro. Das Präparat Lariam sei in Deutschland mittlerweile aus dem Verkehr gezogen, so der Experte.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Bei Malarone könnten vor allem Magen-Darm-Unverträglichkeiten auftreten, erklärt Burchard. Bei Doxycyclin nennt der Experte Hautreaktionen bei starker Sonneneinstrahlung und Pilzbefall der Schleimhäute auch im Genitalbereich. Doxycyclin sollte nicht von Schwangeren und Kindern unter acht Jahren eingenommen werden, rät der Tropenmediziner.
Zahlt die Krankenkasse die Medikamente?
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen in der Regel nicht für Malaria-Prophylaxe. Allerdings erstatten viele Kassen die Kosten bei einer privaten Reise in Malaria-Gebiete freiwillig, erklärt Claudia Widmaier, Pressereferentin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen. Am besten fragt man vorher bei seiner Kasse nach.
Was kann ich als Reisender sonst tun?
Konsequenter Mückenschutz ist immer noch der beste Weg, um eine Malariainfektion zu vermeiden. Reisende sollten nachts unter Netzen schlafen und sich tagsüber mit einem Antimückenspray einsprühen, das den Wirkstoff DEET enthält. Es empfiehlt sich lange Kleidung. © dpa
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