Berlin (dpa/tmn) - Reisewarnung - das klingt gefährlich. In der Umgangssprache meint das Wort oft bloss einen gut gemeinten Ratschlag wie "Fahr dort besser nicht hin, da gibt es viel Kriminalität". Das Auswärtige Amt jedoch ist bei seiner Wortwahl sehr genau.
Spricht das deutsche Aussenministerium für ein Land eine Reisewarnung aus, heisst das ganz konkret: Dort besteht generell eine Gefahr für Leib und Leben. Auf welche Länder trifft diese Einschätzung aktuell zu? Reisewarnungen bestehen für Staaten, in denen Kriege oder bewaffnete Konflikte herrschen. Momentan (Stand: Ende Oktober 2016) sind das Syrien, Libyen, Afghanistan, Irak, Jemen, Somalia, Südsudan und die Zentralafrikanische Republik.
Darüber hinaus gibt es Länder, in denen es in bestimmten Regionen Bürgerkriege, militärische Auseinandersetzungen oder Aktivitäten von Terrorgruppen gibt. Dann gibt das Auswärtige Amt eine Teilreisewarnung heraus. In Nigeria betrifft das zum Beispiel den Norden des Landes, wo Boko Haram aktiv ist. In der Ukraine ist es der Osten, wo Krieg gegen Separatisten herrscht. In Ägypten: der Nord-Sinai, wo die Regierung gegen Terrormilizen kämpft. In den Sahara-Staaten: die Wüstengebiete, in denen islamistische Terrorgruppen unterwegs sind.
Weitere Teilreisewarnungen gibt es für die Demokratische Republik Kongo (im Osten), die Palästinenser-Gebiete (Gaza-Streifen), Kamerun (die unsicheren Grenzen), Japan (Fukushima-Region), Libanon (der Norden und Teile der Bekaa-Ebene), Pakistan (der Nordwesten), Georgien (abtrünnige Provinzen) und Eritrea (Grenzgebiete).
Länder mit Reisewarnung sind in der Regel ohnehin keine Ziele des Massentourismus. Doch auch wenn das Auswärtige Amt keine echte Reisewarnung herausgibt, kann es von Reisen in bestimmte Länder dringend abraten - zum Beispiel nach Naturkatastrophen. Für Reiseveranstalter bedeutet eine Reisewarnung: Reisen in dieses Land oder in diese Region sind tabu, da zu gefährlich. © dpa
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