Mit einem "Bahn frei" hat der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Amman den neuen Gotthardtunnel eröffnet. Auf das Signal hin fuhren zwei Züge mit jeweils 500 Bürgern vom Nord- und Südportal aus in den mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt.

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Johann Schneider-Amman würdigte die Eröffnung als "historischen Tag". An der Fertigstellung des "Jahrhundertwerks" hätten mehrere Generationen mitgewirkt. "Es ist ein wichtiger Schritt für die Schweiz, für unsere Nachbarn und den Rest des Kontinents", sagte das Schweizer Staatsoberhaupt.

Zu den Feierlichkeiten wurden auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande und Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi erwartet.

Eröffnung nach 17 Jahren Bauzeit

Der in 17-jähriger Bauzeit für umgerechnet rund 11 Milliarden Euro (12,2 Mrd. Franken) fertiggestellte Gotthard-Basistunnel ist das Herzstück der "Neuen Eisenbahn-Alpentransversale" (NEAT). Mit diesem europäischen Grossprojekt sollen weite Teile des Güterverkehrs zwischen dem Nordseehafen Rotterdam und Genua am Mittelmeer von der Strasse auf die Schiene verlegt werden.

Dank der nur geringen Höhe und des ebenen Streckenverlaufs brauchen Züge weniger Lokomotiven und können so preisgünstiger, vor allem weit schneller als im alten Gotthard-Tunnel fahren - Personenzüge mit bis zu 250 Stundenkilometern, Güterzüge mit bis zu 160 km/h.

Der Zeitgewinn zwischen Zürich und Mailand beträgt - nach Fertigstellung des kleineren, ergänzenden Ceneri-Tunnels ab 2020 - rund 45 Minuten. Statt bislang maximal 180 Güterzüge sollen künftig pro Tag 260 durch die neuen Röhren rollen.  © dpa

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