Hamburg (dpa) - "Sie sehen ein Programm von einer Dichte und einer Vielfalt und einer Qualität, wie sie es wahrscheinlich kaum woanders auf dem Planeten finden werden": So überschwänglich kündigte Intendant Christoph Lieben-Seutter im April 2016 das Programm für die erste Spielzeit in der Elbphilharmonie an.
Tatsächlich kann sich das Programm von Januar bis Juni 2017 sehen lassen, das mit grossen Namen, aber auch grosser Bandbreite überzeugt. So sind neben dem NDR Elbphilharmonie Orchester mit Thomas Hengelbrock, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg mit Kent Nagano und den Hamburger Symphonikern mit Jeffrey Tate so gut wie alle namhaften Orchester zu Gast: das Chicago Symphony Orchestra unter Leitung von Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Semyon Bychkov und Ingo Metzmacher. Am 7. Mai kommen die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Simon Rattle und am 29. Juni die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim.
"Es ist ein Programm, das die Relevanz der klassischen Musik in unserer Gesellschaft nicht nur erhalten, sondern neu definieren will", sagt Lieben-Seutter. Zielpublikum seien alle Musikfreunde und Klassikkenner von nah und fern sowie Menschen, die über ihr Interesse am neuen architektonischen Wahrzeichen Hamburgs einen Zugang zur Welt der Musik finden.
Den ersten klassischen Klavierabend gibt die britische Pianistin Mitsuko Uchida, die auch die Flügel für die Elbphilharmonie ausgesucht hat. Das erste Orgel-Konzert bestreitet die lettische Titularorganistin der Elbphilharmonie, Iveta Apkalna. Ausserdem unter den Solisten: der Jazz-Pianist Brad Mehldau oder Cellist Yo-Yo Ma. Cecilia Bartoli soll ausserdem eine konzertante "Cenerentola" präsentieren, Startenor Jonas Kaufmann nach längerer Krankheit einen Liederabend.
Nach dem dreiwöchigen Eröffnungsfestival stehen mehrere Themenfestivals auf dem Programm, darunter "Salam Syria" "als wichtiges Zeichen, die neuen Mitbürger hier zu begrüssen". "New York Stories" widmet sich unter anderem John Adams und unter dem Motto "¡Viva Beethoven!" führt Stardirigent Gustavo Dudamel an fünf Konzertabenden in Folge sein Orquesta Sinfónica Simón Bolívar durch die neun Beethoven-Sinfonien.
Das NDR Elbphilharmonie Orchester, das rund 30 Prozent aller Konzerte im grossen Saal bestreitet, hat ausserdem ein neues Konzertformat entwickelt, um neues Publikum anzulocken: Die "Konzerte für Hamburg" dauern nur eine Stunde, die Anfangszeiten wurden in den frühen Abend verschoben und es gibt keinen Dresscode. In zwei Zeitblöcken (31.1. bis 19.2. und 21. bis 25.6.) werden 60 000 Karten angeboten, mit Preisen, die bei sechs Euro beginnen.
Rundgänge und Tickets
Tickets: Konzerttickets können Besucher online erwerben. Von der Internetseite der Elbphilharmonie werden sie zum Online-Shop des jeweiligen Veranstalters weitergeleitet. Zahlreiche Konzerte sind bereits ausverkauft, aber nicht alle. Einen Überblick darüber gibt zum Beispiel das Programm auf der Webseite des Konzerthauses.
Plaza-Tickets: Neben der Konzerthalle ist die Plaza ein Dreh- und Angelpunkt der Elbphilharmonie. Die öffentliche Aussichtsplattform in 37 Metern Höhe bietet zum Beispiel Gelegenheiten zum Essen und Einkaufen und einen schönen Blick über den Hamburger Hafen und die Stadt. Die Plaza ist täglich von 9.00 bis 24.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Für zwei Euro können Besucher Plaza-Tickets für eine bestimmte Uhrzeit vorausbuchen und so sicherstellen, dass sie kaum Wartezeiten haben. Wer nicht vorausbuchen möchte, holt sich ein kostenloses Ticket am Automaten im Eingangsbereich oder Besucherzentrum.
Konzerthaus-Führung: Von Februar an wird die Elbphilharmonie auch Konzerthausführungen anbieten. Tickets können online oder im Besucherzentrum gekauft werden. Im oberen Teil des Gebäudes hat ausserdem bereits das Hotel "The Westin Hamburg" mit 244 Zimmern geöffnet. © dpa
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