Kiel - Kiel erlebt in diesem Jahr einen grossen Sprung im Kreuzfahrttourismus. Mit der "Vasco da Gama" endet die Saison bei 243 Anläufen und mehr als 834.000 Passagieren, wie das Unternehmen Seehafen Kiel am Donnerstag mitteilte. Das seien knapp 40 Prozent mehr als in der bisher anlaufstärksten Saison 2019, vor der Corona-Pandemie. Bei den Passagieren fällt der Zuwachs im Vergleich zu 2019 aber nur gering aus.
So viele Erstanläufe wie nie zuvor
Es habe 20 Erstanläufe gegeben, so viele wie nie zuvor. "Es freut uns besonders, dass es uns nach mehreren Jahren der Planung gelungen ist, verstärkt auch internationale Reedereien nach Kiel zu holen", teilte der Geschäftsführer des Seehafens, Dirk Claus, mit.
Der Kieler Hafen sei europaweit einer der Vorreiter im Ausbau der Landstrominfrastruktur für Schiffe, betonte Claus. Nach der Versorgung der Fähren von Stena Line und Color Line setze das Unternehmen seit dem vergangenem Jahr auch auf die landseitige Stromversorgung von Kreuzfahrtschiffen. Für die im Spätsommer 2021 fertiggestellte Landstromanlage am Ostseekai sei es die erste volle Saison gewesen. So hätten die Schiffe "Aida Prima", "Mein Schiff 4", "Mein Schiff 6", "Artania" und "Nieuw Statendam" Landstrom erhalten. In dieser Saison seien 19 Anläufe mit Ökostrom versorgt worden.
Mehr Einsatz beim Thema Nachhaltigkeit
Claus sagte, er erwarte künftig mehr Einsatz von einigen Reedereien beim Thema Nachhaltigkeit. "Natürlich muss die technische Umrüstung der Schiffe nun seitens der Reedereien auch sukzessive geschehen. Von vielen Schiffen wissen wir bereits, dass Integrationstests für 2023 fest eingeplant sind. Das ist ein wichtiges Signal."
Kiel gehört den Angaben zufolge zu einem von 29 Kreuzfahrthäfen weltweit, die über eine entsprechende Infrastruktur verfügen. Zwei weitere Landstromanlagen seien in Kiel in Planung. Sie sollen bis Ende 2023 fertiggestellt werden und dann auch das Kreuzfahrtterminal am Ostuferhafen versorgen.
© dpa-infocom, dpa:221027-99-283654/4 © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.